Viel Lärm um nichts: Das Magazin von Barbara Schöneberger überzeugt nicht

„Kein normales Frauenmagazin“ – so wirbt die Zeitschrift, die angeblich von Barbara Schöneberger (mit)gemacht wird, um Leserinnen.

Die inflationär präsente Moderatorin und Entertainerin, von der man hört, dass sie ihren Porsche so umgerüstet hat, dass der Kindersitz gut reinpasst, hat seit einiger Zeit ein eigenes Frauenmagazin, welches sich – doch recht selbst lobend – BARBARA nennt.

Die Anlehnung an die Frauenzeitschrift BRIGITTE kommt nicht von ungefähr, beide Magazine erscheinen im Verlag Gruner+Jahr. Das alles gehört zu Bertelsmann. Liz Mohn und Angela Merkel sind lange schon Freundinnen. Da verwundert es nicht, dass die Inhalte der Publikationen aus diesem Hause – seit letztem Sommer – schon sehr in Richtung „Regierung“ (als gelernte Ossi bezeichne ich persönlich die Staatslenkung aber aktuell als „Regime“) tendieren.

Barbara ist kaum die Frau von nebenan…!

Freilich recht dezent – mal mehr, mal weniger -, aber doch wahrnehmbar.

So auch BARBARA.

An Authentizität mangelt es der Gazette – meiner Meinung nach – schon aus dem Grund, dass Barbara Schöneberger nicht unbedingt die Frau „von nebenan“ ist und sich wahrscheinlich auch kaum eine Frau gut vertreten fühlen würde, wenn ein anderer Prominenter eine Zeitschrift heraus gäbe.

Im Gegenteil: statt Gedanken an einen porsche-tauglichen Kindersitz zu verschwenden, müssen viele Mamas (und Papas) eher auf eine preiswert-betagte Familienkutsche zurückgreifen, wenn der Nachwuchs da ist. Mit einem Auto, das den Gegenwert einer Eigentumswohnung hat, werden wohl die wenigsten Frauen und Männer ihre Kinder durch die Gegend kutschieren.

Aber schauen wir doch mal genauer hin, in das Magazin, das sich abheben möchte von anderen Frauenmagazinen:

Dass sich wohl auch die BARBARA bald einreihen wird, in den drastischen Auflagen-Sinkflug bei Gruner+Jahr, düfte fakt sein.

Schon auf den ersten Seiten geht das los, was man von anderen – abgehobenen, realitätsfernen und darum in den Auflagen sinkenden – Frauen-Printmagazinen schon kennt.

Der „WIR“-Tenor, der die Leserin verschwörerisch-leutselig durch das Heft führen soll und der so überholt wie unangebracht ist, wird auch in der BARBARA gepflegt. Wahrscheinlich machen auch hier die Redakteure den Fehler und setzen voraus, dass die Leserin oder der Leser eins zu eins der Meinung der Redaktion ist und man deshalb das „WIR“ in der Kommunikation des Heftes ruhig einsetzen kann.

Medialer Schwachsinn in Reinkultur

Auch der „MUSS“-Tenor ist freilich vertreten. Selbiger ist eigentlich überhaupt nicht mehr zeitgemäß, denn das, was wir angeblich “müssen“, sind immer irgendwelche Dinge, die medial in die Welt gesetzt und wenig später von genau diesen medialen Verantwortlichen wieder infrage gestellt werden.

So auch in der BARBARA.

Hier wird ein Männerbild gepriesen, das SO wohl nur in den Köpfen realitätsferner Redakteurinnen etablierter Medienkonzerne existiert.

Dies zeigt das Zitat hier: „Heute musst Du als moderner Mann Ernährer, Frauenversteher, Vorzeigepapa und Latin Lover in einer Person sein“.

Medialer Schwachsinn in Reinkultur. Denn natürlich muss ein Mann SO heutzutage überhaupt nicht sein. Das wünschen sich vielleicht die Redakteurinnen solcher Blätter. Und machen den Fehler, es als“MUSS“ in die WELT zu kommunizieren.

Aber blättern wir weiter in der Zeitschrift der gehypten Barbara Schöneberger.

