Eben noch prickelnde Verliebtheit und auf einmal Demütigungen, Kontrolle und psychische Gewalt:

wer als Frau an einen Psychopathen gerät, wähnt sich im „falschen Film“ und erkennt den Partner nicht wieder.

Der nur allzu nachvollziehbare Wunsch, die Dinge wieder ins Lot zu bringen, macht meistens alles noch schlimmer und führt nicht selten dazu, dass die Frau die Gründe bei sich sucht.

Dem ist aber nicht so.

Im Gegenteil: psychopathisches Verhalten ist mit nichts gleichzusetzen und normale Lebenserfahrung hilft kein Stück weiter. So die Aussage von Bärbel Mechler (im Bild), die als ausgebildete Heiltherapeutin und Kommunikationstrainerin seit über einem Jahrzehnt Opfer psychopathischer Angriffe in Beziehungen erfolgreich berät und begleitet.

Die Expertin hat zudem hilfreiche Ratgeber zum Thema herausgebracht. Nach dem Erfolgstitel „Von Psychopathen umgeben“ hat Bärbel Mechler ein weiteres Buch geschrieben: “Mein (Ex-)Partner ist ein Psychopath“. Wir haben mit der Autorin über die Thematik, die unzählige Frauen betrifft und häufig auch emotional zerstört, gesprochen:

FP: Frau Mechler, In Ihrem Buch „Mein (Ex-)Partner ist ein Psychopath – Wege aus der Opferfalle“ machen Sie Frauen, die mit einem solchen Partner gelebt haben oder noch in Beziehung sind, Mut. Offenbar gibt es unzählige Frauen, die betroffen sind – Sie selbst begegnen diesen Opfern in Ihrer Arbeit. 

BM: In unserer Gesellschaft weiß man nur sehr wenig über psychopathisches Verhalten mit seinen katastrophalen Auswirkungen. Wer einen psychopathischen Menschen zum Partner hat, für den öffnet sich früher oder später ein emotionaler Abgrund, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.

Die Betroffenen, in aller Regel sind es Frauen, finden sich mehr und mehr in einem Netz von Lügen, Manipulationen, Erniedrigungen und vielfältigen Ängsten gefangen, bis sie völlig gelähmt und hilflos der Situation gegenüberstehen.

Die Welt scheint auf dem Kopf zu stehen und alles, was so schön und vielversprechend begann, endet in entsetzlichen Seelenqualen.

Die Opfer suchen nach Erklärungen für all das Unfassbare und beginnen häufig sich selbst für diese Situation verantwortlich zu machen. Denn sie glauben anfangs den Anschuldigungen ihrer Despoten, dass sie selbst alles falsch gemacht und folglich die Kehrtwende zu verantworten haben.

Immerhin hat diese Sichtweise ja auch etwas Gutes, denn sie lässt die Hoffnung zu, dass sich mit einigen Bemühungen alles wieder zum Guten wenden kann. Doch das Gegenteil ist der Fall. Sie verstricken sich mit dieser wohlwollenden Haltung lediglich immer tiefer in deren krankes Gedankenkonstrukt und verlieren immer mehr an Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit.

Besonders tragisch ist hierbei, dass die Betroffenen nur selten Unterstützung aus ihrem familiären oder privaten Umfeld erhalten. Denn auch dafür sorgen psychopathische Individuen rechtzeitig. Sie versuchen unmerklich ihre Partner von engen Bezugspersonen, der Familie und Freunden zu isolieren, um sie zuverlässiger in ihrem eigenen Kontrollsystem verankern zu können.

Doch selbst dann, wenn Frauen noch die Möglichkeit haben, von ihren Erlebnissen zu berichten, dann klingt das so überzeichnet, dass niemand ihnen wirklich Glauben schenkt. Denn so schlecht, wie der Partner sein soll, kann doch niemand sein, glaubt man weithin. Und so müssen die Opfer ein weiteres Mal hilflos feststellen, dass niemand ihr Leid auch nur ansatzweise versteht und ihnen hilfreich zur Seite stehen kann.

Es gibt also einen großen Klärungsbedarf. Und dafür schreibe und arbeite ich für und mit den betroffenen Frauen.

FP: Psychopath ist sicherlich nicht gleich Psychopath – diese Persönlichkeitsstörung zeigt sich in verschiedenen Schattierungen. Gibt es für Frauen im Vorfeld – wenn sie sich mit dem Mann in der Kennenlernphase befinden – Signale, die ein solches Charaktermerkmal erkennen lassen?

