Immer schon haben Frauen versucht, Schwangerschaften zu verhindern. Verhütungsmittel sind bereits aus der Antike dokumentiert. Das zeigt, wie wichtig Sexualität in der Menschheitsgeschichte war, sie war immer schon viel mehr als ein Akt der Zeugung.

Die Möglichkeiten waren früher allerdings begrenzt, allenfalls konnte Paare die Zahl der Kinder reduzieren. Die Geschichte der Verhütung ist spannend und es lässt sich feststellen, dass viele der modernen Verhütungsmittel ihren Ursprung in der Vergangenheit haben.

Abenteuerliche Verhütungsmittel aus der Vergangenheit

Einige der Verhütungsmittel aus der Vergangenheit verursachen heute Gänsehaut. In der Antike haben Frauen beispielsweise Krokodilskot zusammen mit vergorenem Pflanzenschleim in die Vagina eingeführt, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Inzwischen ist bekannt, dass der Krokodilskot Inhaltsstoffe enthielt, die die Beweglichkeit von Spermien einschränken.

Auch Schwämme, die mit verschiedenen Substanzen wie zum Beispiel Zitronensaft getränkt wurden, waren ein probates Mittel über viele Zeiten hinweg. Sie wurden vor dem Muttermund platziert und konnten das Risiko einer Schwangerschaft reduzieren. Zitronensaft zum Beispiel führt zu einem sauren Milieu, in dem sich die Spermien nicht so schnell bewegen können.

Neben diesen Beispielen gab es immer wieder auch verrückte Versuche, zum Beispiel sollen Frauen mit Coca-Cola Spülungen versucht haben, eine Schwangerschaft zu verhindern.

Etwas angenehmer war da die Verhütungsmethode der reichen Griechen in der Antike. Eine Vaginalspülung nach dem Geschlechtsverkehr sollte die Spermien auswaschen. Im 20. Jahrhundert wurden zu diesem Zweck in den reichen Haushalten Bidets verwendet.

Diese Verhütungsmittel gibt es auch heute noch

Einige Verhütungsmethoden haben die Zeit überdauert. Ein gutes Beispiel ist die natürliche Empfängnisverhütung bzw. natürliche Familienplanung. Wahrscheinlich schon in vorzivilisierter Zeit haben Frauen ihren Zyklus beobachtet und so Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit gezogen. Heutzutage gibt es für die natürliche Empfängnisverhütung moderne Hilfsmittel wie beispielsweise eine App zur Dokumentation der fruchtbaren Tage.

Auch Kondome gibt es schon sehr lange, das heute bekannte Gummikondom aus Latex wurde etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden. Es war damals aber so teuer, dass es ausgewaschen und mehrfach verwendet wurde. In früheren Zeiten haben Menschen Kondome aus Tierdärmen oder Schwimmblasen von Fischen hergestellt.

Die Spirale ist heute ein beliebtes und zuverlässiges Mittel zur Empfängnisverhütung. Es gibt sie als Kupferspirale und auch als Hormonspirale. Auch die Spirale ist schon älter, als Dalkon Shield kam ein Vorläufer heutiger Modelle 1970 auf den Markt. Leider hatte dieses Modell zahlreiche Nebenwirkungen, es führte zur Einnistung von Bakterien im Uterus und verursachte schwere Entzündungen.

Die Pille brachte die Wende für die Liebe

Eine echte Befreiung für die Sexualität der Frau, eine Revolution für die Liebe – so wird die Antibabypille heute rückblickend von vielen gesehen.

Die Pille kam am 18. August 1960 in den USA auf den Markt. Bereits ein Jahr später war sie auch in Deutschland verfügbar. Sie wurde zunächst aber nur verheirateten Paaren gewährt. Der 68er-Bewegung haben wir es zu verdanken, dass sich dies glücklicherweise geändert hat. Heute können sich auch junge Mädchen schon die Pille verschreiben lassen.

Nach und nach kamen weitere hormonelle Verhütungsmittel auf den Markt, die ähnlich wirken wie die Antibabypille. Beispiele dafür sind:

Hormonpflaster

Hormonstäbchen

Hormonspirale

Dreimonatsspritze

Vaginalring

Verhütung wird heute zunehmend digital

Heute hat sich die Art, wie wir verhüten, noch einmal verändert. Zum einen gibt es inzwischen Apps und Verhütungscomputer für die natürliche Empfängnisverhütung. Eine Alternative sind Geräte, die den Hormonstatus über einen täglichen Urintest messen und so die fruchtbaren Tage ermitteln.

Diese Methoden sind nicht sehr sicher, können aber in Kombination mit anderen Verhütungsmitteln wie dem Kondom durchaus funktionieren.

Die Pille wird inzwischen gerne auch online per Telemedizin verschrieben. Eine umfangreiche Studie über die Antibabypille im Fokus der Telemedizin klärt auf. Gerade in Coronazeiten haben Online-Sprechstunden stark an Zulauf gewonnen.

Für junge Mädchen, die zum ersten Mal die Pille bekommen, ist der Gang zum Frauenarzt oder zur Frauenärztin sicher sinnvoll. Für Frauen, die bereits Erfahrung mit der Pille haben oder nach einer Pause wieder damit beginnen möchten, ist die Online-Sprechstunde eine bequeme und sichere Lösung.

Bildnachweis: stock.adobe.com /  Любовь Клюкина

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