Es gibt gewiss Leser, die den sprach- und wortgewaltigen Thriller „Die Falle“ von Melanie Raabe noch nicht gelesen haben. Die Autorin brilliert darin mit ihrer Erzählkunst und führt den Leser auf atemberaubend spannende Weise in die Welt einer traumatisierten Frau. Die Rechte an dem Roman wurden bereits vor Erscheinen international verkauft, u.a. nach Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien, Polen, Griechenland und ins englischsprachige Ausland. Mit dem Ergebnis, dass Die Falle nun auch in den USA und in Großbritannien erscheint. Und Hollywood hat angeklopft.

Soeben ist auch ihr neuer Thriller Die Wahrheit erschienen. Wie von einem Aufbruch zu neuen erzählerischen Ufern kommen mir Die Falle und Die Wahrheit vor. Die Verletzlichkeit der Figuren in Die Wahrheit und das Tempo verschaffen einem Zeit, über das nachzudenken, was den Thriller tatsächlich im Innersten zusammenhält. Die stilistische Spannbreite beider Romane ist beeindruckend wie der Strom ihrer Sätze. In dem Thriller Die Wahrheit noch mehr, in dem Sarahs Geschichte pointiert erzählt wird, einerseits virtuos, andererseits aber auch durch routiniertes Handwerk.

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christian faustus

Wer ist Melanie Raabe? Ihre Webseite gibt Aufschluss. Darin heißt es: „Ich bin ein Kind der Achtziger und wollte als kleines Mädchen Stuntfrau werden, was diverse Narben und zwei abgeschlagene Frontzähne bis heute bezeugen. Ich wurde in Jena geboren und wuchs in einem 400-Seelen-Dorf in Thüringen auf, in dem man prima auf Kastanien klettern, Kirschen vom Baum essen, Fußball spielen und Buden bauen konnte. Meine Jugend habe ich mit Büchern, Theater und Tanz in einer Kleinstadt in NRW verbracht und anschließend in Bochum Medienwissenschaft und Literatur studiert. Anschließend bin ich nach Köln gezogen, um dort als Journalistin zu arbeiten (tagsüber, offiziell) und Bücher zu schreiben (heimlich, nachts).“

Liebe Leser, was macht Melanie Raabe nach diesem großartigen Erfolg? Die sympathische Autorin hat mir in einem zweiteiligen Thriller-Special meine Fragen beantwortet. Viel Vergnügen. Ihre Astrid Korten

AK: Idealerweise könnte bei einem Interview die Hoffnung doch sein, dass irgendetwas zum Vorschein kommt, was man so noch nicht über eine Person gewusst hat. Ich stelle Fragen, weil ich mit Dir spielen und mit Dir warm werden möchte, um sozusagen einen Austausch herzustellen. Ist das für Dich in Ordnung?
Na klar! 🙂

AK: Der Klassiker zum Aufwärmen und eine erste wohlwollende Geste. Wie geht‘s Dir?
Mir geht’s super! Ende August, der Sommer ist noch einmal zurückgekommen. Sonne, fast 30 Grad – das liebe ich. Ich brauche Wärme und Licht!

13221637_1223961490977176_2459054922546537127_nAK: Geboren in Jena. Wie heißt denn das 400-Seelen-Dorf in Thüringen, in dem Du aufgewachsen bist?
Graitschen bei Bürgel.

AK: Gab‘s in Deiner Jugend unerfreuliche Überraschungen?
Gar nicht, ich hatte eine sehr glückliche Kindheit.

AK: Dein erstes, zu Papier gebrachtes Wort?
Gute Frage! Ich weiß es leider nicht mehr. Schade.

AK: Wohnhaft in Köln? Was verbindest Du mit dieser Stadt?
Ich mag Köln, obwohl es mir oft zu klein ist. Köln ist cool aber unprätentiös, divers, kreativ, offen, freundlich.
14055055_1151181241595515_4554035946732510933_nDie Falle:

Die berühmte Bestsellerautorin Linda Conrads lebt sehr zurückgezogen. Seit elf Jahren hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Als sie im Fernsehen den Mann zu erkennen glaubt, der vor Jahren ihre Schwester umgebracht hat, versucht sie, ihm eine Falle zu stellen – Köder ist sie selbst.
Dass sie darüber hinaus eine schreckliche Erinnerung aus der Vergangenheit quält, wissen nur wenige. Vor vielen Jahren hat Linda ihre jüngere Schwester Anna in einem Blutbad vorgefunden – und den Mörder flüchten sehen. Das Gesicht des Mörders verfolgt sie bis in ihre Träume. Deshalb ist es ein ungeheurer Schock für sie, als sie genau dieses Gesicht eines Tages über ihren Fernseher flimmern sieht. Grund genug für Linda, einen perfiden Plan zu schmieden – sie wird den vermeintlichen Mörder in eine Falle locken. Doch was ist damals in der Tatnacht tatsächlich passiert?

