“Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing” – Ein Spruch, den jeder kennen dürfte.
Welches Lied demnächst die NRW-Lokalradios singen dürften, ist gar nicht schwer zu erraten, denn die Radiosender im einwohnerreichsten Bundesland Deutschlands. können sich über eine dicke Finanzspritze aus Regierungskreisen freuen.
Im Rahmen eines Solidarpaktes haben unter anderem die nordrheinwestfälische Landesregierung und die Landesanstalt für Medien NRW beschlossen, Lokalsendern in Nordrhein-Westfalen eine sechstellige Coronahilfe zu gewähren.
Über die Höhe der Summe berichtete das Portal meedia.de am 05.05.2020 wie folgt:
“(…)Nach Informationen der dpa fließt nun ein höherer sechsstelliger Betrag, über den für drei Monate die Fixkosten für die Verbreitung der Radioprogramme gesichert werden sollen.(…)”
Wie es gewichtig seitens der Landesmedienanstalt NRW heißt, sind die Lokalsender “nah an den Menschen dran” und das ist wohl einer der Gründe, warum jene nun finanzielle Mittel erhalten.
NRW-Corona-Hilfe für die Krisenzeit
Auf der Homepage der Landesmedienanstalt NRW liest sich das so:
“SOLIDARPAKT LOKALFUNK NRW
Gemeinsame Einigung auf Hilfen für Lokalfunk in der Corona-Krise erzielt
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat sich gemeinsam mit den Vertretern des Lokalfunks, den Infrastrukturanbietern und der Landesanstalt für Medien NRW auf den „Solidarpakt Lokalfunk NRW“ geeinigt. Dieser schützt journalistisch-redaktionelle Arbeitsplätze und die Medienvielfalt, indem er dem Lokalfunk finanzielle Unterstützung zusichert. Dazu standen die Beteiligten seit mehreren Wochen in intensivem Austausch. Anlass waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Lokalfunk in NRW.
Durch den deutlichen Rückgang von Werbeeinnahmen und damit der zentralen Einnahmequelle sehen die Lokalfunkanbieter journalistisch-redaktionelle Arbeitsplätze bedroht. Entlassungen in diesem Bereich hätten jedoch unmittelbare Auswirkungen auf die Medienvielfalt und damit auf die Versorgung der Bevölkerung mit lokalen Informationen, die besonders in Krisenzeiten wichtig sind. Neben den Kosten für das Personal sind außerdem die Fixkosten zur Distribution der Radioprogramme ein entscheidender finanzieller Faktor. Diese Erkenntnisse ergeben sich aus einer Risikoanalyse, die die Landesanstalt für Medien NRW zuvor durchgeführt hatte.
Mit dem „Solidarpakt Lokalfunk NRW“ ist es nun gelungen, die Distributionskosten für den Lokalfunk in NRW für etwa drei Monate bereitzustellen. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel steuern im Wesentlichen die Landesregierung und die Landesanstalt für Medien NRW zu. Im Gegenzug verpflichten sich der Verband Lokaler Rundfunk (VLR) und der Verband der Betriebsgesellschaften, die redaktionellen Arbeitsplätze im Lokalfunk bis zum 30. September 2020 zu sichern. Die Lokalsender sagen darüber hinaus zu, bis Ende September eine durchschnittliche Quote von mindestens 75 Prozent der Aufträge für freiberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten zu erfüllen. Außerdem werden seitens der Infrastrukturanbieter Stundungen genehmigt, sollte es dennoch zu finanziellen Engpässen während der Dauer der Krise kommen.
Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen und für Medien zuständiger Staatssekretär: „Gründlich recherchierte und journalistisch aufbereitete Informationen sind für eine moderne Demokratie unerlässlich. Der lokale Hörfunk in Nordrhein-Westfalen steht für guten Journalismus nah bei den Menschen. In Zeiten von Corona brauchen wir den Lokalfunk umso mehr. Gleichzeitig trifft die Corona-Krise den Hörfunk wirtschaftlich heftig. Mit dem Solidarpakt Lokalfunk NRW stellen wir sicher, dass der Lokalfunk auch in Krisenzeiten sendet. Dabei haben wir fest angestellte Redakteure genauso wie freie Journalisten im Blick, denn sie stellen alle zusammen Medienvielfalt und -sorgfalt sicher.“
„Der „Solidarpakt Lokalfunk NRW“ setzt ein Zeichen der konstruktiven Solidarität in Krisenzeiten. Darauf sind wir stolz. Vor allem aber freue ich mich darüber, dass wir schnell und unkompliziert helfen können, um die einzigartige Vielfalt im nordrhein-westfälischen Lokalfunk zu sichern und journalistisch-redaktionelle Arbeitsplätze zu schützen. Die Versorgung der Bevölkerung mit aktuellen lokalen Informationen ist besonders in der derzeitigen Krise zwingend notwendig“ bewertet Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, die Ergebnisse.
Auch zukünftig werden die Beteiligten des Solidarpakts in engem Austausch stehen. Die langfristige wirtschaftliche Auswirkung der Corona-Krise ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Die große Nachfrage nach lokalen Informationsangeboten werten die beteiligten Akteure als ein gutes Zeichen und zumindest für die nächsten Monate steht einem gewohnten Sendebetrieb nichts im Weg.”
Nun denn: Da wird man wohl auch in den nächsten Monaten nichts als Hofberichterstattung für die Regierenden hören. Mit Sicherheit wird das die Glaubwürdigkeit in die Medien weiter verringern. Viele Bürger – nicht nur in Nordrhein-Westfalen – haben schon lange die Nase voll von den etablierten Medien, die oftmals gar nicht lügen, jedoch durch Weglassen und krude Darstellungen Tatsachen nicht adäquat wiedergeben. Relotius lässt grüßen!
Fanal von Köln gilt vielen als der Anfang vom Ende der Medien-Glaubwürdigekeit
Wie das in der Praxis ausschaut, wurde in erschreckender Art und Weise in den Stunden nach Silvester 2015/2016 deutlich, als die NRW-Medien das Ausmaß der Thematik #kölnhbf offenbar am liebsten verschwiegen hätten.
Obgleich das Fanal von Köln direkt vor ihrer Nase passierte: Unzählige männliche “Flüchtlinge” begrabschten und behelligten Frauen auf der Kölner Domplatte. Auch von Vergewaltigung war die Rede. Das Schweigen damals war dröhnend und gilt vielen bis heute als der Anfang vom Ende der Glaubwürdigkeit der etablierten Medien.
Zumal sich viele Journalisten der alteingesessenen Redaktionen gefühlt täglich und oftmals in fast krimineller Art und Weise über mündige Bürger äußern oder sie verächtlich machen. Siehe auch den Umweltsau-Skandal oder die Äußerungen dieser Dame hier.
Dass sowohl der Umweltsau-Skandal als auch sehr fragwürdige Äußerungen von GEZ-Journalisten, die oft auch auf Twitter unter dem Deckmantel von “hier privat” gegen Andersdenkende keilen, keine Konsequenzen haben, stößt deshalb immer mehr Bürgern sauer auf. Zumal man hierzulande für diese Art Journalismus noch einen Zwangsbeitrag entrichten muss. Dass nun üppige Gelder an die üblichen Verdächtigen fließen, wird wohl weiter Öl im gesellschaftlichen Feuer sein!
Mal schauen, wie das endet!
Wer sich selbst über die üppige Finanzspritze schlau machen will, klickt hier. Update: der Link ist aktuell nicht mehr verfügbar, offenbar will man diese Meldung gar nicht publik machen. Wer mag, schaut hier.
Quellen: medienanstalt-nrw.de, meedia.de
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