Immer die richtigen Serien. Das ist heute so einfach wie nie zuvor – und es braucht nur einen „Rundumschlag“.

Ja, wir sind Serienjunkies.

Denn schaut man sich mal an, was in den vergangenen Jahren und erst recht heutzutage schon beinahe monatlich an qualitativ extrem hochwertigen Serien und Staffeln herauskommt, müsste man schon eine ausgesprochene TV-Verächterin sein, um nicht den Supernatural-Schnuckels, den toughen Knast-Girls von Orange is the new Black oder dem charmanten Rechtsverdreher aus Better call Saul anheim zu fallen.

Doch wie die meisten wissen, ist es mit „einschalten und gucken“ leider schon deshalb heute nicht mehr getan, weil viele der besten Serien nur mit Verspätung oder gar nicht im Free-TV laufen.

Um dennoch für alle Serien-Situationen gerüstet zu sein, haben wir im Folgenden die wichtigsten Empfehlungen zusammengestellt, um im Ladies-Haushalt für gute Serienlaune zu sorgen.

1. Der Fernseher

Hauptsache groß“ ist beim Fernseher die falsche Philosophie. Besser ist es, die Größe dem Sitzabstand in Wohn- und Schlafzimmer anzupassen.

Natürlich, ohne Glotze keinen Serienabend. Aber was kaufen, wenn der Markt vor den unterschiedlichsten Begrifflichkeiten und Abkürzungen nur so strotzt? Die Antwort ist einfach: Es gibt bei den Fernsehern kein richtig oder falsch. Die Geräte, die heute im Elektronik-Discounter stehen, können alle mehr oder weniger dasselbe.

Manche können es nur etwas schneller oder schöner. Allerdings sind das technische Details, die nur für die Preisgestaltung wichtig, für die grundsätzliche Eignung aber unwichtig sind. Worauf man achten sollte, sind einige wenige Punkte:

  • Mindestens zwei HDMI-Anschlüsse – daran werden Receiver, BluRay-Player usw. angeschlossen
  • Mindestens Full-HD-Auflösung, denn sonst sehen die hochwertig eingespeisten Serienbilder matschig aus
  • Einen USB-Anschluss, um Urlaubsfotos auf dem Fernseher gucken zu können oder Strom bereitzustellen

Was man allerdings noch beachten sollte, ist die Größe des Fernsehers. Denn solange es sich nicht um eines der (ziemlich teuren) Geräte mit 4k-Auflösung (also „vierfach-HD“) handelt, ist die Bildschirmgröße unmittelbar an den Sitzabstand gekoppelt. Bloß gibt es hier mehrere Umrechnungsformeln.

Die für „Wald und Wiesen“-Fernsehgeräte am empfehlenswerteste ist „Bilddiagonale in Zentimetern mal 2,5“. Und hier wird’s nochmal kompliziert, denn die meisten Fernseher werden in Zoll vermessen. 1 Zoll ist 2,54 Zentimeter. Daraus ergibt sich bei der oben genannten Formel für einen handelsüblichen 32-Zoll-Fernseher „82cm x 2,5 = 205cm“.

Man sollte also etwa zwei Meter von diesem Gerät entfernt sitzen, um das richtige Seh-Feeling zu bekommen. Doch damit war es das an der Basis erst einmal. Was aber noch beim TV-Kauf Beachtung finden sollte, ist die Art des:

2.  Empfang

Mehr Sender, keine Abo-Gebühren. Geht es rein ums Fernsehgucken, sind Satellitenschüsseln die bessere Wahl als Kabelfernsehn.

Denn ganz gleich, ob man sein Serien-Signal von der Satellitenschüssel oder übers Kabelfernsehen hereinbekommt, es muss auf den Fernseher – und schon dieser erste Punkt ist eine echte Grundsatzfrage. Allerdings gilt: Wer eine echt gigantische Programmvielfalt möchte und auch gerne mal leicht trashige Verkaufs-TV-Kanäle anschauen möchte, ist mit dem Satelliten-Fernsehen besser bedient, weil man damit mehr Sender reinbekommt.

Technisch geben sich die beiden Möglichkeiten gegenseitig aber ansonsten nicht viel. Bei beiden handelt es sich heute weitestgehend um digitale Signale. Und zu den Vorteilen der TV-Digitalisierung gehört, dass dadurch höhere Bildqualität in ein kleineres Datenvolumen gepackt werden kann. Allerdings muss man dann wiederum die Optionen des Signaleingangs beachten und steht damit direkt wieder im Discounter-Regal vor den Fernsehgeräten:

  • Kauft man nämlich ein Smart-TV, ist darin der nötige Receiver bereits integriert. Es muss also nur noch das Kabel hinten reingesteckt werden und man kann losschauen
  • Andere Fernseher haben einen DVB-C Slot. Darin wird eine (gesondert zu kaufende) „Karte“ gesteckt, die die Funktion eines Receivers übernimmt – das spart Platz unterm Fernseher
  • Die dritte Option ist der klassische Receiver. Entweder als Kaufgerät beim Satellitenempfang oder Mietgerät vom Kabel-Anbieter. Wichtig ist, dass man darauf achtet, dass das Gerät HD-Signale verarbeitet und auch ausgibt.

