Durch Deutschland wandern – volle drei Monate und ohne weiches Hotel- oder Pensionsbett. Sebastian Nobile hat dieses Abenteuer gewagt und nicht wenige Nächte unter Bänken, Holzverschlägen oder auch auf dem Boden verbracht.
Sein Weg führte ihn in die verschiedensten Regionen des Landes und bescherte ihm unzählige Begegnungen mit den verschiedensten Menschen.
Dass der gebürtige Bayer diese Wanderung überhaupt antrat, hat auch mit der aktuellen Situation in unserem Land zu tun. Lesen Sie selbst – wir haben ihn zu seinem außergewöhnlichen Trip befragt:
FP: Sebastian, Du bist einige Monate durch Deutschland gewandert– wie kam es zu dieser Idee?
SN: Es gab mehrere Gründe dafür. Auch einige persönliche Gründe, so dass diese lange Wanderung gut ins Konzept gepasst hat, weil sowieso ein Umbruch im Leben da war und ich schon lange mit dem Gedanken gespielt hatte.
Ein wichtiger Grund aber war, dass ich Deutschland noch mal sehen wollte, bevor es komplett durch Politmafia und Komplizen ruiniert ist. Ich dachte mir: Das könnte das letzte halbwegs friedliche Jahr in Deutschland sein. Die regionalen Meldungen aus diesem Jahr bestätigen meine Annahme.
In den ersten zwei Wochen meiner Wanderung gab es mehrere Terrormeldungen aus Europa, bzw. Deutschland. Ich war jahrelang als Politaktivist tätig, habe PEGIDA im Westen mitgegründet und vorher einige Jahre Demos gegen Christenverfolgung, Islamisierung usw. organisiert und besucht, Videokanäle betrieben, für einige Blogs geschrieben, usw.
Damit allerdings bin ich meiner Ansicht nach Anfang 2015 an meine Grenzen gestoßen und habe mich seitdem gefragt, was in diesem Land überhaupt noch Sinn macht, um Veränderung in diesen wesentlichen Fragen herbeizuführen?
Diese Wanderung entspricht sehr viel mehr meiner persönlichen Vorstellung von Leben. Ich habe mich nach sehr vielen negativen Erfahrungen im politischen Leben sozusagen auch wieder ins Private zurückgezogen und mit dieser Wanderung einen „Egotrip“ hingelegt.
FP: Wie lange hast Du für die Vorbereitungen gebraucht und wie konkret sahen diese aus? Wie konntest Du die Tour zudem mit Deiner beruflichen Tätigkeit vereinbaren?
SN: Ich habe etwa drei Monate gebraucht. Da ich durch häufige ausgedehnte Wanderungen und regelmäßiges Krafttraining ausreichend fit war, war ich bezüglich der körperlichen Anforderungen automatisch vorbereitet.
Ich musste natürlich entsprechende Ausrüstung kaufen, um die Übernachtungen im Freien, die Zubereitung von Essen oder notfalls Trinkwasser usw. bewerkstelligen zu können. Dafür ging eigentlich am meisten Zeit drauf.
Man sollte sehr gut überlegen, was man wirklich braucht unterwegs – weniger ist mehr.
Am Ende hatte ich, wenn Wasser und Lebensmittel aufgefüllt waren, trotzdem über 30 Kilo auf dem Rücken. Was den Beruf angeht: Ich hatte zuletzt ein kleines Unternehmen als Gärtner, was ich mangels Motivation nicht enthusiastisch genug führte. Ich hab es aufgegeben – da gab es nichts zu vereinbaren.
FP: Bist Du in Sachen „wandern“ versiert und erfahren?
SN: Ja, ich laufe seit vielen Jahren und in verschiedenen Regionen Deutschlands oder mache lange Radtouren.
Auch übernachte ich öfter draußen, auch schon mal unter extremen Bedingungen. Ich genieße – allgemein gesprochen – die Schöpfung Gottes, den Frieden, die vielseitige Natur und die Einfachheit des Seins während einer Wanderung, die Anstrengung, die Aussichten – ich wandere unheimlich gern.