Als nächstes lacht einen die Werbeanzeige für Modelabels wie „VERSACE, „KENZO“ oder „Roberto Cavalli“ an. Alles Modemarken für Porschefahrerinnen und andere gut Verdienende.

Fummel für Hunderte Euro: Das spricht die Normalfrau nicht an!

Sicher wird sich die eine oder andere Leserin der BARBARA auch Designer-Kleidung leisten können, die Mehrzahl der Leserinnen dürfte aber kaum Geld für Fummel von internationalen Designern übrig haben, wo schon mal eine Bluse gut und gerne 600,00 € kostet. In diesem Preissegment shoppt wohl eher – nun: die BARBARA.

Weiter geht es mit einer Rubrik, die so auch schon gefühlt hundert andere Frauenzeitschriften im Repertoire haben: es werden sinnlose und überflüssige Dinge gehypt und zum Kauf angepriesen.

So zum Beispiel eine hässliche Lampe, in Form einer Glühbirne. Versehen mit dem dümmlichen Statement „brauch ich nicht, kauf ich trotzdem“ wird das unansehnliche Designer-Ding für ca. 310,00 € offeriert. In diesem Stil ist die ganze Doppelseite aufgemacht. Bis auf eine gelbe, schicke Tasche dürften die wenigsten, dort abgebildeten, Produkte den Leserinnen gefallen.

Ab Seite 16 gibt es dann eine große Strecke über Männer. Passend zu der, dieser Tage lacierten, Meldung, dass nun überall „Männerhäuser“ – für von Gewalt betroffene Männer – eröffnet werden sollen, kommt ein Mann zu Wort, der sechs (!) Jahre lang regelmäßig von seiner Frau geschlagen wurde.

Nun, hier halte ich mich mal mit meiner Meinung zurück und denke mir mein Teil.

Auch politische Hetze findet sich im Heft

Porträtiert wird auch ein schmächtiger Typ namens Johannes, der frank und frei zugibt, „bei der Bundeswehr eingeknickt zu sein“. Er hatte eine „Scheißangst“ und ließ sich schließlich ins Offizierskasino als Kellner abkommandieren. Nun ja, wenn ich gemein wäre, würde ich jetzt sagen, dass man ziemliche Sorge um das Land bekommen kann, wenn ein Großteil der Männer nur noch aus solchen Schlaffies bestünde. Von der Optik wirkt der dort porträtierte „Johannes“ wie jemand, der zu „Deutschland-ist-bunt“-Demos geht und dabei rosa Luftballone in der Hand hält.

Ein paar Seiten weiter wird die Leserin mit einer Dating-Reportage über „Tinder“ unterhalten.

Ganz nett geschrieben, aber freilich nichts Neues. An „Tinder“ haben sich schon gefühlte 5000 Leute medial abgearbeitet. Dass es eine Flirt-App ist, die sich im „Wisch-und-Weg“-Modus bewegt und dort meist Leute unterwegs sind, die eher den One-Night-Stand als eine feste Beziehung suchen, dürften die meisten schon vor Erscheinen von BARBBARA gewusst haben.

Neuigkeitswert sieht anders aus.

Ab Seite 34 dann wird es politisch.

Ganz dezent, aber nicht zu übersehen: In einer überzeichneten „Fragerunde“ á la Dr. Sommer kommt auch satirisch Donald Trump – vermeintlich – zu Wort. Wie man es von den Medien aus den letzten Monaten kennt, werden die Argumente, die er im politischen Wahlkampf führt, allesamt ins Lächerliche gezogen. BARBARA mit dem erhobenen Zeigefinger eines Staatsbürgerkunde-Lehrers – lächerlich und durchschaubar!

Donald Trump kommt dann übrigens noch einmal vor im Heft.

Vielleicht ist ja die Schöneberger dumm?

In einem sehr infantilen Beitrag über Ärzte, die man im Internet anschmachten kann (völlig gaga!) heißt es wörtlich: “in gefühlskalten Zeiten, in denen überwiegend Blender, Geld und Dummheit an der (Medien-)Macht sind, siehe Kanye West und Donald Trump (…..)“.

Man kann sicherlich über Trump denken, was man will, aber jemandem Dummheit zu unterstellen, der es zu einem Millardenvermögen gebracht hat, ist sicher so klug nicht. Ebenso könnte man Barbara Schöneberger unterstellen, dass sie dumm ist.

