Wenn der eigene Partner untreu ist, ist es für die betrogene Frau meist schwer, mit dieser Situation umzugehen.
Was tun? Trennung, Versöhnung, das Ganze ignorieren oder Szenen am laufenden Band?
Solche Fragen stellen sich viele Frauen in China, deren Männer fremdgehen, nicht. Sie fackeln nicht lange und buchen – wenn sie es sich denn leisten können – sogenannte „Affären-Crasherinnen“. Diese sind bei einer Agentur gemeldet und kommen nur aus einem einzigen Grund zum Einsatz:
um das Vertrauen der jeweiligen Geliebten zu gewinnen und diese dann zu überreden, sich von dem gebundenen Mann zu trennen.
Klingt abenteuerlich, aber laut einem Bericht des Internetportals vol.at soll der Erfolg dieser Methode so gering nicht mal sein.
So wird berichtet, dass die „Affären-Crasherinnen“ unter verschiedenen Vorwänden das Vertrauen der Geliebten gewinnen oder besser gesagt: es sich erschleichen.
Dem Bericht nach geben sie sich als Putzfrau, Kindermädchen oder Nachbarinnen aus. Sind die Bande erst mal eng geknüpft, wirken die Frauen, die in Wirklichkeit in der Mission, dass die Geliebte sich vom vergebenen Mann trennen soll, unterwegs sind, auf die ahnungslosen Damen ein.
So richtig kann man sich nicht vorstellen, dass dieses Konzept Erfolg haben soll, zumal viele Frauen – das kennt wohl jede von sich – oft nicht mal auf den Ratschlag der besten Freundin hören!
Wie sollte es da gelingen, dass eine Frau, die einer anderen Frau erst kurz bekannt ist, solche großen Entscheidungen steuern kann?
Sehr unwahrscheinlich.
Und doch scheint sich dieses Geschäftsmodell in China großer Beliebtheit zu erfreuen. So ist auf auf vol.at beispielsweise folgendes zu lesen:
„Das Geschäft mit den Affären-Crasherinnen floriert, denn immer noch scheuen viele Frauen die Scheidung. Bei Frau Wang führte die Mission binnen zwei Monaten zum Erfolg. “Ich bin zufrieden, das war mir die Sache wert”, sagt sie.“
Ob solch ein Konzept auch in Deutschland funktionieren würde? Schwer zu sagen. Fast würde ich meinen: eher nicht.
Viele Bürger im Lande sind ja doch eher misstrauische Naturen. Und jede Frau, die mal erlebt hat, wie nach Schule, Ausbildung, Studium oder beruflichem Werdegang alte Freundschaften weg brachen und neue nicht mal eben „um die Ecke“ zu finden sind, wird das wohl ähnlich sehen.
Wohl dem, der eine gute Freundin hat! Jedoch sind längst nicht alle Frauen mit einer so tiefen emotionalen Verbindung zu einer Seelenverwandten gesegnet.
Oft überdauern (alte) Freundschaften lange örtliche Distanzen nicht, manchmal reduziert sich der Kontakt auch durch neue Familienkonstellationen oder – auch das kommt häufig vor – die Freundschaft schläft langsam aber für immer ein.
Dann neue Freundschaften zu finden, ist nicht unbedingt leicht.
Vor allem, wenn man (FRAU) ab Mitte 30plus ist. Nicht wenige haben dann eher einen Bekanntenkreis oder die eine oder andere – eher lose – Freundin.
Dass deren Einfluss aber so weit gehen soll, dass sich die betreffende Frau im Fall des Falles von ihrem verheirateten Geliebten trennt, scheint mehr als fraglich.
Insofern wundert man sich über das Geschäftsmodell der „Affären-Crasherinnen“ in Fernost, wo Frauen es scheinbar mühelos zu gelingen scheint, anderen – soeben noch fremden – Frauen ins Gewissen zu reden.
Das Agieren dieser Damen wird auf vol.at wie folgt beschrieben:
„300 Agentinnen sind für Weiqing im ganzen Land im Einsatz. Sie sind studierte Psychologinnen, Soziologinnen oder Juristinnen und haben eine dreijährige Zusatzausbildung abgeschlossen. Erst dann werden sie auf die Geliebten angesetzt. Sie geben sich als Nachbarinnen, Putzfrauen oder Babysitterinnen aus und versuchen so, das Vertrauen der Frauen zu gewinnen.
