Corona-Krise und kein Ende! Schon im dritten Jahr der Pandemie gehen Kritiker gegen unverhältnismäßige Maßnahmen und ein Wirr-Warr an Verordnungen auf die Straße. Waren es am Anfang noch wenige Menschen, werden es von Woche zu Woche mehr, die ihren Unmut auf der Straße kundtun. Doch eines hat sich nicht geändert:

Die maßlosen Beschimpfungen dieser Politkritiker seitens Politik und Medien. Mit einer ungeheuerlichen Verächtlichmachung kommunizieren Journalisten und Politiker in trautem Gleichklang gegen jene, die die harten Maßnahmen anprangern.

Beschimpfungen gegen Kritiker der Corona-Maßnahmen an der Tagesordnung

Aktuell wird viel von “Coronaleugnern”, “Impfgegnern” und “Rechtsradikalen” gesprochen, selbst wenn die unzähligen Menschen, die mit Spaziergängen ihren Unmut über die derzeitige Politik ausdrücken, Frauen, Familienväter, Kinder und Senioren sind.

Es hat sich also nicht viel geändert im Corona-Modus: Beschimpfungen auf Andersdenkende sind an der Tagesordnung. Dass man schon zu Beginn der kritischen Demonstrationen mit Verunglimpfung und Hetze dabei war, zeigt eine Begebenheit aus dem Jahr 2020, über die wir seinerzeit berichtet haben. Der Bürgermeister von Neustadt an der Waldnaab (Bayern), beschimpfte damals Corona-Protestler in seinem Ort als “Affen” und “Nazis”. Die primitive Hetze postete Sebastian Dippold – so der Name des SPD-Bürgermeisters – damals für alle sichtbar als Video ins Netz, zu sehen hier.

Diese bodenlose Verunglimpfung sah auch Detlef Alsbach (kleines Bild), ein Autor, der sich mit zeitgeschichtlichen Themen (unter anderem “Der Freizeitnazi” und “Schuldige Opfer”) auseinandersetzt. Die Haßtiraden Dippolds inspirierten ihn deshalb sofort zu seinem neuen Buch.

Alsbach fühlte sich von Pöbel-Bürgermeister zu einem Buch inspiriert

Es heißt “Affen und Nazis” (im Bild). Im Interview gibt er Auskunft zu seinem aktuellen Werk, erzählt, was konkret ihn hier zum Schreiben bewog und bezieht auch Stellung zur Impfpflicht, die er in seinem Buch bereits thematisierte.

FP: Herr Alsbach, Ihr Buch „Affen und Nazis“ beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Figur des Bürgermeisters hat es ja ähnlich in Person eines echten Bürgermeisters gegeben. Warum fühlten Sie sich inspiriert und was hat es auf sich mit dem realen Bürgermeister? 

Inspiriert fühlte ich mich dadurch, dass mal wieder, wie so oft in der Politik pauschaliert wird. Menschen, die eine andere Meinung haben, werden beleidigt und beschimpft, einfach weil sie eine andere, eine eigene Meinung haben, welche dann nicht dem vorgegebenen Mainstream entspricht. Man muss ich die Lage vor Ort einmal vorstellen. Menschen versammeln sich und tun ihre Meinung kund, mehr nicht und schon sind sie dann die Affen und die Nazis.

Die Nazikeule wird ausgepackt und auf jeden gedroschen, pauschal. Diesem Bürgermeister werfe ich vor – und eben nicht nur diesem Bürgermeister, sondern allen Politikern – dass sie es besser wissen, dass nur ein ganz kleiner Teil der Demonstranten unter dem Begriff Nazi einzuordnen ist. Und selbst Nazi muss ja nicht heißen, dass man gewaltbereit ist.

Die Nazikeule ist allgegenwärtig

Aber heutzutage wird man ja schon zum Nazi erklärt, wenn man vor der Wahl steht zwischen einem Döner und einer Thüringer Rostbratwurst und man sich für eine köstliche Bratwurst entscheidet. 

FP: Ihr Protagonist Franz Deppner, der in „Affen und Nazis“ Bürgermeister einer Kleinstadt ist, trieft nahezu vor Doppelmoral und das bei jedwedem politischen Thema. Da haben Sie sicher sämtliche politische Nachrichten in den letzten Jahren studiert und das Agieren der politisch Verantwortlichen adäquat verarbeitet – oder? 