Auf Seite 39 entlarvt sich Barbara Schöneberger – sicher unfreiwillig – selbst etwas.

In einem Interview mit einem ostdeutschen Schauspieler, der seine Bewunderung über zwei Frauen, die sich zu Ost-Zeiten auf einer Regime-Veranstaltung das FDJ-Hemd auszogen, kund tut, sagt sie zu seinen Worten:

„Wow – das hätte ich mich nie getraut. Ich bin in solchen Sachen nicht so mutig. Aber ich mach schon mit, wenn Leute vorangehen, dann folge ich denen gern“.

Nun, derzeit sieht man ja an Jan Böhmermann sehr schön, wie es ist, wenn Leute sich vereinnahmen lassen für eine „Haltung“ im aktuellen Zeitgeschehen. Der Satiriker, der in Wahrheit nichts anderes als ein tendenziöser Hofnarr eines immer ungerechteren Regimes ist, ist ja auch nur gewissen Leuten und Meinungen „gefolgt“. Ergebnis ist bekannt.

Im Ernstfall, so unterstelle ich es Frau Schöneberger, würde auch sie unflätig gegen friedlich demonstrierende Merkel-Kritiker austeilen, wenn diese Demonstranten – zum Beispiel – Montags in Dresden auflaufen würden. Könnte ja sonst der Porsche in Gefahr sein – oder nicht?!

Aber weiter in dem Magazin, das kein „normales“ sein will.

Loblied auf Single- und Patchwork-Gesellschaft

Auf Seite 55 geht es weiter mit dem Porträt eines schon älteren Mannes, der gern ein Kind mit einer Frau gehabt hätte, aber immer nur ein rastloses Leben führte. Er führt aus, dass fast alle seine Bekannten kinderlos sind und auch die Tatsache, dass er stets in Lebensabschnittsbeziehungen Frauen mit Kindern hatte – die kamen und gingen – wird hier in einem Selbstverständnis (dass so ein Leben zu leben, ja alles eher ein cooler Lifestyle ist) aufgeführt, dass man aus der aktuellen Medienlandschaft nur zu gut kennt.

Die Single- und Patchwork-Gesellschaft lebe hoch….!

Im Kulturteil wird unter anderem ein Film von Sibylle Berg vorgestellt. Die  immer etwas verlottert und drogenabhängig wirkende „Schriftstellerin“ nennt Filmemacherinnen gern mal „Doku-Schlampen“ oder/und ihre Anhänger im Internet auch mal „Muschis“. Logo, dass diese Frau in den letzten Monaten immer auf den Plan trat – vornehmlich beim SPIEGEL – wenn es Leute zu diffamieren galt, die mit der aktuellen Politik des Regimes nicht einverstanden waren. Sibylle Berg ist hier mit ihrer Hetze gegen anders Denkende immer ganz vorne dran.

Dass sie medial so präsent ist, hat sie Medien zu verdanken, die unerträglich tendenziös arbeiten,  aktuell sind das ja sehr viele (und etablierte) Redaktionen.

Ab Seite 88 gibt’s dann wieder düster drein blickende Models, die Mode von Designern wie Stella McCartney oder eben auch VERSACE präsentieren. Wenn es wenigstens noch schick wäre, aber die gezeigten Modelle würde wahrscheinlich die Mehrheit der Frauen eher zum Karneval anziehen….!

Danach wieder –zig Seiten Produktpräsentationen, für Aussehen, Schönheit & Co.

Charity-Projekt in Afghanistan – Propaganda, ick hör Dir trapsen!

Langweilig und überflüssig.

Unter „news“ wird eine Frau interviewt, die angeblich Schauspielerin ist (mit einem Namen, den man allerdings nie gehört hat) und die irgendein Charity-Projekt für Afghanistan macht. Sicher lobenswert, aber es fällt schon auf, dass kaum ein Medium in diesen Tagen ein karikatives Projekt „vor der Haustür“ vorstellt. Dabei soll es ja in Deutschland auch nicht wenige benachteiligte Personengruppen geben…!

Eine Seite weiter guckt dann eine missgelaunt dreinschauende Person (androgyn – man weiß nicht, ob Mann oder Frau) in die Kamera und präsentiert Ohrringe von Prada für um die 240,00 € (die zudem an Hässlichkeit kaum zu toppen sind….).

