Deutschland bietet neben den ganz normalen Parkanlagen in Städten und Ortschaften auch eine Fülle von Schlossgärten, Kurparks und Grünanlagen rund um imposante Burgen. Allein, was Burgen und Schlösser betrifft, gehen Experten von einem Umfang von um die 25.000 hierzulande aus. Nahezu jede dieser historischen Anlagen hat eine grüne Oase zu bieten. Neben Ausnahmeparks, wie der Wörlitzer Park laden vor allem die vielen Kurparks in deutschen Kurstädten zum Spazieren und Entspannen ein.
Mit Ausnahme verschiedener städtischer Parks, die vielerorts zu Kriminalitäts-Hotspots mutiert sind, bieten fast alle dieser “grünen Lungen” einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen öffentlichen Räumen: Sie sind fast nie überlaufen, kosten so gut wie nie Eintritt und warten mit einer gärtnerischen und gestalterischen Pracht auf, die Herz und Seele erfreuen.
Alltagsärger oder Stress? Kraft tanken in Kurparks oder Schlossgärten fast überall möglich
Deshalb nichts wie hin an einen solchen Ort, von dem jeder Einwohner Deutschlands mindestens einen in der eigenen Nähe haben dürfte. Wenn der Tag mal wieder stressig war, man viel gearbeitet oder sich gar über andere Menschen geärgert hat, sollte man sich zu einem solchen Fleckchen Erde begeben, um wieder Kraft zu tanken.
So zum Beispiel in den Kurpark Bad Schmiedeberg, gelegen nahe Wittenberg und circa 50 Kilometer von Leipzig entfernt. Das idyllische Kleinstädtchen mitten in der Dübener Heide, umgeben von Wäldern, Wiesen und Feldern gehört als Moor-, Mineral- und Kneippheilbad zu den führenden deutschen und mitteleuropäischen Heilbädern und setzte schon 1878 auf den Kurbetrieb.
Neben der leicht mondän anmutenden Kurpromenade ist der einst als Garnisionspark angelegte spätere Kurpark nicht nur ein wahres Schmuckstück, sondern auch eine Oase der Ruhe und Entspannung. Von der Kurpromenade aus betritt man das Areal durch eine Toranlage und ist sogleich auf Du und Du mit deutscher Geschichte. Denn am Anfang des Parks ist den Gefallenen des 1. Weltkrieges ein Denkmal des Bundes Deutscher Radfahrer gewidmet, mit dem der Bund seine damals gefallenen Bundeskameraden ehrte.
Seinerzeit befand sich Bad Schmiedeberg in der geographischen Mitte Deutschlands, weshalb die Wahl des Standortes des Denkmals auf die Kurstadt fiel.
Stille Wege, vorbei an alten Bäumen
Am Denkmal vorbei führen stille und gepflegte Wege weiter in den Park. Alte Bäume, schön angelegte Beete und großzügige Rasenflächen laden zum entspannenden Bummel ein. Richtung Rosen- und Duftgarten passiert man ein Kneipp-Becken und kann nebenan einen Blick in die eindrucksvolle Moorküche werfen – riesige Fensterflächen machen es möglich, einen Eindruck in den Ablauf der Mooraufbereitung zu bekommen.
Immer wieder ziehen wunderbare Blumen- und Staudenbeete die Blicke auf sich und es entfaltet sich der Charme der einzigartigen Parklandschaft in voller Gänze. In regelmäßigen Abständen plätschern Wasserfontänen aus einer begehbarer Springbrunnenanlage, die man von verschiedenen Gartenbänken aus genießen kann.
Kurz vor dem Rosengarten passiert man ein weiteres Parkareal, das an englische Landschaftsgärten erinnert und abermals zum Verweilen einlädt. Daran anschließend beginnt der Duftgarten, dessen faszinierende Pflanzen auch Heilkräuter mit einschließen. Auf Schautafeln sind die einzelnen Abschnitte gut erklärt, was sich vor allem bei einem Besuch mit Kindern gut macht, denen man an Ort und Stelle wertvolle Informationen zur heimischen und internationalen Natur vermitteln kann.
Der Rosengarten selbst wartet mit einer Vielzahl von Rosen auf, die zarte Düfte verströmen. Wer sich hier auf einer der Bänke niederlässt und den Blick über die Beete und das großzügige Kneipp-Becken hinüber zur herrlichen Heidelandschaft schweifen lässt, dürfte vorausgegangenen Alltagsärger schnell vergessen und neue Kraft tanken.
An Kreativität der Landschaftsgärtner erfreuen
Der Rückweg zur Kurpromenade verläuft abermals über stille Wege, auf denen man sich an der kreativen Gestaltungsarbeit der verantwortlichen Landschaftsgärtner erfreuen kann. Mitten auf der Wiese ist zudem eine Skulpturen-Familie ein schöner Blickfang, dem man gerne nachgeht.
Am Ende des Rundganges angekommen, passiert man wieder das Denkmal des Radfahrerbundes und tritt aus dem Tor hinaus auf die Kurpromenade. Hier laden verschiedene Restaurants und Cafés zum Einkehren ein.
Im Sommer mit einem erfrischenden Eis auf der Hand, im Herbst bei einer schönen Tasse Kaffee und im Winter vor dem Pott Tee kann man einen Spaziergang im Kurpark adäquat ausklingen lassen und sich daran erfreuen, in schöner Umgebung und herrlicher Natur Energie getankt und Körper und Geist zur Ruhe gebracht zu haben.
Der Kurpark Bad Schmiedeberg steht selbstverständlich stellvertretend für viele andere wunderschöne Kurparks in ganz Deutschland.
Solche Locations sind im Alltag zumeist von fast jedem Ort in Deutschland aus erreichbar und sorgen ganz ohne finanziellen Aufwand für das kurze Krafttanken zwischendurch.
Nutzen Sie das aus. Viel Spaß!