Eigentlich ja, verarbeitet wurde natürlich das politische Treiben, aber nicht aus den letzten Jahren, sondern eher aus den letzten Wochen, denn die Politik wird nicht müde, jeden Tag die infame Doppelmoral zu zeigen, die ich denen vorwerfe. Zwei kleine Beispiele dazu. Frau von der Leyen flog mal eben in einem Privatjet 50 Kilometer und Özdemir fuhr mit dem Fahrrad, ganz medienwirksam, zur Vereidigung.

Er wurde von 4 sehr großen Limousinen begleitet, als Schutz. Die Liste der Doppelmoral ist so lang, dass es Jahre dauern würde, diese aufzuzählen. Und man sollte keinesfalls vergessen, dass eben nicht alle Vorkommnisse ans Tageslicht kommen. Der Grüne Özdemir ist auch so ein Paradebeispiel für die Doppelmoral. Umweltschutz ja, aber bitte nicht für mich. Özdemir ist vor zwei Jahren mal eben in die Anden geflogen, klar doch. Aber wehe, wenn eine Familie, die hart arbeitet und sich zwei Wochen Urlaub am Meer gönnen will, in den Urlaub fliegen will.

Dann ist plötzlich das Geschrei groß. Am Ende werden dann auch die Menschen, die die Steuern verdienen, zum Nazi, weil sie nicht klimagerecht Urlaub machen wollen. Das ist gelebte Doppelmoral. 

Stetige Änderungen bei Entstehung des Buches

Übrigens habe ich dem Bürgermeister einen sehr humanen Namen gegeben, die letzte Endung hätte ich wohl auch weglassen können. 

FP: Als das Buch vor einigen Monaten erschien, war das Thema „Corona“ schon in vollem Gange, aber längst nicht so ausgeufert wie aktuell, wo wider Erwarten doch eine Impfpflicht kommen soll. Dennoch ist das in Ihrer Geschichte ein Thema. Ahnten Sie beim Schreiben des Buches, wie schlimm es noch wird? 

Als ich das Buch geschrieben habe, musste ich tatsächlich einige Male aktuelle Änderungen einfügen, so schnell war die damalige Entwicklung. Geahnt, wie schlimm die Situation um Corona geworden ist, habe ich eigentlich schon, aber man sollte nicht glauben, dass wir über den Berg sind. Das ganz bestimmt nicht. Heute denke ich, dass noch ganz viele Dinge kommen werden in Bezug zu Corona. Wie schlimm es wird, sehen wir jeden Tag in den Medien.

Erst kürzlich war zu sehen, dass ein Weihnachtsmann – und damit meine ich nicht den Bürgermeister Deppner – von mehreren Polizisten niedergerungen und abgeführt wurde, weil er keinen Mundschutz trug. Dieser Weihnachtsmann hatte aber einen Bart, der den Mund verdeckte. Als im letzten Jahr in Berlin vor einer Moschee ein Imam zum Gebet aufrief, wurde dort niemand verhaftet. Wieso diese unterschiedliche Behandlung? 

FP: Wie sehen Sie eine Impfpflicht?

Die Impfpflicht bzw. das Ankündigen der Impfpflicht ist mehr als bösartig, dass mir fast schon die Worte fehlen. Ob die pauschale Impfpflicht tatsächlich für alle kommt, ist noch fraglich, denn so einfach ist das gar nicht, denn es gibt ja auch viele Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen gar keine Impfung vertragen. Oder was ist mit den alten Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen? Würde man die zwingen und wenn ja wie?

Staat wäre bei Impfschäden haftbar

Und was wäre, wenn dann ein Mensch an der Zwangsimpfung sterben würde? Der Staat wäre dann haftbar. Aber die Androhung alleine ist bösartig, denn nun fühlen sich Menschen gezwungen, sich impfen zu lassen, zum Beispiel, um nicht die Arbeit zu verlieren oder ausgegrenzt zu werden. Und plötzlich kommen dann auch noch groteske Forderungen ans Tageslicht. Genau so etwas hatten wir schon einmal. Mal gucken, ob es bald schon öffentliche Verkehrsmittel gibt für Geimpfte und Ungeimpfte.

Oder entsprechende Lebensmittel. Und Geschäfte werden gezwungen zu selektieren. Eben wie damals, dort durften Juden nicht mehr in alle Geschäfte. Sind die damaligen Juden die heutigen Ungeimpften? Es ist unfassbar, wie man in einem angeblich zivilisierten Land mit unterschiedlichen Meinungen umgeht. Bekommen Ungeimpfte bald schon ein Brandmal, ähnlich wie damals die Juden? Und genauso bösartig finde ich, wie sich Familien und Freunde entzweien.