AK: Die Falle ist ein sprachgewaltiger Thriller, der absolut überzeugt. Erzähl und ein wenig über den Roman. Soll er auch eine Botschaft vermitteln?
Vielen Dank für das Kolleginnenlob, das bedeutet mir viel! Ich wollte gerne, dass „Die Falle“ verschiedene Facetten und eine gewisse Tiefe hat, sodass unterschiedliche Leser sich unterschiedliche Dinge herausziehen können. Zum einen ist das Buch ein Psychothriller, in dem eine Frau den Mörder ihrer Schwester überführen will. Diese Frau ist aber nicht nur Schriftstellerin, sondern sie hat auch seit elf Jahren ihr Haus nicht verlassen. Es geht also auch um Literatur – und um Angst. Auch Erinnerung, Wahrheit und Lüge, die Beziehung zwischen Schwestern und eine zarte Liebesgeschichte spielen eine Rolle.
Eine Botschaft wollte ich mit dem Buch jedoch nicht vermitteln. Ich wollte von Angst und ihrer Überwindung erzählen – und gut unterhalten.

14021700_1151181911595448_655922386295744495_nAK: Gab es einen Impuls, einen Thriller über eine traumatisierte Frau zu schreiben, die ihr Haus nicht verlässt?
Den gab es tatsächlich. Als ich eines Abends mit einer Freundin beim Dinner saß, erzählte sie mir von einer Autorin, von der sie einst gelesen hatte, die nie das Haus verlässt. Ich dachte gleich: Das wäre eine tolle Protagonistin. Und habe mir das augenblicklich notiert.

AK: Hat „Die Falle“ Dein Leben verändert?
Ja, denn ich kann jetzt vom Schreiben leben. Das ist ein bisschen wie im Traum.

AK: Inzwischen hat sogar Hollywood das Buch entdeckt. Eine große, amerikanische Filmfirma hat den Stoff für eine Adaption optioniert. Der Traum vom Hollywoodfilm rückt damit in greifbare Nähe. Wie fühlt sich das an?
Verrückt und vollkommen surreal. Am Anfang konnte ich das kaum glauben. Ich bin sehr gespannt, wie’s damit weitergeht.

AK: Keine Angst vor großen Tieren?
Eher vor kleinen. Aber meine Spinnenangst habe ich ja bereits in „Die Falle“ verarbeitet.

AK: Wirst Du manchmal missverstanden?
Bestimmt. Das geht vermutlich jedem so.

AK: Was ist wirklich wichtig für das eigene Leben?
Gesundheit, Freiheit, Arbeit, Fokus und vor allem die Menschen, die einem wichtig sind.

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AK: Rezension Die Falle: *****

Zehn Sterne, wenn ich könnte – So geht Thriller!

Die Falle wurde in vielen Sprachen übersetzt und das – und nicht nur das – hat dieser Roman verdient. Liebe Leser: So geht Thriller! Ich habe in den vergangenen Jahren viele Thriller und Psychothriller gelesen, aber kaum ein Buch hat mich so begeistert wie die Falle. Natürlich sind Thriller eine Geschmackssache, aber meine Begeisterung teile ich mit vielen Lesern.

