studio portrait of beautiful womanDass ich eine ausgesprochene Gegnerin des „WIR“-Tenors in Medienartikeln bin, habe ich ja schon mehrfach zum Ausdruck gebracht. Ein Artikel, der mir heute in der WELT auffiel, ist auch mal wieder nur in „WIR“-Form geschrieben, so als ob alles, was die Verfasserin von sich gibt, auf –zig andere Leute – womöglich noch Millionen an der Zahl – auch genau so sehen. Und nicht anders.

Genauso schlimm wie das unsägliche „WIR“ sind aber Behauptungen, die aussagen, dass der „Druck“ steigt. Man liest das überall, offline und online, vorzugsweise geht es um Aussehen und Mode.

Die Rede ist vom „Modediktat“, dem „Druck“ gut auszusehen, schlank zu sein, Karriere zu machen und, und, und….

Das WIR-Diktat ist unerträglich

Alexandra Zykunov, Verfasserin des eingangs erwähnten WELT-Artikels, der sich mit „Überflieger“-Eltern (auch so ein Begriff) beschäftigt, fügt dieser fragwürdigen „Druck“-Palette noch eine – ebenso fragwürdige – Komponente zu. Indem sie schreibt: „Der Druck auf Eltern steigt. Heutzutage müssen sie hip sein, einen Blog schreiben und eigenes Bio-Gemüse anbauen.“

Hier gilt es, Einspruch einzulegen, so wie das auch bei den meisten anderen Artikeln, die von „Druck“ schreiben, angeraten sein sollte.

Denn – lax gesagt: schön blöd, wer sich diesem Druck aussetzt!

Es beschleicht einen das Gefühl, dass Leute wie Sie und ich oder die Nachbarin, nicht die Leute sind, von denen in derlei Veröffentlichungen die Rede ist. Denn die nette Frau von nebenan, man kann auch sagen: die Durchschnittsfrau, lässt sich wohl kaum aufzwängen, welcher Mode sie zu entsprechen hat, wie dick oder dünn sie sein sollte oder ob es eine perfekte Ergänzung wäre, wenn sie mal eben neben dem stressigen Mutterdasein noch einen Internet-Blog betreibt. Man ahnt es – die meisten normalen Frauen würden sich an die Stirn tippen!

Gelassenheit ab 40plus

Vielleicht hat es aber auch etwas mit Gelassenheit zu tun, wenn man für sich das tut, was man mag, für richtig und für nötig hält. Vielen Frauen sagt man diese Gelassenheit ab 40+ zu, aber so ganz stimmt das sicher nicht, denn auch viele jüngere Frauen wissen genau, was sie wollen und sind keineswegs empfänglich für irgendwelche „Diktate“ , die von irgendwem in irgendwelchen Medien propagiert werden.

Denn: WIR müssen gar nichts! Uns weder im Frühjahr in Richtung Bikini-Figur quälen, noch vorgegebene Klamotten tragen oder womöglich einem gewissen (Lifestyle-)Elternbild entsprechen.

Nur bestimmte Zielgruppen im Blick

Wenn man ehrlich ist, richten sich diese Artikel nur – und ausschließlich NUR – an zwei ganz bestimmte Zielgruppen:

Menschen, die sich selbst in diese „WIR- und DRUCK“-Kategorie einordnen – das dürften die wenigsten sein – und viele Prominente bzw. „Möchtegern-Promis“. Dass die freilich dazu neigen, absurde Dinge für bare Münze zu nehmen oder in ihrer eigenen Welt eigene Maßstäbe setzen, ist ja bekannt.

Sollen Sie auch – keine Frage. Nicht zuletzt trägt das ja auch häufig zur Belustigung der Allgemeinheit bei.

Man schaue nur auf die vielen, vielen Promi- (und „Nicht-Promi“)Frauen, die meinen, „man“ muss der natürlichen Alterung mit monatlichen Botox-Spritzen nachhelfen. …um am Ende auszusehen wie eine Persiflage ihres einstigen, normalen Selbst. Irgendwann hat es da auch sicher mal einen Artikel gegeben á la „WIR müssen lange jung aussehen“….Nun ja.

Eins ist klar: uns normale Frauen sollte solch ein – nennen wir es ruhig so – Mist nicht tangieren!

Bildnachweis: – #62669885 – © artush

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