Gesellschaft lässt sich spalten

Ähnlich wie in der Politik mit pro oder contra AfD. Pro und contra Migration haben wir ja schon. Pro und contra Klima ist auch schon am Laufen. Wie wäre es mit pro und contra vegan oder vegetarisch, pro und contra Auto oder Fahrrad? Das sind alles Spaltungspotentiale und die Gesellschaft macht fleißig mit.

FP: Was halten Sie persönlich von der aktuellen (Corona)Politik? 

Nichts. Aber diese Antwort ist zu kurz, um sie einfach so stehen zu lassen. Ich bin kein Fachmann, kein Arzt oder Spezialist, ich will und werde mich weder auf die Seite der Corona-Gegner oder Corona-Befürworter schlagen. Nur frage ich mich, warum dies alles so chaotisch verläuft und da drängt sich mir der Gedanke auf, dass es Vorsatz sein könnte, eine gigantische Ablenkung. Schuld an der ganzen Misere ist die Politik, die von Anfang an gelogen hat und dann, wenn Lügen aufgedeckt worden sind, diese relativiert hat.

Die neue Regierung hat vor der Wahl behauptet, dass es keine Impfpflicht geben wird und schon sind die Rufe nach einer Impfpflicht laut. Dieses Chaos ist pure Absicht. 

Corona als ideale Ablenkung

Ablenkung von was eigentlich? Klima, Migration und vor allem Entzug der Selbstbestimmun und eben auch die Vernichtung der Opposition, hier genannt die AfD. Die Grünen haben vor einem Jahr gesagt, dass sie sich als Dienstleister der Bürger sehen würden. Gemeint ist, dass sie vorgeben wollen – und bald auch teils werden – was gesund für uns ist, was wir essen sollen, wie wir reisen sollen und wohin, was wir konsumieren sollen, was wir uns in der Glotze angucken sollen und vor allem, welche Meinung wir haben sollen. Offen gesagt ist Corona die ideale Ablenkung, um Gesetze durchzudrücken. Aus interner Sicht der Politik ist Corona ein Glücksfall. 

FP: Im Buch geriert sich die Hauptfigur Deppner als toleranter Mann der Willkommenskultur, hintenrum echauffiert er sich über einen farbigen Jungen in seinem Umfeld. Hatten Sie hier auch bestimmte Polit-Protagonisten vor Augen?   

Leider ja, aber Namen sollte ich hier besser nicht nennen. Der Bürger muss verstehen, dass es einen erheblichen Unterschied gibt zwischen dem, was in der Öffentlichkeit gesagt und was im kleinen und privaten Kreis gesagt wird, besteht. Hierzu habe ich ein kleines Beispiel aus Köln, wo eine gigantische Moschee gebaut wurde. Die absolute Masse der Befürworter für diese Moschee waren Politiker, die nicht im besagten Stadtteil wohnen, wo diese Moschee dann auch gebaut wurde.

Willkommenskultur ja, aber bitte nicht vor meiner Tür. Kein Politiker möchte gerne ein Flüchtlingsheim in seiner Nachbarschaft haben, auch kein Gefängnis oder eine forensische Klinik. Und ein Windrad selbstredend auch nicht, man möchte keinen Flughafen in der Nahe haben und eine Autobahn auch nicht. In Hamburg gab es eine solche Willkommenskultur in einem Nobelviertel, aber als dann in ihrem edlen Viertel ein Flüchtlingsheim gebaut wurde, war es Schluss mit der Willkommenskultur. Dann wurde argumentiert, dass doch diese armen Flüchtlinge in Stadtteile gehörten, in denen sie sich besser anpassen können, soll heißen, in denen viele arme Leute wohnen. 

Politik als Verursacher der Spaltung

Es spielt keine Rolle, wie die Protagonisten heißen, denn Deppners gibt es überall, millionenfach. Aber ja, es gab einen solchen Politiker in der Realität, sogar hier aus Köln, der sich so verhielt wie der Protagonist in diesem Buch. 

FP: Was denken Sie, wie es politisch und gesellschaftlich in Deutschland weitergehen wird? Immerhin ist ein Großteil der Deutschen tief gespalten. Das war schon beim Thema „Flüchtlinge“ so und setzt sich mit der Coronapolitik unheilvoll fort. 

Die Politik wird die Spaltung immer weiter vorantreiben, um die eigentlichen Ziele durchzusetzen, nämlich die Opposition zu vertreiben. Leider lässt sich die Gesellschaft spalten und vor den Karren der Regierung spannen, ohne es zu merken. Als die Flüchtlingskrise immer größer wurde und die damit zusammenhängenden Probleme immer mehr an die breite Öffentlichkeit drangen, kam ein neues Schwert zum Einsatz, die Klimakrise.

Aber auch dort erhoben sich Stimmen, die der Regierung zeigten, dass sie viele Fehler gemacht haben. Und jetzt ist Corona da und erneut wird die Gesellschaft gespalten. Zwischen den Bürgern gibt es immer weniger Gemeinsamkeiten. Die Regierung wird nicht nachlassen, dem perfiden Spiel der Spaltung ein Ende zu setzen. Innerhalb von Familien ist diese Spaltung inzwischen zu sehen. 

Vielen Leuten geht es nur um Spaß

Die Regierung und die Ordnungskräfte brauchen gar nicht mehr so viel für die Spaltung zu tun, das macht inzwischen die Gesellschaft alleine. Immer mehr Menschen, Geimpfte, machen sich zum Helfershelfer, um wieder Spaß zu haben. Spaß ist das Zauberwort. Spaß in allen Lebenslagen. Und wenn einem dieser Spaß teils verwehrt wird, dann sind es die Ungeimpften, die Querdenker, die Affen und Nazis, die dafür sorgen, dass man weniger Spaß hat.

Der mündige Bürger würde für Spaß alles tun, dabei übersieht er einige Dinge. So zum Beispiel warum es kaum noch Grippetote gibt? Oder warum es während des Lockdowns kaum infiziertes Personal in den Geschäften gab? Sonderbare Zufälle. Als gesagt wurde, dass man den Bürger mit den vielen Einschränkungen schützen wolle, müssten doch bei vielen Menschen die Lampen angehen. Wollte man den Bürger schützen, müsste man doch Rauchen und Alkohol verbieten, denn dadurch sterben sehr viel mehr Menschen als an Corona. Und warum gibt es eigentlich keine Impfpflicht gegen Grippe? 

Aus meiner Sicht geht es um Gehorsam und darum zu sehen, wie der Bürger auf Einschränkungen reagiert. Diese Einschränkungen werden kommen bzw. sind schon da. Die Menschen werden beschäftigt, sich gegenseitig zu zerlegen, um abzulenken. Es ist sehr traurig mitansehen zu müssen, wie sich ein einst stolzes Volk, eine Nation, so gegenseitig bekämpft.

Das “Wir-sind-ein-Volk”-Gefühl fehlt

Als damals die Mauer fiel, waren wir ein Volk, eine Nation. 

FP: Werden Sie dem eingangs erwähnten realen Bürgermeister ein Exemplar Ihres Buches schicken? 

Der Bürgermeister bekommt zu Weihnachten ein Exemplar und einen Brief, in dem ich ihn bitte, sich doch mit mir darüber zu unterhalten, wie er dazu kommt, besorgte Bürger als Affen und Nazis zu bezeichnen, aber ich glaube, dass er kein Gespräch mit mir führen wird, denn schließlich dürfte ich in seinen Augen auch ein Nazi sein, weil ich mich kritisch äußere. 

FP: Welche Themen für ein Buch oder sogar mehrere Bücher haben Sie aktuell in Planung?

Arbeiten tue ich im Moment an mehreren Büchern, ein Weltrekordbuch, dann positiv-negativ und auch an dem Buch über meine Mutter. Das wird das schwerste Buch werden. Ein weiteres Buch ist eine neue Art des Buches. Mehr sollte ich dazu besser nicht schreiben, denn die Konkurrenz liest ja mit. Und schließlich arbeite ich noch an einem Buch, in dem es um einen Flüchtling geht, der nach Deutschland kommt, und stolz darauf ist. 

Der Autor, Detlef Alsbach, ist gern bereit, Fragen zu seinem Buch (oder auch anderen Büchern von ihm) zu beantworten und in den Dialog zu treten. Hierfür ist er unter: detlefalsbach@web.de zu erreichen.

Bildnachweise: Detlef Alsbach

Das Buch ist unter anderem hier zu beziehen:

 

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