Generation Z
In der Corona-Krise hat ein Großteil der jungen Leute die Tragweite der Geschehnisse offenbar nicht verstanden.

Ausgangssperren, Infektionssrisiken und nahezu täglich neue Horrormeldungen zur Coronakrise aus ganz Europa: Der aktuelle Ausnahmezustand hat es in sich. Ganz gleich, ob das Virus nun wirklich so hochgradig gefährlich ist, wie viele Experten sagen oder vieles doch nur Panikmache ist, wie wiederum von anderen Fachleuten kommuniziert wird.

So oder so dürften die Menschen der Nachkriegsgeneration eine derartige Situation in diesem jetzigen Ausmaß nicht kennen. Obwohl einige “Module” der Krise zumindest jenen bekannt sein dürften, die das Leben in der DDR noch kannten (Stichwort: “Knappheit von Waren des täglichen Bedarfs” und “Rationierung”).

Umso spannender ist es, zu erfahren, wie die verschiedenen Nachkriegsgenerationen mit der aktuellen Krise umgehen. Dazu findet sich auf WELT online am 2. April 2020 ein sehr interessanter Artikel. Darin geht es um eine bundesweite Umfrage des Augsburger Instituts für Generationenforschung, die laut eigener Aussage der WELT exklusiv vorliegt.

Generation Z von Pandemie gelangweilt

Für die Umfrage haben laut WELT knapp 4000 Menschen in ganz Deutschland Auskunft darüber gegeben, wie die Coronakrise sie persönlich trifft und welche Schlüsse sie daraus für ihre Heimat Deutschland ziehen. Dabei wurden die Befragten von dem Sozialpsychologen Rüdiger Maas, der die Daten mit seinem Forschungs- und Beratungsunternehmen erhoben hat, in verschiedene Altersgruppen / Generationen unterteilt. Und zwar in vier Generationen.

In die Babyboomer (1950–1964) – die Ältesten – und danach kommen mit absteigendem Alter die Generationen X (1965–1979), Y (1980–1994) und schließlich Generation Z. Also jene, die ab 1995 geboren sind. Um deren Aussagen geht es in diesem Beitrag.

Es beginnt damit, dass in dieser Altersgruppe (Generation Z) jeder (!) Befragte angegeben hat, dass ihn die Pandemie langweile. Eine ungewöhnliche Aussage.

Völlig überzogene Erwartungen für die Zeit nach der Pandemie

Was den Ausgang der Coronakrise betrifft, so hat die junge Generationen der Zler so ihre Erwartungen. In dem WELT-Artikel heißt es dazu wie folgt:

“(…)Vor allem die Generation Z glaubt, dass sich die Gesellschaft nachhaltig verändern wird – sogar bis zu einer völligen Neuordnung. Nur knapp sieben Prozent von ihnen nehmen an, dass nach der Pandemie zu alten Maßstäben zurückgekehrt wird. Zum Vergleich: Aus der Generation X erwarten das fast 20 Prozent. Diese Haltung dürfte allerdings daraus resultieren, dass vor allem die Generation Z das Coronavirus nicht richtig einordnen kann, glaubt Wissenschaftler Maas. Denn die meisten von ihnen waren beim Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 oder bei den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 gerade erst geboren. Die Jüngsten haben nicht einmal die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 miterlebt. Entsprechend überzogen seien nun also ihre Erwartungen an die verändernde Kraft der Pandemie.(…)”

Zu den überzogenen Erwartungen an die Zeit nach der Pandemie könnte auch das Thema Home-Office gehören. Dazu findet sich in dem Beitrag folgende Aussage:

“Vor allem bei jüngeren Arbeitnehmern dürfte die momentane Situation gerade deshalb Erwartungen schüren, weil ein Teil ihrer Wünsche plötzlich in Erfüllung geht. Das wohl bekannteste Beispiel: die Arbeit in den eigenen vier Wänden, die den Zlern besonders wichtig ist. Vier von zehn jungen Talenten würden einen Job ohne die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, nicht annehmen. Das ist ein deutlich größerer Teil als in jeder anderen Generation.(…)”

Das Home-Office ist bei den ganz jungen Arbeitnehmern offenbar zum Statussymbol und Sehnsuchtsort zugleich aufgestiegen. Irgendwie wollen fast alle im Homeoffice arbeiten. Womöglich noch im Bereich “Was-mit-Medien”…Man kennt das. Und es fällt einem als etwas älteres Semester deshalb nicht schwer, sich hier einen bestimmten Typ Mensch vorzustellen. Und zwar jenen, der zur Fridays-for-Future-Demo geht und seinen Schreibstil vielleicht schon komplett durchgendert (Stichwort: Genderstern).

