10 000 Schritte täglich – das war lange das Mantra, das Mediziner und Gesundheitsberater Menschen übermittelten, die Sport in ihren Alltag einbauen wollten. So mancher schaffte sich extra einen Schrittzähler für den Gesundheitsbooster an und achtete eisern auf die täglichen Zehntausend.
Doch wie das mit vielen anderen Angelegenheiten auch ist: Die Mär von den 10 000 Schritten pro Tag kommt ins Wanken. Die gute Nachricht dabei ist (vor allem für jene, die es nicht ganz so mit dem Sport haben), dass wohl schon etliche Schritte weniger ausreichen, um das eigene Risiko im Zusammenhang mit Herzinfarkt, Übergewicht und Diabetes zu senken.
Schon mit weitaus weniger Schritten kann man fit bleiben
Das zumindest geht aus einer Studie hervor, an der Wissenschaftler aus den USA gearbeitet haben. Die Experten fanden heraus, dass man schon mit 2000 Schritten weniger richtig was für seine Gesundheit tun kann. Sprich: Mit 8000 Schritten täglich.
Im SPIEGEL, Ausgabe 30 / 2021 liest sich das wie folgt:
“(…)US-Wissenschaftler fanden heraus, dass schon 8000 Schritte am Tag das Risiko halbieren, an einer Herz- oder Krebserkrankung zu sterben. Auch bei 6000 Schritten sinke die Sterblichkeitsrate deutlich, sag Pedro F. Saint-Maurice, Experte für chronische Krankheiten am National Institutes of Health in Bethesda, Maryland, einer US-Gesundheitsbehörde(…)”
Wie aus dem Artikel weiterhin hervorgeht, hatten die Wissenschaftler knapp 5000 Frauen und Männer mittleren Alters über Jahre und bis zu sieben Tage in der Woche mit einem Beschleunigungsmessgerät ausgestattet. Das Ergebnis war, dass schon deutlich weniger als die berühmten 10 000 Schritte am Tag ausreichen, um etwas für seine Gesundheit zu tun.
Gute Nachrichten für Fitnessmuffel!
Mehr noch: Der besagte Forscher Pedro F. Saint-Maurice bezeichnete die 10 000-Schritte-Regel gar als “Mythos”.
Na – wenn das mal keine guten Nachrichten für Fitness-Muffel und/oder Home-Office-Hocker sind! Denn nicht wenige Menschen, die von daheim aus arbeiten und sich womöglich die Einkäufe nach Hause liefern lassen, bewegen sich viel zu wenig. Abends und morgens vielleicht einen kleinen Spaziergang ums Eck einplanen oder für den schnellen Fitness-Kick zwischendurch einen Home-Trainer aufstellen, sollten Maßnahmen sein, die so gut wie jeder in seinen Alltag einbauen und damit etwas für die eigene Gesundheit tun kann.
Wer diese Möglichkeiten nicht hat, sollte vielleicht überlegen, ob sich circa zweimal die Woche der Gang in ein Fitnessstudio einrichten lässt.
Wie auch immer: Jene, denen bislang die 10 000-Schritte-Empfehlung zu monströs war, haben nicht wirklich mehr eine Ausrede, um wenigstens ein bisschen was für die eigene Gesundheit zu tun.
In diesem Sinne: “Sport frei!”