Es gibt einem außerdem die Illusion von Freiheit innerhalb einer immer totalitärer werdenden Gesellschaft – ja ich nehme mir kurze Auszeiten von der menschengemachten Realität.
Ich will gerne glauben, dass ich die Wahl habe, mein Leben in der Wildnis zu verbringen, statt mit einer zusehends verblödenden Menge von Mitmenschen, welche oft nicht mal mehr die einfachsten logischen Zusammenhänge oder moralischen Bedingungen einer funktionierenden Gesellschaft verstehen. Die Welt dreht durch und ich hasse die Menschen nicht, aber ich habe gerne ab und zu diesen gewissen Sicherheitsabstand, den man nur in der freien Natur findet.
Zudem trifft man dort dann meist auch nur harmoniesuchende, entspannte Menschen. Ich bin einfach unheimlich glücklich und dankbar in der Natur.
FP: Gab es einen Moment im Vorab, wo Dir – ob Deines Plans – doch ein wenig mulmig wurde oder andere Gründe Zweifel aufkommen ließen?
SN: Ja, absolut! Bis ich die Wanderung begonnen habe, waren mir all die „unvernünftigen“ und fragwürdigen Aspekte eines solchen zeitweisen Ausstiegs bewusst.
Ich habe Kinder, die nicht bei mir leben und für die bin ich auch noch verantwortlich – ich kann nicht ganz und gar aussteigen und verschwinden. Mulmig wurde mir nicht. Ich könnte den Rest meines Lebens als Landstreicher/Tagelöhner mit Anspruch verbringen.
Aber das wäre ziemlich egoistisch und verantwortungslos. Ich hab also die harmlose Variante gewählt.
FP: Was hattest Du an Gepäck dabei?
SN: Nur, was Mann so braucht! Wenn ich das alles aufzähle, wird es zu lang….Erste Hilfe, Wetter, wilde Tiere und Menschen, Handybetrieb, Kochen, Schlafen…an alles war gedacht.
Ich habe keinen Goldesel, deshalb hatte ich aus diesem Ausstattungsbereich eben nicht die leichtesten Sachen dabei. Die 30 Kilo hätten auch 15 sein können, wenn ich entsprechend Geld investiert hätte. Aber das musste ich mir gut einteilen, weil es schließlich einige Monate lang hat reichen müssen.
FP: Beschreibe doch einmal den Tag, an dem Du aufgebrochen bist!
SN: Also ich war nochmal einige Tage zu meiner Mutter in Oberfranken gefahren.
Ich bin fast den ganzen Tag mit dem Zug an die Ostseeküste zum Timmendorfer Strand oberhalb Lübecks unterwegs gewesen. Das war am 07. Juli 2016. Die Nächte waren recht kühl, das Wetter unbeständig.
Ich hatte tatsächlich während der Zugfahrt plötzlich Knieschmerzen. Ich habe gebetet und sie sind verschwunden – was Knieschmerzen vor so einer Wanderung, bei meinem damaligen Übergewicht plus Rucksack für mich hießen, brauche ich wohl nicht erklären.
Ich bin die Strandpromenade noch einige Kilometer in den Abend hinein gelaufen, hab meine Schuhe ausgezogen und bin durch den Sand gelaufen. Ein toller Anblick, das Meer und der Sonnenuntergang. Dann hab ich mich irgendwo in einer Düne breitgemacht und eine erste schlafarme Nacht verbracht.
FP: Wonach hast Du die Route ausgewählt und welche Regionen des Landes hast Du durchquert?
SN: Ich wollte die ehemalige innerdeutsche Grenze wegen ihrer wechselhaften Landschaften, ihrer Naturschutzgebiete am grünen Band und der Geschichte abwandern. Dann aus Oberfranken über die fränkische Schweiz, Nürnberg, Ansbach und Augsburg runter bis zur Zugspitze, welche auch bis zum Gipfel begehbar ist, auch ohne große Kletterkenntnisse.