Die Falle ist ein sagenhaft raffinierter und spannender Thriller, der den Leser immer wieder aufs Neue überrascht. Das Buch entwickelt von der ersten bis zur letzten Seite eine echte Sogwirkung. Linda ist eine Autorin, die seit elf Jahren das Haus nicht mehr verlassen hat – seit dem gewaltsamen Tod ihrer Schwester. Linda kennt den Mörder nicht, aber sie hat ihn in der Mordnacht gesehen. Und dieses Gesicht erkennt sie eines Tages im Fernsehen. Daraufhin schmiedet sie einen perfiden Plan. Sie muss diesen Mann überführen. Aber wie? Zunächst muss sie ihr Leben ändern. Aus dem Haus gehen, Sport treiben, Dinge tun, die ihr seit Jahren fremd geworden sind. Und sie will einen Thriller über den Mord schreiben. Nur, wie bringt sie das ihrem Verleger bei, da sie bis dato literarische Romane geschrieben hat? Gar nicht. Sie setzt den Mann vor vollendete Tatsachen und schreibt einen lebensnahen Thriller, in dem sie und der Mörder ihrer Schwester die Protagonisten sind. Der Leser wird geschickt in die Irre geführt. Ein Interview soll den Mörder in die Falle locken, denn er ist ein bekannter Journalist. Die Schlüsselszenen sind für mich das Katz-und-Maus-Spiel der Protagonisten, ihre Begegnung im Jungle der Gefühle, irgendwo im Unwegsamen zwischen Mordgelüsten und perfiden Spielchen. Während Linda versucht den Mörder ihrer Schwester zu überführen, entgleist er ihr immer mehr. Es entspinnt sich ein Disput zwischen den beiden, doch mit einem selbst für Linda verblüffendem Ergebnis. Was ist nun Wahrheit, was Lüge? Mehr will ich nicht verraten, aber man schlägt das Buch auf und tappt in die Falle. Toller Schreibstil und ein superspannender Thriller, den ich wärmstens empfehlen kann.

14051743_1151181584928814_3346993881782528749_nAK: Sehr spannend schilderst Du die Menschen in ihren extremen Situationen, Melanie. Hast Du Dich mit traumatisierten Frauen unterhalten?
Gar nicht, aber ich habe natürlich recherchiert und einiges gelesen. Den Rest wollte ich erfühlen. Ich habe früher eine Zeit lang Theater gespielt und kann mich gut in andere hineinversetzen, selbst wenn ich ihre Erfahrungen nicht teile.

AK: In „Die Falle“ spielt ein zurückliegender Mord eine große Rolle. Schon mal selbst eine kleine Sünde begangen? 😉
Zum Glück bin ich nicht sehr kriminell veranlagt, nachts mit meinen Freunden ins heimische Freibad einzubrechen war da schon das höchste der Gefühle. Und bis auf Grundschulprügeleien auf dem Pausenhof habe ich mir auch alle Gewaltexzesse gespart. 😉

AK: Stichwort Seele. Wird ein Ausländer einen andern Ausländer jemals wirklich verstehen, wenn die Seelen ihrer Kulturen sich gravierend unterscheiden?
Na klar. Nenn mich naiv, aber die Dinge, die wirklich zählen, sind absolut universell.

AK: Die beste Entscheidung Deines Lebens?
Die Entscheidung dazu, dem Guten mehr Aufmerksamkeit zu schenken als dem Schlechten. Diese Entscheidung versuche ich jeden Tag aufs Neue zu treffen.

14064071_1151181448262161_7549817898875687213_nAK: Monat August: Gibt es einen Urlaubsort, der Dich besonders fasziniert hat?

New York City. Ich bin in die Stadt gekommen und hatte das Gefühl: Hier gehöre ich hin.

AK: Welche Illusion lässt Du Dir nicht nehmen?
Meine Illusionen lasse ich mir grundsätzlich nicht nehmen, von nichts, von niemandem. Und letztlich habe ich festgestellt: Manches von dem, was ich einst für abgedrehte Illusionen hielt, ist mittlerweile Wirklichkeit.

AK: Definition von Leidenschaft?
Das, was uns am Laufen hält. Das, was uns am Morgen aus dem Bett treibt, das, was dafür sorgt, dass wir über uns selbst hinaus wachsen und bereit sind, Opfer zu bringen.

AK: Schurkin oder Edelfrau?
Edelfrau. Absolut. Klar kann ich boshaften Charakteren in Büchern oder Filmen etwas abgewinnen. In der Fiktion können die Bösen großen Spaß machen. Aber im echten Leben versuche ich, ein Gentlewoman und eine von den Guten zu sein. Im Rahmen meiner Möglichkeiten. 😉

AK: Ist Dein Leben eher ein Roman- oder ein Sachbuch?

Ein Roman!

AK: Du schreibst viel, liest noch mehr, spiele hin und wieder Theater und betreibe Deinen eigenen Interview-Blog. Du  hältst das Leben für ein einziges, großartiges Abenteuer. Schicksal oder Bestimmung?

Gestaltung! Entscheidung! Wir sind alle Künstler, und unser Leben ist unser größtes Werk.

12805932_1138143612886177_4668595813002797174_nDer neue Roman: Die Wahrheit:

Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah (37) den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben …

AK: Die Eingebung zum Thriller „Die Wahrheit“ erfolgte durch …?
Das klassische Doppelgängermotiv, das in der Weltliteratur immer wieder auftaucht.

AK: Wovon handelt der Thriller?
Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah, meine Protagonistin, den gemeinsamen Sohn Leo alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Doch als Sarah ihn am Flughafen in Empfang nehmen will, folgt der Schock: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und es ist gar nicht so leicht für Sarah, ihn wieder loszuwerden, denn er droht ihr: Wenn sie ihn bloßstelle, werde sie alles verlieren. Mehr verrate ich nicht…

AK: Wie umfangreich waren die Recherchen?
Ich recherchiere immer nur so viel wie nötig, um mich nicht in der Vorarbeit zu verlieren und so schnell wie möglich in die Textarbeit einzusteigen. Manchmal habe ich extrem aufwändige Recherche früher manchmal als Mittel der Prokrastination genutzt …

13730925_1178039288935052_693125043930952374_oRezension AK: ***** Er weiß alles über sie …

Knapp ein Jahr nach ihrem fulminanten Romanerfolg „Die Falle“ fächert Melanie Raabe ihre Romanwelt mit einem spannenden Psychothriller auf. Mit „Die Wahrheit“ ist der Autorin wieder ein großartiger Roman gelungen. Die Protagonistin Sarah geht zum Friseur und ihr langes Haar muss dran glauben. Das tun Frauen manchmal, wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt – ein Befreiungsschlag. So auch Sarah. Sie lädt wieder Freunde in ihr Haus ein. Es sieht so aus, als hätte sie endlich mit der Vergangenheit abgeschlossen. Doch genau in diesem Moment erhält sie einen Anruf vom Außenministerium: Ihr Ehemann Philipp, der seit sieben Jahren als verschollen galt, lebt, und wird bereits am nächsten Tag eintreffen. Als er am Flughafen aus dem Flugzeug steigt und auf sie zukommt, muss Sarah feststellen, dass sie diesen Mann noch nie gesehen hat. Melanie Raabe schildert die Geschichte aus zwei Perspektiven: Sarah und der Fremde. Die Kapitel des Fremden erzeugen atemberaubende Hochspannung, die mich durch diesen Roman rasen ließen. Sarah hätte ich gerne eine psychologische Hilfe zur Seite gestellt, was hier in keiner Weise abwertend aufgefasst werden darf. Die Figuren sind so authentisch, dass sie schmerzen – in jeder Hinsicht. Interessante Wendungen und die schlüssige Auflösung machen „Die Wahrheit“ zu einem spannenden Thriller. Der Schreibstil ist zu sehr gut. Alles in allem ein spannender Roman.

AK: Sind Frauen die besseren Psychothriller-Autoren?
Das weiß ich nicht. Meine Lieblingsthriller sind von Frauen, aber das muss noch nichts heißen, das kann auch Zufall sein.

AK: Beste Schreibzeit: Highnoon?
Früher Morgen.

IMG_45174AK: Wie dürfen wir uns Melanie Raabes Schreibtisch vorstellen?
Spartanisch. Nichts darauf außer meinem Laptop, Stift und Papier für handschriftliche Notizen und einer Tasse Kaffee.

AK: Dein Mittel gegen die berühmte 17-Uhr-Müdigkeit?
Noch mehr Kaffee.

AK: Entwickelt sich das Autorendasein zum Showgeschäft oder war das schon immer so? Wie geht man damit um?
Ich weiß nicht, wie es früher war, dafür bin ich noch nicht lange genug dabei. Aber ja, man soll nicht nur schreiben, sondern auch promoten und tolle Lesungen machen. Ich denke mir, dass das alles zum Job gehört und tue schlicht jeweils mein Bestes.