Und welches Herzblatt soll es nun sein? Das kommt vor allem auf die Fernsehgewohnheiten an. Denn zu denen gehört es, dass man oft genug etwas aufnehmen muss. Bei teuren Smart-TVs kann man dazu einfach einen USB-Stick oder eine externe Festplatte anschließen. Günstigere Geräte haben diese Funktion teilweise nicht. Unsere Empfehlung, insbesondere wenn man sowieso Kabel-Kundin ist, geht deshalb in Richtung klassischer Receiver.

Der benötigt zwar zusätzlichen Platz, dafür kommen viele Geräte aber mit integrierter Festplatte und sind so für Nicht-TV-Geeks wesentlich einfacher zu bedienen, als sich mit den Anschlussproblemen einer Festplatte herumzuschlagen.

Der Receiver wird, weil ja die volle Bildqualität übertragen werden soll, per HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbunden. Damit ist der erste Steckplatz dieser Art belegt.

3. Das Internet

Das Schöne an den Streamingdiensten ist, dass man mit ihnen auch auf Laptop & Tablet im Garten Serien genießen kann.

Der Fernseher hat die richtige Größe, steht im optimalen Abstand zur Couch und von Unter uns bis den Spartenkanälen rauscht alles schon in brillanter Qualität über die Mattscheibe. Eigentlich perfekt, oder? Nee, leider nicht. Denn für das wirkliche Serienjunkie-Dasein braucht man heute das Internet. Und da gibt es erneutes Anbieter-Wirrwarr:

  • Amazon Prime
  • Sky
  • Netflix
  • Maxdome
  • Watchever

Doch eigentlich ist die Auswahl einfach. Denn eigene Serien produzieren nur zwei der hier gelisteten Anbieter, nämlich Amazon und Netflix. Und damit wird die weitere Vorgehensweise easy. Denn wer sowieso schon einen Amazon-Account hat, kann diesen für (aktuell) 69 Euro jährlich auf „Prime“ upgraden.

Neben der der schnellen Lieferung normaler Produkte hat das für Serienguckerinnen den massiven Vorteil, dass in diesem Preis ein riesen-Portfolio an Serien und Filmen inkludiert ist. Was Amazon selbst produziert, guckt man damit ebenso ohne Mehrkosten wie eine Menge anderer Serien und Filme – wenngleich es trotzdem auch noch viele Inhalte gibt, die man nur für Geld ausleihen oder kaufen kann.

Als nächstes sollte man einen Netflix-Account einrichten. Derzeit steht der Kurs für eine Basis-Mitgliedschaft bei 7,99€ monatlich – dafür gibt’s aber nur matschige SD-Bildqualität. Für zwei Euro mehr erhält man HD und kann zudem auf zwei Geräten gleichzeitig streamen. Wer richtig clever ist, fragt vor dem Abo-Abschluss aber erst einmal im Freundeskreis nach. Denn die höherpreisigen Netflix-Abos erlauben ganz legal das Account-Teilen mit Freunden.

Und wie jetzt weiter vorgegangen wird, hängt wiederum davon ab, welches TV-Gerät man sich gegönnt hat.

4. Vom Web auf die Glotze

Keine Panik, auch wenn TV-Rückseiten vor Anschlüssen strotzen, sind doch nur Kabel, HDMI und USB für die moderne Serienguckerin wichtig.

Einmal mehr hat hier das Smart-TV die Nase vorn, was Einfachheit anbelangt. Denn ob man nun von seinem Internet-Router per Kabel oder WLAN das Fernsehgerät mit Daten versorgt, ist gleich – vorausgesetzt man hat die zur Auflösung passende Internetgeschwindigkeit. Ein 16000er DSL sollte es für HD-Serien schon sein. Und dann muss man nur noch über den TV-Herstellereigenen Store mit ein paar Fernbedienungs-Klicks die Apps für Amazon und Netflix herunterladen und kann sich nach Eingabe seiner Login-Daten ins Serien-Abenteuer stürzen.

Für Sparerinnen steht eine weitere Ausgabe in der Programmzeitschrift. Und zwar für einen Streaming-Stick. Hier ist, wenn man sowieso Amazon-Kundin ist, der Fire-TV-Stick aus dem Angebot des Internet-Giganten die naheliegende Alternative. Die aktuelle Variante kostet einmalig 39,99 Euro.

Der Stick wird dann via HDMI-Anschluss mit dem TV-Gerät verbunden und belegt so den zweiten Steckplatz nach dem Receiver. Ein weiterer Stecker muss in den USB-Slot oder eine Steckdose, damit der Stick Strom bekommt. Verbunden mit dem Web wird ausschließlich über WLAN, wenngleich das mit Nachteilen einhergeht.

Der Vorteil des Fire-Sticks: Man kann sich über Amazon auch kostenlose Apps darauf ziehen, auch die für Netflix. So kommt man, mit einer Fernbedienung mehr als beim Smart-TV, auf einen ähnlichen Komfort beim Zappen und Suchen.

5. Scheiben-weise

Wenn DVDs und Blu-rays nicht undekorativ im Regal Staub ansetzen sollen, empfiehlt sich eine Fußauflagen-Holzkiste als dekorativer Ersatz-Stauraum.

Streamen und TV klappen an diesem Punkt bereits wie am Schnürchen, für die aktuellsten Staffeln der heißesten Serien ist also vorgesorgt. Was aber, wenn das  Bingewatching alte Buffy-Folgen oder ähnliches enthalten soll, das kein Streamingdienst anbietet? Dann muss zum vollen Glück noch ein Player her.

Hier befindet man sich in einer durchaus komfortablen Lage. Denn obgleich auch die DVD schon wieder Schnee von gestern ist, reicht es, sich „irgendeinen“ Blu-ray-Player zu kaufen. Fürs einfache Abspielen sind selbst die günstigsten geeignet, und was die ganz teuren Oberklassegeräte liefern, sprich 4k und 3D, ist für Normal-Userinnen schlichtweg überflüssig, weil man dazu auch entsprechend teure Fernseher benötigt.

Dass es aber ein Blu-ray- und nicht bloß ein DVD-Player sein sollte, steht außer Frage. Denn auf ersterem lassen sich beide Disk-Medien abspielen, auf letzterem nur DVDs.

Hier liegt übrigens auch der Grund, warum im ersten Kapitel von „mindestens“ zwei HDMI-Anschlüssen am Fernseher die Rede war. Wer nämlich keinen dritten zur Verfügung hat, muss, bevor er Disks gucken kann, den Amazon-Stick rausziehen oder aber sich einen „Doppelstecker“ anschaffen, den man jedoch trotzdem manuell umschalten muss.

Die Frauenpanorama-Heimkino-Einkaufsliste

Weil in diesem Artikel viele verschiedene Kaufoptionen erwähnt wurden, fasst der folgende Punkt nochmals alles als kleine Einkaufsliste zusammen – ohne Wenn und Aber und nur das, was man wirklich braucht und in jedem Elektro-Discounter für vergleichsweise wenig Geld bekommt.

  1. TV-Gerät mit zum Sitzabstand passender Bildschirmdiagonale, mindestens Full-HD-Fähigkeit, mindestens zwei HDMI-Anschlüssen und einem USB-Slot
  2. Externer, zur Empfangsweise (Kabel oder Satellit) passender Receiver (falls kein Smart-TV), ebenfalls Full-HD-fähig und mit einer mindestens 500GB großen Festplatte ausgestattet
  3. Amazon-Prime- und Netflix-Accounts
  4. Amazon Fire-TV-Stick und darauf die Netflix-App (sofern der Fernseher keine Apps unterstützt)
  5. DSL-Anschluss mit einer Mindestgeschwindigkeit von 16Mbit/s und WLAN
  6. Ein Blu-ray Player (darf das günstigste Modell sein)
  7. Zwei ausreichend lange HDMI-Kabel um Receiver und Blu-ray Player mit dem Fernseher zu verbinden
  8. Falls der Fernseher nur zwei HDMI-Slots hat, ein HDMI-Switch-Port, um mit mehreren Geräten auf einen Anschluss zugreifen zu können
  9. Ein Dreifachstecker für TV, Blu-ray-Player und Receiver

Hat man das alles nachhause geschafft und angeschlossen (Clevere nutzen das als die Gelegenheit, den süßen Single aus dem Nachbarhaus in die Wohnung zu locken), braucht es nur noch ein adäquates Sortiment an leckeren Getränken und jeder Menge Popcorn. Und, das zeigt die Erfahrung, mindestens zwei Stunden absolute Ruhe, um sich erst einmal durch die unglaublich üppigen Streaming-Angebote zu klicken und seine persönliche Watchlist zu erstellen. Tja und dann kann man den künftigen Feierabenden und Wochenenden seeehr entspannt entgegensehen.

Denn die Klage „heut läuft aber auch gar nix Vernünftiges“ ist endgültig Vergangenheit.

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