Ich bin dem Plan gefolgt, den ich vorher gemacht habe, nur dass ich mir meist vor Ort dann einen Tag vorher die besten Wege rausgesucht habe. Deutschland ist durchsetzt mit Wanderwegen, die meist gut beschildert sind. Am Anfang der Wanderung aber war es mehr ein Zusammenstöpseln der Wege, denn es gibt keinen wirklichen Grenzwanderweg.
Ich habe im Werratal den Einheitswanderweg gekreuzt, welcher einmal quer durch Deutschland geht von Görlitz bis Aachen. Ab dem Harz hatte ich hauptsächlich Wanderwege.
FP: Du hast Dich im Sommer auf den Weg gemacht – irgendwann war es Herbst. Wie hast Du den Temperatur-Unterschied erlebt und wie bist Du damit umgegangen? Dann und wann klamme Klamotten muss man(n) sicherlich abkönnen – oder?
SN: Der Sommer an der Elbe war nachts schlimmer oder genauso schlimm wie dieser Herbst mit seinem Kälteeinbruch vor einigen Wochen!
Eines Nachts, in einer Sandbucht an der Elbe, im Juli hatte ich unter 5 Grad Celsius. Im Harz ging das richtige Dreckswetter los – der Abend vor der Brockenbesteigung war schon regnerisch und dann hörte es tagelang mit der Nässe nicht auf.
Ich bin zwar dagegen gerüstet gewesen – natürlich -, aber wenn man den halben Tag durch kniehohes nasses Gras läuft, auf wenig genutzten Wegen, ist man schlicht und einfach nass, irgendwann.
Trotz Schutz wird nach einigen Tagen alles mehr oder weniger feucht. Mit perfekter Ausrüstung kann man das vielleicht vermeiden, aber ich wollte die Tour mit Biwak-Sack, Plane und Isomatte machen – ein Zelt hatte ich nicht dabei, sondern lagerte meist mit einer Bank als Hilfe oder einer Schutzhütte oder auch am Boden.
Ich würde bei der nächsten Tour allerdings ein leichtes Zelt mitnehmen. Ist eindeutig ein Vorteil bei langen Regenphasen. Die Kälte hat mich nie gestört. Eher die Feuchtigkeit. Die hat mich mehrfach genötigt, im nassen Wald Feuer zu machen, weil einer der Schlafsäcke einfach zu feucht geworden war oder die Schuhe usw.
Insgesamt hatte ich wirklich gutes Wetter! Es war – alles in allem -weder zu heiß noch zu kalt und der Regen war doch auch eher normal.
FP: Wie hat sich der Rhythmus auf Deiner Tour eingependelt – d. h. gab es eine bestimmte Aufstehzeit, feste Zeiten, in denen Du nur gewandert bist und evtl. sogar abendliche Rituale rund um Dein jeweils neues Nachtlager? Wie hast Du eigentlich jeden Abend Deine Ruhestatt organisiert und wie sah der typische Wandertag auf dieser Tour bei Dir aus?
SN: Also, man ist so ein bisschen vom Tageslicht abhängig.
Wenn ich allerdings beim nächtlichen Aufstehen nicht mehr ein-schlafen konnte, bin ich auch mitten in der Nacht gelaufen. Ich habe meist versucht, das Tageslicht so gut wie möglich zu nutzen und vor allem früh genug mit dem Wandern aufzuhören. Das hat nicht immer geklappt und so hatte ich immer mal bescheidene Schlafplätze, weil ich erst im Dunkeln fertig wurde mit Laufen.
Ich habe meine Akkus mit einem Solarpaneel geladen. Dazu musste ich sonnige Phasen nutzen. Das Ding konnte man zwar auch am Rucksack befestigen, aber die Anschlüsse am Handy wackelten dann und so bestimmte die Sonne auch oft meine langen Pausen. Es kam vor, dass ich den halben Tag nur Pause gemacht habe. Ich habe mir ein Minimum von 15 Kilometern täglich gesetzt und bin immer mal 25-30 Kilometer gelaufen.