Die 47 Jahre alte Ming Li macht den Job seit drei Jahren. “Ich bin meistens älter als die Geliebten, deshalb hören sie auf mich”, sagt sie. “Ob im Park, im Supermarkt oder bei der Arbeit – wir finden immer einen Weg, in Kontakt mit der Geliebten zu kommen”, sagt sie. “Einmal habe ich mich sogar als Hellseherin ausgegeben, dieser Fall war am schnellsten erledigt.”
Auch wie die Geliebten in China von ihren verheirateten Männern oft bedacht werden, erfährt der geneigte Leser:
„Geliebte gibt es auf der ganzen Welt. Aber besonders in China werden sie von den Ehemännern ausgehalten: Sie zahlen ihnen Luxuswohnungen, Autos und andere Luxusgüter”, sagt Agenturgründer Shu.“
Aber auch die betrogenen Frauen greifen tief in die Tasche – laut dem besagten Artikel müssen sie, um ihren Mann wieder ganz für sich haben wollen, „eine Menge Geld auf den Tisch legen“.
Ein sehr spezielles Geschäftsmodell – dieses „Affären-Crashing“. Und eine sehr spezielle Reaktion betrogener Frauen, wie ich finde. So ganz überzeugt davon, dass das Konzept tatsächlich funktionieren soll, bin ich – ehrlich gesagt – nicht.
Durch den Kontakt mit vielen Nutzerinnen und Interessentinnen unseres Fremdgeher- und Lügner-Aufdeckportals www.wen-datet-er-noch.de weiß ich jedoch, dass auch hierzulande viele Frauen, die feststellen, dass sie betrogen und belogen werden, oder herausgefunden haben, dass ihr Partner sogar ein Doppelleben aufgebaut hat, zumeist daran interessiert sind, rasche Lösungen für sich, für die Familie, zu finden.
Nicht selten heißt diese Lösung: wieder zueinander finden.
Das geschieht individuell und auf verschiedensten Wegen. Und ist zudem ein separates Thema für sich, über das ich im Blogmagazin von wen-datet-er-noch.de schon viel geschrieben habe.
Und für diese Lösungsansätze – die längst nicht immer fruchten, Stichwort: Kopfkino („was hat er mit der anderen Frau gemacht…?“) – wird in den meisten Fällen, wenn vorhanden, die beste Freundin mit einbezogen. Oder ein weibliches Familienmitglied.
Und obwohl ich schon von einigen Situationen hörte, wo die betrogene Frau – oder eine ihr nahe stehende Person – die Geliebte des Mannes kontaktiert hat, so habe ich noch nie davon gehört, dass (vermeintliche) Vertrauenspersonen von Geliebten sich in unseren Breitengraden – im Agentinnen-Stil – als „Affären-Crasherinnen“ entpuppt haben.
Geschweige denn davon, dass damit Geld verdient wird. Aber – nun ja.
Auf dem Parkett des Fremdgehens, der Untreue, der Lügen und der Liebe, gibt es eben wenig, was es nicht gibt…! Hat man sich vor einigen Jahren vorstellen können, dass Seitensprung-Portale unverblümt gebundene Männer ins Zielgruppen-Visier nehmen und deren frech-dreiste Werbung oft sogar noch als neuer „Lifestyle“ gehypt wird?
Eben!
Vielleicht ist es auch hier nur noch eine Frage der Zeit, bis Frauen dafür bezahlen, dass der untreue Mann zu ihr zurück kehrt. Ob das immer ein guter Deal ist (wenn`s denn funktioniert!), ist allerdings zu bezweifeln. Denn das Leben ist eigentlich zu kurz, um betrogen zu werden.
Denn zu allen Zeiten kursierte die Regel: „wer einmal fremd geht, tut es immer wieder“!
Wen das Thema interessiert – hier der Link zum „Affären-Crasherinnen“-Bericht: http://www.vol.at/jagd-auf-die-geliebte-betrogene-chinesinnen-engagieren-agentinnen/4903012
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