SimoneMit Menschen zu arbeiten, stets neue Projekte auf dem Tisch haben und die menschliche Komponente immer mit dabei – diese Attribute bevorzugen viele Menschen im Job. Simone Moosdorf aus Sachsen (links im Bild) hat mit dieser Kombination ihren Traumberuf gefunden und übt ihn mit Herzblut aus. Die 45jährige sieht ihre Maklertätigkeit als Berufung und sprach mit uns über ihren Alltag.

FP: Simone, warum bist Du Maklerin geworden?

SM:  Dazu gibt es speziell bei mir eine Vorgeschichte.  Vor diesem Schritt in die Selbständigkeit als Maklerin  war ich 14 Jahre bei einer deutschen Großbank im Immobilienbereich tätig, vom Bau der Bankfilialen bis zur Vermietung und Vermarktung von Flächen und bankeigenen Objekten.  Ich habe 2  Fusionen mit einer weiteren deutschen sowie einer ausländischen Bank erlebt und somit auch das anstehende Dilemma der Schließung von Filialen, Geschäftsstellen und des Stellenabbaus.

Da mich schon immer diese Hierarchien mit langen Entscheidungswegen gestört und  in meiner Arbeit gebremst haben und ich nicht warten wollte, bis jegliche Arbeitsgrundlage entfällt, habe ich mich mit dem Thema Selbständigkeit intensiv beschäftigt. Bei der Vermarktung der Bankobjekte habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Kunden sich nicht nur für das Objekt/die Fläche an sich entscheiden, sondern sehr oft die persönliche Beratung eine ganz große Rolle spielt.

Somit ist der Gedanke an die Maklertätigkeit immer stärker in meinen Fokus gerückt. Für mich persönlich war jedoch eine fundierte Ausbildung sehr wichtig. Die praktischen Erfahrungen hatte ich seit vielen Jahren erlangt. Die Theorie in Form einer qualifizierten Ausbildung zur Immobilienfachwirtin mit IHK-Abschluss habe ich vor meiner Selbständigkeit absolviert. Nun bin ich seit 7 Jahren selbständige Immobilienmaklerin.

Mir ist es wichtig, meine Kunden kompetent und fair zu beraten und engagiert zu betreuen (steuerliche oder rechtliche Beratung natürlich ausgenommen).  Menschen zusammenzuführen, eben die Vermittlung zwischen Käufer und Verkäufer, Mieter und Vermieter, beinhaltet für mich, sensibel auf Zwischenmenschlichkeit und die Wünsche beider Parteien einzugehen und zu vermitteln. Ein neues Zuhause, die Traum-/Wunschimmobilie, eine gute Kapitalanlage für Kunden zu finden oder Verkäufer bei dem Verkauf vollumfänglich zu unterstützen, zufriedene Kunden auf beiden Seiten – das ist meine Berufung und für mich Erfolg.

FP: Urbanes Stadtleben oder ruhige Landidylle – wohin geht der Trend derzeit?

SM:  Der Trend bei Eigenheimen von Familien mit Kindern geht seit einiger Zeit wieder in Richtung ruhige Landidylle.  Die Nachfrage nach Grundstücken und Eigenheimen ist sehr groß sowie der Wunsch nach Ruhe, Entspannung und Sicherheit.

Die Stadtnähe in Form von Mietwohnungen wird von Studenten, Eigentumswohnungen von älteren Menschen, die nicht mehr mobil sind, nach wie bevorzugt. Kurze Wege zu  Versorgungseinrich-tungen, Ärzten, öffentlicher Nahverkehr etc. sind dabei primär.

FP: Investieren die Leute aufgrund der negativen Entwicklungen am Finanzmarkt in der Tat mehr und mehr in „Betongold“?

SM: Ja, natürlich. Die Bauzinsen sind so niedrig, wie noch nie. Je nach Wohnungsgröße  ist es oftmals sinnvoller, in Eigenheime zu investieren, als teure Mieten zu zahlen.

FP: Was für Maßstäbe legen Deine Kunden an – was ist heute wichtig beim „Wohnen im eigenen Zuhause“? 

SM: Das Wichtigste bei jeder Immobilie ist nach wie vor die Lage. Alles Andere kommt auf die konkreten Vorstellungen der Kunden und auf das Kaufpreislimit an. Ein Einfamilienhaus sollte meist freistehend sein und eine große Grundstücksfläche beinhalten. Eine Eigentumswohnung in Stadtnähe sollte aber dennoch ruhig gelegen und im “Grünen” sein.

FP: Wie muss man sich einen typischen Tag in Deinem Alltag vorstellen?