Ich habe immer dann Pause gemacht, wenn ich Lust hatte. Man muss auf die Füße hören.
Und mittendrin hatte ich dann einen Rhythmus und eingelaufene Füße, so dass ich keine Blasen mehr hatte und nie Muskelkater. Das Nachtlager war immer verschieden. Wenn es nichts anderes gab, musste es der Boden oder eine Bank sein. Mit der Plane, der Isomatte, den Schlafsäcken, Expandern und Heringen lässt sich da so einiges konstruieren, was auch meistens Sinn gemacht hat.
Am Boden war vor allem wegen den Nacktschnecken, die dieses Jahr massenhaft da waren, für mich die allerletzte Wahl. Da bin ich lieber noch stundenlang gelaufen, als mich irgendwohin zu legen, wo ich Nacktschnecken gesehen habe! Die schleimen einen nachts einfach zu! Oder gehen in die Schuhe!
Ich bin einmal an einem See aufgestanden und direkt mit der Unterhose aus dem Schlafsack heraus in einer Schnecke gelandet. Als ich aufstand, weil ich es gemerkt habe, stand ich mit dem Socken in der nächsten Schnecke und überall waren sie nachts drüber geschleimt.
FP: Was für Begegnungen hattest Du? Welche Menschen lernt man auf so einer Wanderung kennen?
SN: Wirklich interessante Menschen! Einheimische, die interessante Geschichten aus der DDR-Vergangenheit zu erzählen hatten, Dauerwanderer, freundliche Leute, die einem Essen und Unterkunft anboten, Facebook-Freunde, die einen zu sich eingeladen haben und richtige Freunde wurden.
Besonders auffällig war, dass 99% der Menschen, mit denen ich viel gesprochen habe, politisch ganz und gar anders dachten, als es die veröffentlichte Meinung der Propagandamedien und dieser kriminelle Staat es gerne hätten.
FP: Wie war es für Dich, wenn Du über weite Strecken ganz allein, ohne andere Menschen in der Nähe, unterwegs gewesen bist?
SN: Tatsächlich war das im ehemaligen Grenzgebiet oft so.
Ich habe manchmal den halben Tag niemand gesehen, da das Gebiet ja absichtlich entvölkert worden war in der DDR-Zeit. Das war auf der einen Seite wohltuend, auf der anderen Seite wird man leicht einsam. Das wiederum aber hat den Vorteil, dass man viel Zeit und Ruhe hat, über wesentliche Dinge konstruktiv nachzudenken.
Der gute Geist, der in der Natur herrscht, hilft einem dabei. Ich war jeden Tag gut drauf. Egal ob ich nur wenige Stunden Schlaf hatte oder eine verregnete feuchte Nacht oder ein schlechtes Erlebnis: Ich hatte meist, wenn ich dann laufen konnte, ein breites Grinsen im Gesicht.
Wenn es nur nach meinem Empfinden ginge: Ich könnte ewig genau so weitermachen.
FP: Wie hast Du Deine Verpflegung organisierst?
SN: Ich habe einfach in Supermärkten für einige Tage eingekauft, außerdem habe ich Wildfrüchte, Pilze, alte Apfelbäume, etc. genutzt.
Ich hatte einen Holzkocher dabei, einen sogenannten Hobo-Ofen. Meist aber blieb die Küche kalt. Ich habe sehr kalorienreich, aber weitestgehend ausgewogen gegessen, so dass der Körper alles für diese Herausforderungen hat. Trotzdem habe ich innerhalb von drei Monaten 25 Kilo abgenommen.
FP: Was war das schönste oder bewegendste Erlebnis Deiner Wanderung?
SN: Da gab es viel zu viele! Ich kann keines hervorheben, weil die ganze Wanderung bewegend war. Aussichten, Begegnungen mit Tieren, besonders gute Menschen. Ich weiß nicht, wo ich da anfangen sollte!
