Wer aktuell Angehörige in einem Pflegeheim hat oder selbst in einer solchen Einrichtung lebt, dürfte mancherorts den einen oder anderen Schock zu verdauen haben. Denn die Gebühren in Pflegeheimen, für einen Pflegeplatz, steigen. Teilweise dramatisch.
Kosten für Pflegeheim steigen immens
So berichtet das Internetportal tag24.de, in einem Artikel vom 15. Januar 2019, wie folgt von einem Beispiel aus Sachsen:
“Viele Bewohner wurden in den letzten Wochen über steigende Heimkosten informiert. So auch Lisbeth Exner (107!), die im Dresdner DRK-Heim an der Magdeburger Straße wohnt.
“Ihr Beitrag ist von 1322 auf 1734 Euro gestiegen. Das sind seit Januar 412 Euro mehr. Dafür reicht ihre Rente nicht mehr”, klagt Sohn Dietrich Exner (80). “Die Kosten für die Verbesserung der Pflege werden damit hart auf die Heimbewohner umgelegt.” Die spüren Wandel aber erst mal nur im Geldbeutel: “Hier ist noch alles beim Alten geblieben”, sagt die hochbetagte Seniorin.”
“Wandel nur im Geldbeutel” – das glaubt man sofort. Denn wenn es ums Geld geht, dann wird in fast allen Bereichen hierzulande erst mal ganz, ganz schnell hingelangt – man kennt das.
Gang zum Sozialamt für viele Alte mit Scham behaftet
Nur, wo soll das für unsere alten Herrschaften noch enden? Klar, es bleibt der Gang zum Sozialamt, doch mal ehrlich: kann`s das sein? Dass betagte Frauen und Männer im Winter ihres Lebens noch solche Wege antreten müssen? Zumal gerade die Generation, die den Krieg erlebt und nach Kriegsende tüchtig angepackt hat, oftmals Scham verspürt, Leistungen beim Sozialamt beantragen zu müssen.
Auch den Angehörigen pflegebedürftiger Menschen geht es oft nicht anders. Wer halbwegs gut verdient, buttert mit rein, Geringverdiener müssen ebenfalls den Amtsschimmel konsultieren.
Denn es geht mitnichten um Peanuts, lesen Sie mal, was tag24.de außerdem schreibt:
“245 Euro mehr muss ein Bewohner im Dresdner AWO-Heim an der Jonsdorfer Straße tragen. “Die gestiegenen Kosten sind zum größten Teil auf Kostensteigerungen der Pflege, insbesondere auf eine bessere Bezahlung des Pflegepersonals, zurückzuführen”, erklärt Ulrike Novy, Sprecherin des AWO-Landesverbandes.”
Allerdings scheint das noch nicht das Ende der Fahnenstange zu sein, tag24.de führt weiter aus:
“(…)In den kommenden Monaten und Jahren kommen die teureren Entgelte auf alle Pflegeheimbewohner zu.”
Schon am 25. April 2018 schrieben wir über die Kostenexplosion, die auf pflegebedürftige Menschen zukommen wird – jetzt ist es soweit.
Der Hintergrund ist die Verbesserung der Pflege, denn wer diese Thematik in den letzten Jahren etwas verfolgt oder selbst Angehörige im Pflegeheim hat, weiß, was für katastrophale Zustände sich in manchen Heimen abspielen. In dem oben besagten Artikel vom Frühjahr vorigen Jahres haben wir beispielsweise darüber berichtet, dass es Angehörige gibt, die zum Füttern ihrer pflegebedürftigen Familienmitglieder in das Pflegeheim gehen. Ein Wahnsinn!
Sind den Politikern die Senioren im Pflegeheim egal?
Jetzt soll all das besser werden, was ja an und für sich ein guter Gedanke ist. Nur hat man hier beim Gesetzgeber mal wieder nicht mit- oder nachgedacht, denn wie kann es sonst sein, dass man mit einer Verbesserung wieder eine Riesen-Verschlechterungs-Flanke aufmacht? Oder sind den verantwortlichen Politikern die Alten schlicht egal?
Sollen sie auswandern, in osteuropäische Länder, in die tatsächlich aktuell viele Senioren gehen, damit nicht noch mehr politische Unruhe auf dem Pflege- und Seniorensektor zu verzeichnen ist?
Manchmal scheint es so!
Und es verwundert kein Stück, dass manche Rentner dann wirklich ihre sieben Sachen packen und ihren Lebensabend in der Fremde verbringen. Gezwungenermaßen – der Kosten wegen. Wir berichteten auch darüber – siehe hier.
“Die Pflege in Deutschland ist ein Markt, der sich nicht von der Altölentsorgung unterscheidet” konstatierte erst kürzlich ein Experte. Logisch, dass also was getan werden muss. Aber auf Kosten der Pflegebedürftigen? So hatte man doch eigentlich nicht gewettet – oder?!
Kostenwelle rollt auf viele Angehörige zu
Die weiteren Ausführungen auf tag24.de lassen einem jedenfalls die Haare zu Berge stehen, was da jetzt auf Pflegebedürftige und deren Angehörige zurollt, lesen Sie mal:
“Erhöhungen von bis zu 500 Euro sind Pflegebedürftigen kaum zuzumuten”, kritisiert Thomas Neumann vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. “Wir fordern, dass es für die Bewohner Höchstgrenzen für Zuzahlungen gibt, maximal 15 Prozent der Gesamtpflegekosten.” Aber: Dafür müssten die Gesetze geändert werden, worauf auch die AWO hinweist.
Denn bislang läuft es genau andersrum: Nur die Höchstgrenzen der Pflegekassen-Zuschüsse sind festgelegt! “Solange der Leistungsbetrag der Pflegekassen gedeckelt ist, gehen die Entgeltsteigerungen tendenziell zulasten des Pflegebedürftigen”, empfiehlt auch DRK-Sprecherin Franziska Weiß, die “Verteilung der Kostenlast neu zu überdenken”.Reichen Rente und Vermögen nicht aus, um die Heimkosten zu zahlen, bleibt den Pflegebedürftigen als letzter Ausweg noch der Gang zum Sozialamt.”
Um die Bewohner in den Pflegeheimen entlasten zu können, bzw. Höchstgrenzen einzuführen, müssen Gesetze geändert werden, heißt es. Ja, warum verdammt, macht das keiner?
Politiker schwelgen lieber im Europa- oder Migrationswahn
Ich habe einen Verdacht, warum nicht! Ich bin nämlich auf Twitter angemeldet und folge so gut wie allen bekannten Politikern. Ich werde, wenn ich deren Treiben beobachte, das Gefühl nicht los, dass deren Arbeitstag sich nur um Europa, Vielfalt, Gender und Migration dreht, um nichts anderes. Ach ja, Frau Klöckner postete neulich was von einer Tagung, auf der es um den Insektenschutz ging. Man sah sie in entspannter Runde, Getränke und andere Leute waren ebenso abgebildet. Eine einzige Laber-Runde – in meinen Augen! Klar ist Insektenschutz wichtig, aber als Landwirtschaftsministerin hat sie doch weißgott andere Probleme anzupacken, wie ich finde.
Aber zurück zu den anderen Politikern, die sich in meinen Augen nur den aufgeführten Themen in Sachen Europa und Massenmigration kümmern: nie lese ich dort To do`s im Stile von:
“Heute haben wir einen entscheidenden Schritt in Sachen Abschaffung der Kinderarmut getan”. Oder: “Ab sofort kommen Pflegebedürftige in den Genuss der sprudelnden Steuereinnahmen, die Gebühren werden zukünftig zu einem hohen Prozentsatz vom Staat getragen”.
Nichts dergleichen. Statt dessen eine unaufhörliche Hinwendung zu Themen, die Otto Normalo überhaupt nicht tangieren bzw. die er sogar größtenteils ablehnt. Europa und die anhaltende “Flüchtlings”einwanderung zum Beispiel.
Hier werden bekanntlich Gelder im großen Stil lockergemacht, wie aus dem Hut gezaubert sind dafür irgendwie immer Finanzen da.
Ministerin kennt das Problem
Ein absoluter Irrsinn und die absolut falsche Richtung!
Aber nun gut. Immerhin kennt in Sachen der explodierenden Heimkosten Ministerin Klepsch (Sachsen) das Problem, Zitat aus tag24.de:
“Ich kenne das Problem und kann die Sorgen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen sehr gut nachvollziehen”, sagt Sozialministerin Barbara Klepsch (53, CDU).”
Ach schön! Frau Klepsch kennt das Problem! Na, dann wird ja alles gut, nicht wahr?
Bildnachweis: pixabay.com
Der Artikel ist 2 Jahre alt – und was änderte sich seither für die Heimbewohner???
28.01.2021
https://www.versicherungsbote.de/id/4900769/Pflegeversicherung-Eigenanteil-fuer-stationaere-Pflege-steigt/
Hallo, gibt es für die obengenannten Betroffenen eine Lobby, eine Gemeinschaft oder etwas Adiquates. Hätte Interesse an solcher Einrichtung.
Mit freundlichem Gruß rolf Morgenstern fgromo@gmx.de
Fast 4 Jahre habe ich meine schwer demenzkranke Ehefrau zu Hause gepflegt und versorgt, nunmehr reichen meine Mittel nicht mehr und sie ist in einer vollstatrionären Pflege gut versorgt. Das “gut versorgt” hat aber einen sehr hohen Preis, neben Pflegegrad 4, der Rente meiner Frau und einen kleinen Obolus Wohngeld, muss ich 82 jährig 43% meiner Altersrente monatlich zuzahlen, meine Fixkosten sind aber unverändert, der Monta wird mit einem Minus von 200 € abgeschlossen. Ist das was man sich nach einem 48 jährigem Arbeitsleben erspart hat, im unteren 3 stelligen Bereich liegend, nun wieder in der anderen Tasche gelandet. Unter Begleichung aller Kosten, Miete, Versicherung,Strom, etc. bleiben mir nicht mal Mittel für Kultur.
Wenn endlich wird hier Einhalt geboten und nicht nur darüber gesprochen.
Mit freundlichem Gruß