Generation Z agiert im Homeoffice

Es ist kein Zufall, dass diese Generation ihre Zukunft häufig im Home-Office sieht. Ist sie doch teilweise so verweichlicht, verwöhnt und verblendet, dass ausgeblendet wird, dass ein Großteil der (wertigen) Jobs eben nicht in den eigenen vier Wänden ausgeführt werden kann, sondern in sehr vielen Branchen persönliches Erscheinen und “Hand anlegen” erforderlich ist. Jetzt und auch zukünftig.

So wird dereinst wohl auch das Baby eines Hipster-Paares noch immer von einer Hebamme und nicht von einer App auf die Welt geholt. Zum Beispiel. Kann sein, dass viele der Generation Z soweit aber gar nicht denken, weil sie wahrscheinlich aus Klimagründen sowieso auf Nachwuchs verzichten. Lieber rufen sie freitags nach einer Klimasteuer – wohlstandsverwahrlost wie viele von ihnen leider sind! Selbstbewusst sind diese jungen Menschen allerdings nach wie vor, wenn auch meist innerhalb ihrer fragwürdigen Ideologie.

In dem WELT-Artikel heißt es dazu weiter:

“Das Selbstbewusstsein der Generation Z bleibt ungebrochen“, meint deshalb auch Maas. Der Schritt ins Homeoffice gehöre ohnehin fest zum Lebensentwurf junger Generationen. Sie hoffen unter anderem deshalb gleich auf eine „Neukalibrierung der Gesellschaft zu den von ihnen geforderten Werten“, erklärt der Sozialpsychologe.(…)Allerdings berücksichtige die Generation Z die Komplexität der Situation dabei nicht: „Sie sehen nicht die drohende Rezession und deren weltweite Folgen“, sagt Maas. Der Verzicht auf soziale Nähe sei temporär, die Angst vor den globalen Konsequenzen der Pandemie hingegen noch nicht beim Nachwuchs angekommen.”

Natürlich macht sich die Generation Z keine großartigen Sorgen um die Konsequenzen der Coronakrise. Wer nie materielle Sorgen litt und nicht selten noch im Erwachsenenalter am finanziellen Versorgungstopf der Eltern hängt oder gar zu jenen zukünftigen Erben zählt, die mit dem Vermögen der Eltern womöglich noch Schlepperkähne, Klimademos oder Initiativen für “Flüchtlinge” finanzieren, der hat sich so sehr auf der Schiene der Verblendung festgefahren, dass er für die Konsequenzen (seines Tuns), mit denen auch er oder sie ganz persönlich bald konfrontiert sein könnte, gar nicht empfänglich ist.

Mit Haltung ist kein Blumentopf zu gewinnen

Wie auch, wenn man persönlich niemals eine Antenne für echte Gefahren oder Probleme fernab von Klimahype, Gender & Co. entwickeln konnte? Und sich in einem Umfeld bewegt, in dem Haltung alles ist? Eben!

Dass mit Haltung, Gendersternchen und “Namen tanzen” im echten Leben – oder gar in Krisensituationen – aber kein Blumentopf zu gewinnen ist, sieht man aktuell auch in der Coronakrise. Wenn auch noch im Kleinen. Stichwort: Toilettenpapier.

Wurde hier vor Wochen noch die Haltung, sich mit Toilettenpapier gerade nicht zu bevorraten, von vielen (großstädtischen) Hipstern wie eine Monstranz vor sich her getragen, so sind es nun jene, die in Woche drei ohne Klopapier (das fast überall in den Supermärkten ausverkauft ist) auf Twitter unter dem Hashtag “Hamsterkauefe” ihrem Unmut Luft machen. Und diesen an Leute adressieren, die sich mit diesem begehrten Artikel bevorratet haben. Jene werden nun per se als “Hamsterkäufer” bezeichnet und nicht selten in übelster Fäkalsprache beschimpft.

Dass nun aber bei einem Großteil der Generation-Z-Hipster, die jetzt bemerken, dass sich mit Haltung kein Popo sauber bekommen lässt, ein Umdenken einsetzt und eventuelle zukünftige Gefahren für die Gesellschaft erkannt werden, darf bezweifelt werden.

Dazu sind die Supermärkte immer noch zu voll, das Online-Angebot zu ausladend und verlockend. Und wenn der Zler dann abends seine Tagesschau sieht und von Politikern hört, dass sie jetzt auf Lieferungen von Mundschutz aus Indien und China warten, wird er in seinem Homeoffice selig sein und denken, dass alles wieder gut wird.

Nach der Krise wird er vielleicht ein Angebot bekommen, für eine deutsche Firma nach Peking zu wechseln und dort im Home-Office arbeiten zu können. Er oder sie wird das als cool und den Gipfel seiner oder ihrer Karriere empfinden und höchstwahrscheinlich annehmen.

Insofern: Für ein Umdenken vieler junger Leute braucht es wahrscheinlich noch drei Krisen á la Corona.

Wenn`s reicht!

Den erwähnten Original-Artikel aus der WELT finden Sie hier.

Bildnachweis (Symbolbild): stock.adobe.com / Mirko

 

 

 

 

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