Heute darf ich Ihnen eine talentierte Autorin aus dem Fantasy-Bereich vorstellen: Monika Loerchner.

Monika Loerchner wurde in Meschede (Sauerland) geboren. Mit ihrem Debütroman  ‘Hexenherz – Eisiger Zorn’ hat sie eine ganz neue, magische Welt erschaffen. Und zwar nicht irgendwo, sondern hier, mitten in Deutschland. Besonders wichtig war ihr, dabei auch Werte zu vermitteln: Grausamkeit, Machtgier und Gewalt haben viele Gesichter, aber kein Geschlecht. Freundlichkeit, Güte und Anstand zum Glück aber auch nicht.

Ihre erste greifbare Enttäuschung hatte sie an ihrem 11. Geburtstag, als sie feststellen musste, dass man über Nacht nicht schön wird, wie ihre Lieblingsprinzessin aus einem Märchen. (AK: Allerdings finde ich persönlich, dass die Autorin sich „prächtig“ entwickelt hat.)

Das Geheimnis der Literatur ist für Monika Loerchner die Phantasie. Ein Lagerfeuergespräch wünscht sie sich mit Gott. An Ihn hätte sie tausend Fragen.
Neben verschiedenen Textbeiträge in Anthologien und einem Theaterstück, erschien 2017 ihr Debütroman „Hexenherz – Eisiger Zorn“, ein gesellschaftskritischer All Age-Roman.

Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Warstein und beschreibt Heimat als eine mit bestimmten Menschen gefüllte Zeit und das Glück zu haben, jetzt gerade in ihr zu leben.

AK: Wirst Du manchmal missverstanden, Monika?

ML: Ständig, sogar von mir selbst.

AK: Drei Begriffe, die Dich beschreiben?

ML: Kreativ, ehrgeizig, chaotisch.

AK: Was sollte auf Deinem Grabstein stehen?

ML: „Hier liegen wir nun nach so vielen gemeinsamen, glücklichen Jahren und hinterlassen Euch eine Vielzahl an gutherzigen Nachkommen.“

AK: Was treibt dich auf die Palme?

ML: Ungerechtigkeit. Wenn einer sagt, er würde etwas bestimmtes erledigen und es dann – von besonderen Umständen natürlich abgesehen – nicht erledigt. Wenn man mir unterstellt, zu lügen.

AK: Dein aktuelles Buch?

ML: Siehe Oben: „Hexenherz – Eisiger Zorn“. Stell dir vor, dass 1466 Wissen an die Öffentlichkeit gelangt ist, welches jahrhundertelang von einer kleinen Elite eifersüchtig gehütet wurde: Jede Frau ist der Magie fähig, kann eine Hexe sein!
Wie sähe die Welt dann wohl heute aus?
„Hexenherz – Eisiger Zorn“ beantwortet diese Frage; Helenas Geschichte spielt in Deutschland im Jahr 2015. Helena ist ein weiblicher Macho und hat als Zweite der Ostgarde allen Gegnern der Hexenherrschaft Feindschaft geschworen hat. Und dann läuft plötzlich alles schief …
Helena ist kein einfacher Charakter und es fällt schwer, sie zu mögen. Sie und die für uns ungewohnte Gesellschaftsform konfrontieren uns mit eigenen Fehlern und Vorurteilen. Davon ganz abgesehen möchte man Helena ein ums andere Mal schütteln … Wie viel ihrer Denkweise ihre Schuld ist und wie viel sie nur als „Kind ihrer Zeit“ auszeichnet, bleibt den Lesern überlassen.
Es geht um Loyalität, Richtig und Falsch, Tapferkeit, Menschlichkeit, das eigene Selbstbild. Obschon auch Gewalt und menschliche Gefühle vorkommen, verzichte ich bewusst auf „Gemetzel“ und „Rumgeschnulze“.

AK: Vermitteln Deine Romane Einblick in Deine Arbeit oder sind sie ein Spiel mit der Wirklichkeit?

ML: Ich spiele. Und ich spiele gern. 😀

AK: Schon mal selbst eine kleine Sünde begangen? Ich höre?

ML: Das erzähle ich Dir, wenn meine Kinder 18 sind. 😉

AK: Was sagen Deine Eltern zu Deinem Schreibtalent?

ML: Meine Eltern haben mich immer in allem unterstützt und waren immer stolz auf mich. Dass mein Vater, der sonst nur Fachbücher liest, mein Buch, einen Fantasyroman, gelesen hat, ist das größte Kompliment, das er mir machen konnte.

Astrid Korten, Nic Böhm und Monika Loerchner

AK: Was glaubst Du, welche Formen der Orientierung brauchen wir heute?