SM: Einen typischen Alltag gibt es nicht. Jeder Tag ist anders, von Recherchen über Marktanalysen, Telefonate und Gespräche mit Kunden, Geschäftspartnern, Akquise neuer Objekte, Flyeraktionen, Exposéerstellungen, Besichtigungen, Ausarbeiten von Aufträgen, Vorbereitung von Kaufverträgen/ Mietverträgen,  Notartermine etc.. Jeder Tag ist besonders.

FP: Ist „Mieten, Kaufen, Wohnen“ für Dich eine realistische Darstellung des Berufs „Makler“?

SM: Nein, ganz und gar nicht. Wenn es so einfach wäre, dass jeder Verkauf oder jede Vermietung nach der 3. Besichtigung  entschieden und abgewickelt wird, dann wären alle Makler bereits Millionäre. Die Realität sieht ganz anders aus. Die Darstellung des Berufsbildes wird hier leider sehr verzerrt. Es ist nur bedauernswert, dass die Zuschauer dieser Sendung genau dieses Bild von der Maklertätigkeit verinnerlichen.

FP: Wenn dann eine Immobilie erst mal ins Visier genommen ist – auf was legen Immobilieninteressenten großen Wert – ist das eher der gemütliche Kamin, die riesige Eckbadewanne, ein Pool im Garten – oder gar nichts von alledem?   

SM: Kommt eine Immobilie in die engere Wahl, ist das Wichtigste die Raumaufteilung. Passt diese nicht, so wie vorhanden, werden Gutachter, Bauingenieure/Statiker zu Rate gezogen, um mögliche Veränderungen zu prüfen. Ebenso sind Ausbaumöglichkeiten, z. B. Dachgeschoss,  interessant.
Wert gelegt wird sehr oft, dass eine Garage/Carport oder Parkmöglichkeiten auf dem Grundstück vorhanden sind. Pool/Kamin ist nebensächlich. Wenn vorhanden, ist das schön, aber nicht zwingend. Zur angemessenen Größe eines Pools wird es immer unterschiedliche Vorstellungen geben.

FP: Im ländlichen Bereich gibt es für Familien noch oft die Gelegenheit preiswert an Eigentum – meist in Form von Handwerkerobjekten – zu kommen. Worauf sollte geachtet werden?

SM: Bei preiswertem Eigentum mit Sanierungsbedarf sollte in jedem Fall ein Gutachter hinzugezogen werden. Bauliche Schäden bzw. Nässeschäden sind für den Laien nicht immer gleich ersichtlich.

Ebenso sollten die notwendigen Baumaßnahmen, je nach Vorstellung (Art der Ausführung/ Materialien) im Vorfeld geschätzt und beziffert werden, um nicht im Nachhinein noch hoch nachfinanzieren zu müssen.

FP: Wie nachgefragt ist das Modell des „Mehrgenerationen-Wohnens“?

SM: Nach meiner Erfahrung gibt es einen leichten Anstieg. Einige Familien, die ein Eigenheim kaufen oder bauen, integrieren eine kleine Wohnung oder ein Zimmer mit Sanitäreinrichtung für ihre Eltern im Falle der Pflegebedürftigkeit.

FP: Was war bisher Dein schönstes, außergewöhnlichstes oder auch skurrilstes Erlebnis als Maklerin?

SM: Skurrile Erlebnisse gab es einige, darüber könnte ich ein Buch schreiben. Jedoch sind das alles Erfahrungswerte und man lernt immer noch dazu, ob fachlich oder menschlich. Aber die schönsten Erlebnisse für mich sind zufriedene  Kunden, die dies mit Lob und Weiterempfehlung belegen – die beste Werbung, die es gibt und der schönste Dank.

FP: Welches Argument für Immobilienbesitz würdest Du interessierten, aber noch zögernden, Leuten liefern?

SM: Auf jeden Fall die momentan so niedrigen Zinsen, die es ermöglichen, ein bezahlbares Darlehen aufzunehmen. Je nach Anspruch kann eine Mietbelastung teurer sein, als eine monatliche Tilgungs-rate. Auch für eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage oder Altersvorsorge ist dies momentan hochinteressant. Die Mieteinnahmen können ggf. die Raten decken. Im Alter kann die Wohnung dann auch zur Eigennutzung interessant werden.

Wichtig dabei ist nur, dass man sich darauf einlässt, sich standortmäßig festzulegen, denn eine Immobilie ist und bleibt nun einmal immobil.

FP: Wie sieht Dein persönliches Traumhaus aus?

SM: Mein persönliches Traumhaus bleibt mein Geheimnis.

www.moosdorf-immobilien.de

 

 

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