FP: Und was das negativste?
SN: Der Anblick saufender Araber im Thüringer Wald, im Touristenort Masserberg, sitzend in einer überdachten Bank.
Ich bin dort als Kind so oft gewesen, weil meine Familie daher stammt. Der Anblick dieser saufenden Gestalten, welche über zig sichere Länder „geflohen“ sind und für mich symbolisch für die damit einhergehende Kriminalität und die zunehmenden Spannungen im Land und auch die Auswirkungen der Islamisierung stehen.
Es gab noch ein paar negative Erlebnisse. Aber da meine ganze Route fast nur durch ländliche Gebiete verlaufen ist, sind mir solche Anblicke auch oft erspart geblieben, außer ich lief einmal durch eine Stadt.
Das machte dann auch die Übernachtung schwieriger, weil man natürlich in Sicherheit schlafen möchte und diese Sicherheit ist ja nicht mehr gewährleistet.
FP: Gibt es Regionen, die Du besonders schön fandest? Wenn ja, welche?
SN: Ich war überrascht über den Zauber des Flachlandes! Ich bin in Bayern geboren und aufgewachsen und dachte, ich kann nur mit Bergen und Wäldern leben, aber die Elbe zwischen Boizenburg und Schnackenburg war wunderbar, ebenso wie natürlich das Meer und die offenen weiten Flächen Meckpomms.
Ich erinnere mich an eine Pferdeweide, die so groß war, dass die etwa 30-40 Pferde darauf galoppieren konnten wie Wildpferde. Ein toller Anblick. Außerdem sind die Seen im Nordosten natürlich großartig. Der Harz war auch neu für mich und das Werratal ebenso wie die Rhön. Auch der Lech zwischen Augsburg und Schongau hat einen großen Reiz.
Auch hier weiß ich nicht wirklich, wo ich anfangen oder aufhören soll. Sehr beeindruckt hat mich meine Wanderung auf die Zugspitze bei wunderbarem Wetter.
FP: Welche regionalen und traditionellen Besonderheiten fielen Dir wo besonders auf?
SN: Die Menschen im Osten erkennen die Strukturen der Diktatur besser, in die wir gerade hineinmanövriert werden. Sie haben reihenweise Dèjávus!
Die Menschen im strukturschwachen Nordosten sind einfach und auffällig gastfreundlich. Die Bayern sind entspannt und stehen etwas über den Dingen. Das fällt mir so spontan zu den Menschen ein.
Die Unterschiede Deutschlands sind aber dennoch in vielen typisch deutschen Eigenarten gar nicht so groß, auch wenn die Unterschiede natürlich einen großen Reiz ausmachen. Das Land ist von oben bis unten bezaubernd, seine Menschen freundlich, fleißig und gewissenhaft.
Sie sind allerdings auch gutmütig und obrigkeitshörig, einzelne Menschen immer mal mutig, aber dann eben auch ziemlich isoliert, wie der ältere Mann in Hessen (Stadt an der Grenze auf Ostseite), der als einziger zu DDR-Zeiten die Abgabe seiner Stimme bei der Wahl verweigert hatte und dafür gemieden wurde.
Irgendwie ist dieses Mitläufertum auch typisch deutsch und ich sehe es im ganzen Land. Alles wird nur verschämt hinter der Hand am Mund ausgesprochen oder man traut sich erst, was zu sagen, wenn es der andere vorher ausspricht.
Die architektonischen und landschaftlichen Unterschiede sind natürlich groß – von Nord bis Süd – und oft habe ich in kleinen Gemeinden tolle bauliche Kleinode gefunden.
Es wird in Deutschland für einen Wanderer niemals langweilig. Die Mischung aus Moderne, Komfort, gepflegter Landschaft und Wildnis auf engem Raum ist meiner Meinung nach ziemlich charakteristisch für das ganze Land. Man kommt manchmal aus einer größeren Stadt hinaus und ist schon mitten im Naturschutzgebiet.
FP: Wie lange warst Du unterwegs?
SN: Ich war vom 07. Juli 2016 bis 25.Oktober 2016 unterwegs.
Allerdings habe ich jede Woche mindestens einen kompletten Pausentag in Schwimmbädern oder an schönen Orten gemacht und drei Wochen Pause bei Mutter und bei Freunden.
FP: Was meinst Du – hat diese Tour irgendetwas in Dir verändert?
SN: Es hat mein Vertrauen in Gott weiter bestärkt. Ich fühlte mich oft getragen und in schwierigen Situationen beschützt.
Ich bin entspannter, was die weltlichen Dinge angeht. Ich erkenne diesen kriminellen Staat nicht mehr an und betrachte mich zunehmend als Staatsfeind. Ich hasse diesen Staat auf deutschem Boden mehr denn je, weil er die Menschen beraubt, in Abhängigkeit bringt, Leben zerstört, Europa in Brand setzt. Dieser Staat und die meisten Medien, die in den Händen weniger Menschenschach-Spieler sind, sind mir verhasster noch als je zuvor.
Die Dummheit und Gefährlichkeit einer in weiten Teilen manipulierten Gesellschaft steht mir auch deutlicher vor Augen als vorher.
Ich weiß, dass ich mit dieser Bosheit, mit diesen Lügen, dieser Manipulation und diesen Verdrehungen ganz und gar nichts mehr zu tun haben will. Ich bin, im Kontrast zur göttlichen Schöpfung und dem Frieden, den ich verspürt habe, mehr als zuvor angeekelt von der Bosheit vieler Menschen, die in diesem Land Verantwortung haben. Ich bin aber auch entspannter, was das Ende angeht, das ich auf uns zukommen sehe.
Und da schwant mir Böses, nicht langfristig, aber mittelfristig.
FP: Wirst Du ein Buch über dieses Erlebnis schreiben?
SN: Eher nicht. Ich bin halt einmal durch Deutschland gelaufen. Das machen so viele. Es gibt etliche Bücher und Dokus mit verschiedenen Ansätzen. Ich habe dazu nichts Vernünftiges beizutragen.
FP: Was rätst Du anderen Leuten, die ähnliches vorhaben und gibt es Deinerseits auch eine „ca.“-Angabe, welches Budget man einkalkulieren muss?
SN: Das Finanzielle kommt auf die Ansprüche an. Wer in Pensionen schlafen möchte, sollte mit 3000 Euro aufwärts rechnen, spart sich aber natürlich Gepäck. Man findet häufig Fremdenzimmer, die wenig kosten. Ein Zelt für den Notfall sollte trotzdem dabei sein. Ich habe etwa 800 Euro ausgegeben, das meiste für Essen.
Auch das kann man nochmal massiv reduzieren. Wer das Ganze als Überlebenstraining gestalten möchte, kann mit 200 Euro oder weniger auskommen. Es ist dann nur viel stressiger. Ich würde jedem raten, es zu tun, wenn man es tun möchte!
Den Frieden, die Freiheit und die Genugtuung, die Dankbarkeit, Demut und pure Freude, die Erfahrungen, die Landschaften, die man während so einer langen Wanderung hat, sind mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.
Das war mit Sicherheit eine der besten Zeiten meines Lebens. Wer möchte, kann die Wanderung anhand der Bilder in meinem Facebook-Fotoalbum „Deutschland zu Fuß“ gut nachvollziehen. Orte sind oft angegeben.
Ich muss bei Gelegenheit wohl noch einmal die genaue Strecke als Karte bringen und die Ausrüstung detailliert beschreiben. Ich würde den Leuten dringend raten, vorher schon in Form zu sein und so wenig Gewicht wie möglich auf dem Rücken zu haben. Ich war ein trainierter Wanderer und ich kam immer mal an etwas an meine Grenzen.
Ich würde mir keinen Stress machen, es eher als einen Spaziergang durch Deutschland sehen. Manchmal wird man körperlich und geistig sehr gefordert sein. Das sollte man wissen.