So in diesem Stile geht es dann weiter, auch Werbung für hauseigene Publikationen wie BRIGITTE und COUCH finden sich auf ganzen Seiten, neben Niveau-Werbung, Schwarzkopf-Reklame & Co.

Ein weiterer überflüssiger Artikel widmet sich der Körperbehaarung für Frauen – unten rum. Haben –zig Magazine vorher auch schon gemacht, schon zu der Zeit, als Barbara Schöneberger wahrscheinlich gerade mit dem Kindersitz für ihren Porsche beschäftigt war und das vielleicht nicht mitbekommen hat.

Wobei sowieso Zweifel angebracht sind, ob Barbara Schöneberger so umfänglich an dem Magazin mitarbeitet, wie es suggeriert wird….Eventuell holt man sie nur eben für die Fotos ab?

Apropos Fotos:

man erfährt noch, von ihrem persönlichen „Make-up-Artist“, dass er „Make-up auch mal mit den Fingern statt mit den Pinsel“ aufträgt. Und dass Frau Schöneberger diesen Mann häufiger sieht als ihren eigenen Mann. Nun ja. Eine weltbewegende Message, mit der sich kaum eine Frau in ihrem Alltag identifizieren dürfte. Denn: wer hat schon einen persönlichen „Make-up-Artist“ im normalen Leben dabei?

Realitätsfernes Design, das der Normalbürger nicht kauft

Am Ende des Heftes folgt noch eine Strecke mit „Design“.

Abgebildet sind Möbelstücke, die sich kaum ein Mensch je in die Bude stellen wird, bis vielleicht auf ein paar Hipster im Prenzlauer Berg. Es ist diese Art Möbel, die sehr hässlich sind, aber als „stylish-cooles“ Design gelten. Zu total überzogenen Preisen. Inmitten dieser Seiten prangt noch Werbung von Sky du Mont für Musterring – sicher kennt man sich….!

Als Reisetipp ganz am Ende des Magazins wird dann noch Las Vegas empfohlen – warum auch immer.

Fazit: BARBARA kaufe ich kein zweites Mal.

Mit einer Frauenzeitschrift, die anders sein will, hat das Heft überhaupt nichts zu tun – die Themen sind platt und schon tausende Male da gewesen, die Mode – wie fast immer – abgehoben und kaum bezahlbar. Tragbar schon fast gar nicht!

Was jetzt der Mehrwert an der BARBARA sein soll, hat sich mir nicht erschlossen. Ebenso begegnete ich keinem Thema, das ich so oder ähnlich nicht schon irgendwo mal gelesen habe.

Aufgewärmte Seichtigkeit als PR-Support für Barbara Schöneberger –  mehr nicht.

Das ist zumindest mein Eindruck vom Magazin BARBARA. Es kostet 3,80 €.

Möge jede Frau selbst entscheiden, ob sie das Geld dafür ausgeben mag oder nicht.

Bildnachweis: picture alliance / Mika Schmid

3 Gedanken zu „BARBARA – warum das Magazin von Barbara Schöneberger nicht überzeugt“
  1. Leider habe ich den Fehler gemacht ein Abo abzuschließen weil ich dachte das die Zeitschrift gut wäre. Aber gestern die erste Ausgabe bekommen und sehr enttäuscht. Nur Schwachsinn drin und Werbung. Vielen Dank Barbara für solchen müll

  2. Hallo, “Anna”,….es sollte heißen: einen Kommentar, in der Grammatik wollen wir bitte bleiben.

    Ansonsten wundere ich mich schon sehr, daß sich hier jemand (“Anna”?) in einer doch recht zynischen Art (mit nicht zu übersehenden Fehlern) über das Heft erregt, und dabei selbst Formulierungen wie “Die immer etwas verlottert und drogenabhängig wirkende „Schriftstellerin“” schreibt. Sie nennen das nicht etwa Pressefreiheit, oder?

    Daß mein Kommentar nicht verffentlicht wird, davon gehe ich aus, d.h., daß Sie zu Ihrer o.g. Ansage stehen.Ich wünsche auch keine Antwort über mein email-Programm.
    Renate

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