BM: Nein, die gibt es leider nicht. Vielmehr gehen psychopathische Männer nach festgelegten Eroberungsstrategien vor und geben sich in aller Regel sehr charismatisch und zuvorkommend.

Sie wirken leidenschaftlich, interessiert, achtsam und verstehen es, jedwede gewünschte Eigenschaft glaubwürdig zu kommunizieren. So wenig sie selbst in der Lage sind zu lieben, so sicher sind sie im Aufspüren verborgener Sehnsüchte anderer. Kein Wunder, dass sich bei den ausgewählten Frauen schnell die tiefe Sehnsucht entwickelt, mit diesem Menschen gemeinsam ihre Träume zu verwirklichen.

Erst im Abgleich mit der Wirklichkeit, die in aller Regel nicht sehr lange auf sich warten lässt, wird die Diskrepanz zwischen den vielversprechenden Worten und den ausbleibenden Taten offenbar.

FP: In den heutigen Zeiten nutzen viele Singlefrauen Online-Dating. Nicht selten tummeln sich auch in den Singlebörsen psychopathische Männer – gibt es im virtuellen Kosmos verräterische Signale, die Frauen schon beim digitalen Flirten – und auch in der Kennenlernphase – zu denken geben sollten oder offenbart sich ein solches Verhalten erst, wenn die Beziehung eingegangen ist?

BM: Wie gesagt, psychopathische Menschen verstehen es sehr vorausschauend zu kommunizieren.

Sie werden auch beim digitalen Flirten mit witzigen und interessanten Sprüchen punkten und ihre Gesprächspartnerinnen so stark elektrisieren, dass diese nie ahnen können, dass sie gerade gekonnt ausspioniert werden. Und alles, was sie unbedarft und vertrauensvoll von sich preisgeben, wird das Netz weben, in dem sie sich später verfangen werden.

FP: Welche Rolle spielt das Fremdgehen bei einem psychopathischen Mann? 

BM: Psychopathische Charaktere kennen keine Treue. Sie verbinden Sexualität nicht mit Liebe, sondern mit Macht. Deshalb benötigen sie auch wechselnde Sexualpartnerinnen. Ihre zahlreichen Eroberungen geben ihnen ein falsches Gefühl von Größe und schenken ihnen außerdem die Illusion, überdurchschnittlich begehrenswert zu sein. Aber es ist und bleibt eine Sucht, die nicht anhaltend befriedigt werden kann.

Und während sie mit ihrer selbstgeschaffenen Abenteuerwelt ausgefüllt sind, warten die eigenen Partnerinnen vergeblich auf Nähe und tiefe Gefühle. Zu diesem Zeitpunkt wissen sie noch nicht, dass psychopathische Menschen sich nie verschenken – sie fordern lediglich von anderen.

FP: Viele Frauen, die sich von einem solchen Mann getrennt haben, sind noch im Nachhinein dem psychopathischen Verhalten ihres Ex-Partners ausgesetzt. Inwiefern greifen hier die verschärften Gesetze für Stalking-Opfer, macht das – Ihren Erfahrungen nach – etwas aus?

BM: Mir sind nur ein paar wenige Fälle bekannt, wo Frauen überhaupt glaubhaft beweisen konnten, dass sie gestalkt wurden. Psychopathische Menschen agieren bekanntlich aus dem Hinterhalt. Außerdem sind sie bei ihren Angriffen in erster Linie darum bemüht, nicht aufzufallen und zur Rechenschaft gezogen zu werden. Das macht die Sache ganz und gar nicht einfach.

Ihre Einschüchterungsversuche oder Rachefeldzüge werden also meistens so geschickt inszeniert, dass sie von Außenstehenden sogar als Fürsorge gedeutet werden. Es ist leider eine Tatsache, dass psychopathisches Verhalten mit nichts gleichzusetzen ist. Hier gelten in jeder Beziehung andere Regeln und mit normaler Lebenserfahrung kommt man keinen Schritt weiter.

FP: Wie sollte eine Frau agieren, die noch in einer solchen ungesunden Beziehung steckt, aber bereits den Gedanken gefasst hat, sich von ihrem psychopathischen Mann zu trennen – gibt es eine Art Fahrplan, an den man sich halten könnte? Und: wo findet eine Frau in dieser Situation Hilfe von außen?