ML: Sich selbst wieder mehr als Ich begreifen, abseits von unseren kommerziellen und sozialen Bedürfnissen. Sich Zeit für sich selbst nehmen und das eigene Ich entschlüsseln, wahrnehmen und pflegen. Sich ohne andere Menschen definieren. Und das auch jedem anderen zugestehen. Entdeckt man dann bei anderen Menschen Gleiches, ist das nicht der Untergang der Individualität, sondern eine wunderschöne Verbindung innerhalb der menschlichen Rasse. Entdeckt man Andersartiges, ist das nicht sofort ein Grund, Angst zu haben, sondern Ausdruck der Lebensvielfalt. Da ist dann Empathie gefragt. Oder, um es kurz und knackig zusammenzufassen, zitiere ich die meiner Meinung nach eigentlich alles aussagende „Goldene Regel“, die sich in vielen Kulturen und Religionen findet: Behandele andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest!

AK: Was bedeutet für Dich Erfolg?

ML: Wenn ich für etwas in höherem Maße – mit Anerkennung und/oder Geld – gewertschätzt werde, das ich tatsächlich und unter Einsatz meines Besten geleistet habe.

AK: Wie dürfen wir uns Deinen Schreibtisch vorstellen?

ML: Im Gegensatz zum Rest der Wohnung penibel aufgeräumt, geordnet und von allem, was überflüssig ist, bereinigt.

AK: Beste Schreibzeit: Highnoon oder Mitternacht?

ML: Gefühlt Mitternacht, gewünscht Mitternacht, aber tatsächlich Highnoon.

AK: Was muss ein guter Autor/In können?

ML: Zuhören und schreiben. Sich selbst hinter der Geschichte und die Protagonisten zurückstellen. Auch wenn`s weh tut.

AK: Schicksal oder Bestimmung?

ML: Weder noch. Zufall und Selbstbestimmung!

AK: Die beste Entscheidung Deines Lebens?

ML: Nicht kalt zu werden.

AK: Wann angenehm überrascht?

ML: Jeden Tag. Die Welt ist voller Wunder und jeder Alltag voll wunderschöner, bislang ungesehener Dinge – wenn man nur darauf achtet! 🙂

AK: Welche Bücher befinden sich gerade auf Deinem Nachttisch?

ML: Keins. Ich kann abends kaum noch lesen, mir fallen auch bei der spannendsten Lektüre die Auge zu. Lesen ist mittlerweile etwas für mittags/nachmittags geworden.

AK: Essen oder Trinken zur Lektüre?

ML: Es gibt Bücher, bei denen ich essen MUSS: „Die Säulen der Erde“ etwa, oder „Der Clan des Bären“. Überhaupt viele Bücher, die im Früher spielen. Einfach, weil die Menschen damals Nahrung noch nicht als etwas Selbstverständliches betrachtet haben und ständig mit deren Beschaffung beschäftigt waren.

AK: Gibt es einen Klassiker, der Dich völlig kalt gelassen hat?

ML: „Der Goldene Kompass“. Diverse Mann-Bücher. „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“.

AK: Gibt es ein gutes Lesen im schlechten Leben?

ML: Ja! Sonst würde das Ganze doch keinen Sinn machen, oder?

AK: Führt gutes Lesen automatisch zu einem besseren Leben?

ML: Das sollte es zumindest.

AK: Jetzt aber! Ist Facebook eher männlich oder weiblich?

ML: Neutral. Neutrum. Kalt. Gefühllos-analytisch. Maschinell, auf klinische Art … gut, obszön, schlecht, kreativ, informierend, nein, algorithmisch, anmaßend, auf künstliche Art fröhlich, zwingend … nicht-menschlich.

AK: Alternative zum Roman: Liebesgeflüster, Kinderbuch, Thriller?

ML: Thriller.

AK: Wann gibt es etwas Neues aus Deiner Feder?

ML: Im September erscheint im Acabus-Verlag anlässlich des 10. Verlagsgeburtstages eine Jubiläumsanthologie, deren Herausgeberin ich bin und in der natürlich auch eine Geschichte von mir zu finden sein wird. Entweder im Herbst diesen Jahres oder im Frühjahr 2019 erscheint dann – ebenfalls im Acabus-Verlag – mein nächster Hexenherz-Roman.

AK: Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?

ML: Hey, kauft und lest mein Buch, es ist spitze! 🙂 Im Ernst: Passt gut auf Euch auf! Macht euer Glück und euren Seelenfrieden nicht von Kleinigkeiten wie eurem Aussehen, ein paar Kilos oder „Gefällt mir-Likes“ abhängig. Seid Euch selbst der beste Freund, die beste Freundin. Die Welt ist schön!

Mehr über die Autorin: Facebook, Autorenblog, Verlag

Das Interview führte Astrid Korten

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