AK: Heute werden Lesungen inszeniert. Manche Verlage verlangen neben Exposee und Textprobe detaillierte Angaben über ergänzende Qualitäten, wie schauspielerisches Talent, Balletterfahrung oder die Beherrschung eines Musikinstruments. Wie siehst Du das?
Ehrlich gesagt wusste ich das gar nicht. Mich hat nie jemand vom Verlag gefragt, wie ich meine Lesungen aufzuziehen gedenke. Ich mache das so, wie ich es für richtig halte und wie es zu mir passt. Und grundsätzlich finde ich, dass der Text im Vordergrund stehen sollte. Für mich muss kein Autor Einrad fahren und mit achtzehn brennenden Keulen jonglieren, während er aus seinem Buch vorliest.

AK: Peinlich oder Erfahrungen sammeln?
Erfahrungen sammeln, selbst wenn’s peinlich wird.

AK: Was darf ein Autor unbedingt nicht können?

Alles außer schreiben. Nur das muss er können.

AK: Warum ist es für deutsche Autoren in Amerika so schwer, Fuß zu fassen?
Weil das Land so groß ist, weil die selbst so viele unglaublich gute Autoren haben – und weil so wenig übersetzt wird!

AK: Magazine wie GALA oder BUNTE sind Dir ein Begriff?
Klar, auch ich muss ab und zu zum Arzt.

AK: Du bedankst dich in der Danksagung bei Herrn Simader und sein Team. Wo wärst Du heute ohne die Agentur Copywrite?
Schwer zu sagen, ob ich ohne Copywrite einen Publikumsverlag gefunden hätte. Ich hätte es sicherlich weiterhin versucht, aber der Weg über die Agentur war für mich goldrichtig.

AK: Und weiter geht’s! Wann wurdest Du das letzte Mal hinterhältig reingelegt?
Vor gut einem Jahr von einem Journalisten.

AK: Wann angenehm überrascht?
Fast täglich!

AK: Welche Bücher befinden sich gerade auf Deinem Nachttisch?
Katharina Hartwell: Der Dieb in der Nacht. Gebrauchsanweisung für Wien, erschienen bei Piper. Und ein Gedichtband: Mouthful of Forevers von Clementine von Radics.

AK: Ist schon mal ein Buch schon mal gegen die Wand geflogen?
Noch nie!

AK: Musik beim Schreiben?
Oft, ja! Musik hilft mir, mich in die richtige Stimmung zu bringen.

AK: Wo liest Du am liebsten?
Auf der Couch, im Café und im Zug.

AK: Essen oder Trinken zur Lektüre?
Kaffee!

Foto: Tanja Kernweiss
Foto: Tanja Kernweiss

AK: Sekt oder Selters?

Sekt!
AK: Currywurst oder Austern?
Ich bin Vegetarierin, kann ich getrüffelte Fettuccine haben?

AK: Gibt es einen Klassiker, der Dich völlig kalt gelassen hat?
Lolita. Völliges Unverständnis.

AK: Lieblingsname aus einem Deiner Romane?
Linda Conrads.

 AK: Dein Lieblingsautor?
Jonathan Safran Foer.

 AK: Gibt es ein gutes Lesen im schlechten Leben?
Aber ja!

AK: Führt gutes Lesen automatisch zu einem besseren Leben?
Vielleicht nicht zu einem guten Leben, aber zu einem besseren bestimmt. Jedes Leben wird durchs Lesen reicher, daran glaube ich fest.

 AK: Jetzt aber! Ist Facebook eher männlich oder weiblich?
Beides.

 AK: Alternative zum Thriller?
Ich liebe und lese alle Genres!

AK: Wann gibt es etwas Neues aus Deiner Feder?
Mein aktuelles Buch ist gerade raus, also ca. in anderthalb Jahren, schätze ich.

AK: Magst Du Abschiede?
Nein, ganz und gar nicht. Noch nicht einmal dann, wenn sie notwendig sind.

AK: Altersvorsorge: Villa oder Bauernhof?
Villa!

AK: Worüber könntest Du locker eine Nacht mit mir und einer Flasche Rotwein am Kamin sitzend, diskutieren? Wie wär’s mit einem Beispiel?

Immer am Liebsten über ein Buch.

AK: Was bedeutet Dir die Frankfurter Buchmesse?

Trubel, Hektik, viele nette Menschen. Eine Art internationales Klassentreffen.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit dem neuen Thriller „Die Wahrheit“

Danke Astrid! Was für ein Spaß!

 

Das Interview führte Astrid Korten.

Die Bücher von Melanie Raabe:

Die Wahrheit

Die Falle

 

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