BM: Nun, wer an eine Trennung denkt, hat meistens schon in großen Teilen verinnerlicht, dass es innerhalb der Beziehung keine Hoffnung auf Erfüllung oder Erlösung gibt. Dies ist er erste wesentliche Schritt in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben.

Dennoch ist eine Trennung fast nie einfach. Psychopathische Persönlichkeiten akzeptieren generell keine alleinigen Entscheidungen ihrer Partner. Selbst dann nicht, wenn es ihnen Vorteile brächte. Die Entscheider sind immer noch sie selbst. Ausnahmen gibt es selten, wie vielleicht bei Affären, die ohnehin keine Bedeutung hatten oder für sie zu eng geworden sind.

Droht eine Trennung jedoch mit einem Gesichtsverlust einherzugehen, sieht sich der  Psychopath in Erklärungsnöten und glaubt als Verlierer dazustehen, dann kommt es zu handfesten Konfrontationen. In solch einem Fall sollte jeder einzelne Schritt vorausschauend und bis ins letzte Detail geplant sein. Müssen Sie mit körperlichen Übergriffen rechnen, sollten Sie unbedingt die Polizei hinzuziehen. Das wird seine Einschüchterungsversuche einschränken – vergreift er sich doch an Schwächeren und nicht an Stärkeren.

Auch bei gemeinsamen Vermögen müssen die Betroffenen damit rechnen, alles zu verlieren, was sie besitzen, wenn sie nicht die Kraft finden, für ihr Recht zu kämpfen.

Jede Frau sollte sich unbedingt überlegen, welches Szenario für ihren Partner das Schlimmste wäre und ihm genau das in Aussicht stellen. Sie wissen ja aus Erfahrung, dass diese Menschen groß im Austeilen sind, aber selbst nicht die kleinste Unannehmlichkeit aushalten können. Eine gute Drohkulisse ist jedenfalls eine vielversprechende Sache.

FP: Nicht wenige psychopathische Ex-Partner provozieren nach einer Trennung Konflikte mit Jugendämtern und Behörden – wie sind solche Situationen für betroffene Frauen zu meistern?

BM: Wenn gemeinsame Kinder da sind, dann werden die psychopathischen Partner in aller Regel versuchen, die Kinder als Waffe gegen die Mütter einzusetzen. Eine ideale Voraussetzung dafür schafft das Umgangsrecht. Auch wenn es ihnen selbst nicht viel bedeutet, ihre Kinder zu sehen, so ist es ein willkommenes Instrument, um das Leben der Ex-Frauen nachhaltig zu beeinträchtigen. Noch schlimmer ist möglicherweise die Angst der Mütter, dass ihnen das Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht entzogen wird.

Sie fühlen sich deshalb in jedem noch so kleinen Lebensbereich unter Beobachtung und einer unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt. Schließlich wissen sie, dass der Vater möglicherweise jede Banalität zum Anlass nehmen wird, um das alleinige Sorgerecht zu erwirken. Mütter berichten mir beispielsweise, dass sie Angst vor den Klassenarbeiten ihrer Kinder haben, weil der Ex-Partner jede schlechte Note auf Erziehungsfehler und auf ein angeblich schlechtes Zuhause der Kinder zurückzuführen weiß.

So kann jede kleine Alltäglichkeit ins Gegenteil verdreht werden. Nimmt ein Kind ein paar Kilo zu, sieht er darin eine gesundheitliche Gefährdung, die er abwenden muss. Will das Kind nicht zu ihm, liegt mindestens ein PAS-Syndrom (Parental Alienation Syndrome) vor usw. Dass aber gerade er der Auslöser all dieser Schwankungen und Ängste ist, kann und will er nicht im Geringsten erfassen.

Kommt es dann zu gerichtlichen Auseinandersetzungen, werden die Mütter gegen diese Flut von Verleumdungen immer ohnmächtiger. Obendrein werden sie erleben, dass ihre Ex-Partner schnell überall ihre Finger im Spiel haben und sich maßgeblichen Einfluss der am Verfahren beteiligten Personen  verschaffen. Sie wissen ja, dass es geradezu deren Spezialgebiet ist, andere Menschen für sich zu gewinnen.

Hier ist sowohl die Wahl eines geeigneten und mit dieser Thematik bewanderten Rechtsanwaltes von großer Bedeutung, als auch eine lückenlose Vorbereitung auf jede Verhandlung. Psychopathische Menschen fühlen sich stark, weil sie von der Ohnmacht ihrer Opfer leben. Doch an dem Tag, an dem Sie die Opferrolle verlassen, können Sie viel bewirken und für Ihre Wahrheit einstehen.

