Wer freut sich als Leseratte nicht auf die kommenden Monate? Wo man es sich wieder so richtig mit einem guten Buch gemütlich machen kann, während draußen Herbststürme peitschen oder nasskalter Dauerregen gegen die Scheiben peitscht?

Wenn man dann seine Nase in ein Buch steckt, dann sollte das – logisch! – spannend, mitreißend und fesselnd sein – idealerweise alles zusammen.

Ein solches Werk ist einmal mehr Astrid Korten gelungen – der sogenannten „Thriller-Queen“ aus dem Ruhrpott. Wer bereits Bücher von Korten gelesen hat, der weiß, dass ihre Werke (Thriller und auch auch Belletristik) ausnahmslos immer durch einen ganz eigenen, mitreißend-fesselnden Stil faszinieren, vor allem ihre Thriller sind in Sachen Spannung nahezu unerreicht.

Mit „Wo ist Jay?“ – dem neuesten Buch der Autorin ist das nicht anders. Es begeistert von der ersten bis zur letzten Zeile und ist ein typischer Korten-Psychothriller.

Wer den außergewöhnlichen Schreibstil von Korten kennt, der weiß, was gemeint ist – allen anderen sei versprochen, dass „Wo ist Jay?“ ein Werk ist, das man nur ungern wieder aus der Hand legt.

Wohl dem also, der den Thriller an einem Wochenende – oder an einem Tag – ohne Verpflichtungen lesen kann! Er wird ihn wohl in einem Rutsch durchlesen!

Worum geht’s?

Wie der Name schon sagt, um Jay. Sie ist der Mittelpunkt einer Clique, die vorwiegend aus befreundeten Ehepaaren besteht. Jeder der Freunde hat eine ganz spezielle Beziehung zu Jay, die plötzlich von heute auf morgen verschwindet. Am verbundendsten ist ihr wohl Mia, Jays beste Freundin.

Die Tierärztin ist nach dem Verschwinden von Jay entsetzt über die Reaktionen ihrer Freunde – und auch über die ihres eigenen Ehemannes.

Mia stellt fest, dass ihre Freunde seit dem Zeitpunkt, an dem die Freundin – bis dato stets der strahlende Mittelpunkt bei den wöchentlichen Treffen der Clique – verschwand, auffallend viele negative Emotionen der Vermissten gegenüber an den Tag legen. Entsetzt registriert sie zudem, dass kaum einer der Freunde Anstalten macht, Jays Verbleib auszumachen, sie zu suchen.

Mia macht sich – immer in höchster Sorge um ihre Freundin – deshalb allein daran, zu recherchieren, was passiert ist und geht der Sache auf eigene Faust nach.

In dieser Zeit geschehen seltsame Dinge in ihrem Freundeskreis und Mia gelangt in ihrer detektivischen Arbeit in eine Welt der vermissten Freundin, die ihr bislang verborgen blieb und die sie entsetzt. Dieses Entsetzen nimmt größere Ausmaße an, als es in Mias Freundeskreis weitere Tote gibt und sich Abgründe auftun, die die engagierte Tierärztin nie für möglich gehalten hätte.

Wie es sich für einen erstklassigen Pychothriller gehört, wird die Story untermauert mit echten Gänsehaut-Faktoren, die Astrid Korten stets so geschickt in ihre jeweilige Geschichte einfädelt, dass das Thriller-Gefühl den Leser auf ganzer Linie packt und sich so manches Mal ein wohlig-gruseliger Schauer beim Lesen einstellt.

Mit viel Spannung verfolgt man in diesem Werk auch die einzelnen Figuren, die tief miteinander verbunden sind, aber immer wieder auch unendlich fern voneinander scheinen.

Innerhalb der Clique, die Jay als ihren „Mittelpunkt“ verloren hat, kochen in Abwesenheit der Vermissten alle Gefühle querbeet hoch: Neid, Hass, Liebe, Missgunst und Schadenfreude.

Und so ist „Wo ist Jay?“ nicht nur ein Buch auf Thriller-Ebene, sondern er taucht ganz nebenbei auch in das Thema „Freundschaft“, beziehungsweise was man mitunter dafür hält, ein.

Und ein Korten-Thriller wäre kein Korten-Thriller, wenn nicht auch auf dieser Ebene die verschiedenen Auswüchse menschlichen Handelns zum Vorschein kommen – wenn denn die Maske erst einmal gefallen ist. Und dass die Masken fallen, bringt hier das Verschwinden der attraktiven und begehrten Freundin, die außerdem Mutter zweier Kinder ist, mit sich.

Die Dinge nehmen ihren Lauf und parallel zu Mias Eigenrecherche ist in der einst so vertrauten Clique nichts mehr so, wie es war.

Das betrifft am Ende auch den Ausgang der Geschichte: nichts ist so wie es scheint und niemand bleibt in diesem Thriller, der, der er ist.

Mehr sei allerdings nicht verraten, denn alles andere würde das Ende vorausnehmen und das soll ja selbstverständlich nicht sein!

Wer jetzt neugierig geworden ist und die kommenden Herbstabende für wirklich excellente Thriller-Lektüre nutzen möchte, der erfährt hier mehr über Astrid Korten und die Bezugsquelle des Buches:  http://www.astrid-korten.com/Thriller

Copyright: Astrid Korten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert