Neulich wurde in Südafrika 77.000 Jahre alte Matratze unter einem Felsvorsprung entdeckt. Der Kern bestand aus mehreren Grasschichten, die von Blättern eines Lorbeerbaums bedeckt waren, die manchmal auch der Abwehr von Moskitos dienten. Blätter, Gräser und andere Naturstoffe waren die Basis der nicht ganz so bequemen Betten der damaligen Zeit, in der es noch keine Matratzen gab, wie wir sie heute kennen. Doch manchmal lohnt es sich, altmodische Methoden wiederzubeleben – einschließlich rein natürlicher Materialien wie Wolle.

Umweltfreundliche Materialien

Wer empfindlich auf Chemikalien, Hausstaubmilben und andere Umwelteinflüsse reagiert oder einfach nur auf gut schlafen will, der kommt um organische Bettwäsche und Ökomöbel nicht herum. Natürliche Matratzen etwa. Diese bestehen aus pflanzlichen Fasern wie Wolle, Baumwolle, Soja, Flachs, Seide oder Naturlatex, der aus dem Kautschukbaum gewonnen wird. Normale Latex- oder Schaumstoffmatratzen hingegen werden aus Petrochemikalien hergestellt.

Naturfasern sind biologisch abbaubar (sie zerfallen auf natürliche und schnelle Weise bei der Entsorgung) und erneuerbar. Wolle ist eine Ressource, die auf natürliche Weise wiederverwendet und ersetzt werden kann. Sie wird sowohl für die Matratzenherstellung als auch für Bettwaren verwendet. Es entsteht eine weiche Schlafsubstanz, die trocken ist, die Temperatur reguliert und einen gesunden Schlaf anregt. Wer sich morgens auf die Waage stellt, wiegt oft weniger als am Vorabend. Das liegt auch am Schweiß, der nachts vom Bettzeug aufgesaugt wird.

Wolle reguliert die Feuchtigkeit

Die Kombination von Feuchtigkeit und Wärme kann ein großes Problem sein, das Wolle zu verhindern weiß. Wollbezogene Topper können auf jeder Art von Matratze zum Einsatz kommen. Sie sind normalerweise mit Premium-Wolle gefüllt und gesteppt oder getuftet, um Materialverschiebungen zu vermeiden, die bei jeder Faser auftreten können.

Sie können sogar abwaschbar sein, sodass sich darin kein Schweiß verfängt. Ansonsten hilft auch hier Altmodisches: Einfach in die Sonne hängen, damit sich die Wolle desodorieren und die Füllung auffrischen kann.

Doch Wolle im Bett hat noch einen weiteren Vorteil: Sie wirkt als natürliche Feuersperre und erstickt jede Flamme im Keim. Eine feuerhemmende Behandlung oder Chemikalien sind daher nicht erforderlich. Wolle ist fest und eine äußerst strapazierfähige Faser sowie hypoallergen und oder resistent gegen Bakterien, Schimmel und Mehltau.

Heute Nacht können Sie entweder in die Federn kriechen oder ins Nest steigen – zwei Ausdrucksweisen, die aus einer Zeit stammen, als Matratzen mit derlei Materialien gefüllt und weit entfernt von den heutigen natürlichen, nachhaltigen Fasern. Dazu gehören beispielsweise auch Hanf, Kokosfasern oder Rosshaar.

Leinen ist besser als Baumwolle

Leinen hingegen ist ein sehr beliebter Naturstoff für Bettwäsche. Die meisten Menschen wählen solche aus Baumwolle, doch wer am falschen Ende spart, bezahlt das womöglich mit einem kratzigen Gefühl und spätestens nach zwei Jahren ist Baumwoll-Bettwäsche meist nicht mehr besonders angenehm auf der Haut. Leinenwäsche ist etwas teurer in der Anschaffung, aber wesentlich länger haltbar.

Sie behält ihre Form dank der natürlichen Elastizität von Leinen. Und es kommt noch besser: Der Bettbezug wird immer komfortabler,  je länger er in Benutzung ist und je häufiger er gewaschen wurde. Je älter, desto besser also. Und diese Nachhaltigkeit ist es letztendlich, was die Qualität von Ökomöbeln und -materialien ausmacht und sie genau wie das Upcycling zu einem aktuellen Wohntrend macht.

Bildnachweis: stevepb / pixabay

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