FP: Durch Ihre Arbeit erleben Sie viele Frauen, die eine Trennung von einem Psychopathen gestemmt  haben.  Wie gestalten diese Frauen ihr Leben „danach“, worauf legen sie Wert?

BM: Ich spreche jetzt einmal nur von den Frauen ohne Kinder: das ist in jedem Fall sehr unterschiedlich und kommt auf die individuelle Geschichte an. Es gibt Frauen, die in solch einer Beziehung sehr krank geworden sind und sich vorrangig auf ihre Gesundheit konzentrieren. Dann gibt es Frauen, die sich durch den anhaltenden Druck so stark aufgegeben haben, dass sie zunächst in kleinen Schritten wieder lernen müssen, eigene Entscheidungen zu treffen und ihrer Intuition zu vertrauen.

Wieder andere erleben vom ersten Moment an ein Gefühl, als sei ihnen ein zweites Leben geschenkt worden. Sie sind voller Glück für jede Stunde ihres Lebens, die sie ohne Gewalt und Kontrolle nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten können. Was jedoch alle gemeinsam verspüren, ist ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit für den Neubeginn und das Wissen, das der Spuk vorbei ist und ein neues eigenes Leben auf sie wartet.

Mein Fazit ist:

Setzen Sie sich mit der psychopathischen Struktur ernsthaft auseinander. Sie müssen verstehen lernen, was in Ihrem Partner vorgeht, dass er seinem Muster hoffnungslos verhaftet ist und sich deshalb nicht ändern wird. Sie sind zu einem Teil seines kranken Systems geworden.

Aber Sie sind auch der Mensch, der etwas verändern kann. Ihr Ex-Partner konnte Ihnen seelische oder auch körperliche Gewalt zufügen.

Aber er kann nicht verhindern, dass Sie an Ihren Erlebnissen reifen und irgendwann sein armseliges Spiel durchblicken und stark genug werden, Ihrer eigenen Sehnsucht zu folgen.

Solange Sie noch versuchen, sich sein Verhalten zu erklären, Verständnis oder Benehmen von ihm einzufordern, sich rechtfertigen, oder versuchen ihn zu verändern, so lange bleiben Sie in einem gedanklichen Hamsterrad und in Ihrem Schmerz gefangen. Geben Sie vielmehr den Wunsch auf, verstanden und wertgeschätzt zu werden. Lassen Sie überhaupt alle Vorstellungen los, was er tun oder lassen müsste.

Fokussieren Sie dafür im Stillen Ihre Kraft auf Ihr Ziel und auf das Leben, das Sie ruft.

Das ist Ihr Weg in die Freiheit!

Bildnachweis: Bärbel Mechler, mankau Verlag

 

 

5 Gedanken zu „„Psychopathische Männer haben feste Eroberungsstrategien““
  1. Ja, mir. Danke. Bin auch an dem Punkt. Diskussion bringt nur weitere Konflikte. Der Frieden ist langsam in mir, mich auf mich zu konzentrieren. Es erfordert viel Disziplin im Geist. Ich schleiche mich langsam aus seinem Leben. Toller Artikel! 🍀

  2. Ich kenne es: https://www.lesenmitlinks.de/psychische-gewalt-die-gefaehrliche-geliebte/

    Eine Spezialistin, die ich damals aufgesucht habe, schreibt in ihrem Gutachten: „Sie kamen zu Beginn der Behandlung in einer schweren Krise. Meine Diagnosen waren ‚schwere depressive Episode’ mit Suizidalität und akute ‚Belastungsreaktion’.
    Auslöser der Krise war das Ende einer Beziehung zu einer Frau, von der Sie überzeugt waren, sie sei die Frau ihres Lebens. Die Beziehung war geprägt durch destruktive Muster, die Irritationen und Schuldgefühle hervorriefen. Für mich war sichtbar, dass Sie sich verstrickten und es Ihnen nicht gelang, Ihrem Impuls nachzugeben, gehen zu müssen. In einem Chaos von Kälte, Irritationen und Manipulationen verirrten Sie sich, jeder Selbstschutz wurde unterdrückt. Obwohl die Beziehung nur wenige Wochen dauerte, blieben Sie verstört und depressiv zurück.“

