“Wer kann, der geht!”. Dieser Spruch ist in Deutschland seit 2015 immer öfter zu hören. Ehemalige DDR-Bürger erinnern diese Worte an geraunte Sätze, die in den späten Tagen der DDR häufig fielen. “Ich mache rüber” oder “Wir probieren es über Ungarn” hörte man damals im engen Freundes- oder Familienkreis nur zu allzu oft. Die Gründe waren bekannt. Was damals das ausreisen, ist heute das auswandern.
Doch Auswanderungen nach 2015 haben kaum etwas mit dem “Goodbye Deutschland”-Move im Fernsehen zu tun. Während dort zumeist fragwürdige Gestalten ohne Sprachkenntnisse des Ziellandes – und häufig ohne genug Geld und mit Flausen im Kopf – in der Fremde ihre Erfüllung suchen, plant der geneigte “Nach-2015er” anders.
Auswandern nach 2015: #ausGründen
Nämlich ganz konkret, finanziell so gut wie immer abgesichert und mit Ziel.
Nicht selten sind es gestandene Mittelständler, die ihr Unternehmen verkaufen, um dem deutschen “Irrenhaus” zu entfliehen. Die Gründe sind klar und müssen hier nicht weiter thematisiert werden. Extrem hohe Steuern, gewollte Verteuerung und Messerattacken an gefühlt jeder Ecke – wer will schon so leben, wenn er auch anders kann? Eben.
Vor diesem Hintergrund möchten wir von unserem Auswanderungsversuch berichten und auch darüber, wie diese in Zeiten von Gestalten wie Habeck oder Lang schnell zunichte gemacht werden können. Also: Vor der Inflation und dem Klima-Irrsinn hatten wir eine wertvolle Immobilie, hoch eingeschätzt von professionellen Immobilienexperten. Da es eine zusätzliche Immobilie ist, die wir nicht benötigen und zudem die halbe Familie kroatisch und somit auf dem Balkan daheim ist, musste es – nachdem der Wahnsinn 2015 über unsere Heimat hereinbrach – fast schon zwangsläufig zur Entscheidung der Auswanderung nach Kroatien kommen.
Neue Zukunft ohne “Buntheit”
Also planten wir und freuten uns auf unser neues Leben abseits von Gangs, Messermorden und existenzbedrohlichen Energie- und Heizungskosten. Wie gesagt: Die Immobilie war hoch bewertet und vor dem fragwürdigen Heizungsgesetz ein echter Magnet. Unser Pech war allerdings der falsche Zeitpunkt. Denn als wir alles soweit vorbereitet und geplant hatten (das braucht ja schon seine Zeit), war eigentümertechnisch nichts mehr wie vorher und neue “Gängel-Regeln” in Sachen Sanierung und Klima in Gang gesetzt. Das Sagen hatte nun nicht mehr nur der Eigentümer alleine, sondern Energieberater waren jetzt diejenigen, die über das Wohl und Wehe einer Immobilienveräußerung wachten. Zumindest dann, wenn Käufer über eine Bank finanzieren wollten. Und die schalten wen ein? Richtig! Einen Energieberater. So auch bei uns.
Wir hatten ernsthafte Interessenten, das Haus war von den “Fast-Käufern” bereits angezahlt, bis – ja, bis…eine Energieberaterin ins Spiel kam. Als sie sich am “Tag X” zeigte, sahen wir uns an und dachten alle das Gleiche. Nämlich, dass da eine Klimakleberin am Start war. Von der Optik über die Kleidung sah diese Person eher wie eine schlechtgelaunte Aktivistin denn eine kompetente Energieexpertin aus. Wir wussten in diesem Moment irgendwie sofort: Wenn DIE jetzt hier ihr Unwesen treibt, ist der Verkauf Geschichte!
Und genauso kam es. Diese unsägliche Person – offenbar tatsächlich mehr Klima-Fanatikerin als Energieberaterin – grätschte uns in das Immobiliengeschäft rein. Sie stufte die im Haus befindliche Heizungsart und das ganze Objekt derartig negativ ein, dass die Käufer vom Kauf zurücktraten. Interessant: Unser eigener Energieberater, der vorher den Energieausweis erstellte, kam lange nicht zu so einer schlechten Einschätzung! Jedoch: Die Interessenten wollten eben ihren eigenen Energieberater und da ist man als Immobilienverkäufer schlichtweg machtlos. So erging es uns.
Im grünen Reich scheitert so manche Auswanderung
Und so sind wir immer noch im “Grünen Reich”, die Auswanderung erst einmal gescheitert. Aber natürlich nicht auf ewig, denn neue Pläne sind längst geschmiedet. Wer sagt denn, dass man im Ausland kaufen muss? Das war zwar unser Plan, aber letztlich dürfte es ein Mietobjekt ebenso tun. Und das wird jetzt gesucht. Ehrlich gesagt, ist das nicht ganz so einfach, da in Ländern wie Kroatien nunmal kaufbare Objekte attraktiver sind. So jedenfalls unsere Einschätzung im Zusammenhang mit der Gegend, in die wir gehen wollen (Inland).
Insofern: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und unser Haus, das verkauft werden sollte – das lassen wir nun leer stehen. Mit Genuss! Und in dem Wissen, dass sie sich eines Tages die Pfoten werden blutig kratzen am Tor der Eigentümer: Die “Wir haben Platz”-Figuren auf der Suche nach Wohnraum. Es gibt nämlich bald keinen mehr.
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