    Und in meinem Roman “Sandbergs Liebe” beschreibe ich genau diese Manipulation: https://www.zeit.de/kultur/literatur/2019-02/sandbergs-liebe-roman-jan-drees-rezension

    Hier berichtet ein reales Opfer, das es beinahe nicht überlebt hätte: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/generator-gaslighting-wie-aus-liebe-emotionale-gewalt-wird-100.html

    Er sagt unter anderem: „Wenn wir unterwegs waren, habe ich versucht, mich zu beherrschen. Wenn wir im Café saßen, habe ich krampfhaft in Tinkas Gesicht geschaut, bloß nicht in Richtung anderer Tische. Ich bin unsicher geworden. Ich bekam Panikattacken. Ich hatte fürchterliche Verspannungen und Schlafstörungen. Mir war klar: jederzeit kann eine neue Bombe hochgehen.“

  3. Das allerletzte. Unfassbar dieser unreflektierte, einseitige stigmatisierende Unsinn. Schon mal etwas von Dynamik gehört…es ist sträflich, so viel Unwissen. Gefährlich sind Ihre subjektiven Meinungen. Man sollte Sie sperren, löschen o.ä.

    MfG
    Dr. Helga Arold
    Pahlsdorf / Sonnewalde

    1. Es ist keine Stigmatisierung, sondern Realität. Wenn Sie selbst eine solche Beziehung durchlebt hätten (so wie ich), würden Sie das Ganze vielleicht etwas anders kommentieren.
      Angefangen bei anfänglicher Aufwertung weiter über Abwertungen und Manipulation fand ich mich in Situationen wieder, in denen ich durch die Wohnung geprügelt wurde und Angst um mein Leben hatte. Warum ich nicht früher die Reißleine gezogen habe? Weil er mich hat glauben lassen, dass das alles meine Schuld sei (du hast mich provoziert). Immer wieder habe ich versucht, die anfängliche Verliebtheit (noch nie habe ich ein solches Hoch erlebt) wieder herzustellen. Dies ist mir immer dann gelungen, wenn er merkte, dass ich mich trennen will.

      Nach der Trennung, die ich bewusst an das Ende meines Studiums verlegt hatte, weil ich wusste, dass es dann erst richtig losgeht, wurde ich von allen Seiten terrorisiert und fertig gemacht. Mir blieb zum Schluss nichts anderes übrig, als das Land zu verlassen, um meinen Seelenfrieden wiederzufinden.

      Mittlerweile sind über 8 (!!) Jahre vergangen. Das Erlebte hat mich bis Anfang dieses Jahres sowie zwei Psychotherapien begleitet. Dass Sie von einer Dynamik und einseitiger Stigmatisierung sprechen, ist ein Schlag ins Gesicht von jedem Opfer. Das Buch von Frau Melcher thematisiert die Problematik perfekt und hat mir sehr dabei geholfen, das Erlebte in einen Kontext zu rücken.

      Gerne können Sie mich anschreiben und wir diskutieren das persönlich aus. Ihr Weltbild muss in dieser Hinsicht jedoch schwer gerade gerückt werden!

  4. Bin seit einem halben Jahr mit einem Ex-Häftling, Hauptschulabgänger, Hartz-VI-Empfänger zusammen, wenn man so will … wollte nicht spießig sein und “nur” den Menschen im Jetzt und hier … zumal er auch eine Anziehungskraft ausübt – alles Quatsch … manchmal braucht es Vorurteile, meine Erkenntni! Manchmal heißt Gutmensch sein auch Blödmann-/frau sein …. Jetzt nachdem ich für ein paar Tage weggefahren bin und damit mir etwas Distanz verschafft habe, und es nach meiner Rückkehr die emotionale Achterbahn sofort dort wieder anfing wo es aufhörte, habe ich mit meinem ganzen Mut sofort von ihm die Rückgabe meiner Sachen und das Entfernen seiner Sachen (die er wie eine Krake bei mir verteilt hat, meine Garage ist jetzt sein Lagerplatz!) verlangt, mit Ultimatum … dies soll alle ermutigen die zögern oder sich immer wieder einlullen lassen, er wird sich nicht ändern … bitte sei dir ganz viel wert und geh … am besten auf leisen Sohlen, damit er keine Chance hat dich anzugreifen … eine Diskussion führt zu nichts außer zu weiterer Selbstzerstörung … würde mich freuen wenn ich jemand damit helfen konnte.

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