Haarausfall ist eine übliche Nebenwirkung der Chemotherapie

Welche Frau und welcher Ehemann oder Partner schätzt nicht volles, voluminöses und leuchtendes Haar. Diese natürliche Kopfbedeckung kann teilweise fast wie ein Kunstwerk erscheinen; man denke zum Beispiel an Amy Winehouses Frisur.

Nicht umsonst gibt es für Frauen zigtausende Möglichkeiten an Shampoos, Balsam, Haaröl und Kuren, zu kommen, von denen man die Qual der Wahl hat und immer die beste finden will. Auch nach einem Friseurbesuch, der für Frauen meist Unmengen mehr kostet als für Männer, fühlt man sich schick und bereit für große Veranstaltungen. Ja, die Kultur um Haare und Frisuren ist wirklich nicht zu unterschätzen.

Im Alter kommt dann für viele Frauen zu dem Waschen, Schneiden und täglichen Pflegen noch das Färben dazu. Wie ist es aber, wenn man Haare schnell verliert, z. B. bei Erkrankung durch eine Chemotherapie? Gibt es Möglichkeiten, diesem Haarausfall entgegenzuwirken bzw. vorzubeugen? 

, da neben der Belastung für den Körper, auch die Optik darunter leidet. Durch Haarausfall kann man sich nicht nur nackt fühlen, sondern auch ein starkes Schamgefühl entwickeln.

Dies kann wiederum zu einer sozialen Abschottung der betroffenen Personen führen. Um das zu verhindern, sollte man etwas gegen den Haarausfall unternehmen bzw. ihn kaschieren. Zumindest für die Zeit der Chemo, denn danach wachsen die Haare größtenteils wieder nach. Auch wenn es keine zuverlässige und getestete Methode gibt, den Haarausfall während der Chemo zu stoppen, gibt es doch einige kreative Lösungen dafür, die darin unterstützen können, sich nach der Chemotherapie wohler zu fühlen.

Kühlung der Kopfhaut

Viele Patienten arbeiten mit einer Kühlung der Kopfhaut während ihrer Chemotherapie, um dem Haarausfall vorzubeugen. Dies ist noch keine gut untersuchte Methode, aber viele Patienten versuchen es trotzdem. Außerdem muss es selbst bezahlt werden, da die Kosten dafür nicht von der Versicherung übernommen werden. Die Kühlung der Kopfhaut erfolgt während der Chemotherapie, d. h. die Kopfhaut wird zur gleichen Zeit gekühlt, wie der Patient die Infusion bekommt.

Normalerweise beginnt die Kühlung vor der Chemotherapie und dauert auch bis zu eineinhalb Stunden länger. Die Methode ist dennoch recht simpel: Man bekommt eine sogenannte Kühlkappe, die wie ein Helm aufgesetzt wird und die Kopfhaut auf ca. 20 Grad Celsius kühlt. Durch die Kühlung verengen sich die Blutgefäße und die Zellen in den Haarwurzeln werden weniger durchblutet. Außerdem wird der Stoffwechsel verlangsamt, wodurch weniger der Krebsmedikamente in die Haarzellen gelangen. Auch wenn es bislang noch keine umfangreichen Studien dazu gibt, versuchen es viele Patienten mit dieser Methode und in manchen Fällen ist sie auch wirksam. Natürlich hängen die Ergebnisse immer von den bestimmten Medikamenten, den Zeiträumen und individuellen Faktoren ab. 

Chemo-Mützen

Da es bislang leider keine Medikamente oder spezielle Wirkstoffe in z. B. Shampoos gibt, die den Haarausfall stoppen können, gibt es eine andere Möglichkeit, sich trotzdem wohl in seinem Körper zu fühlen: Chemo-Mützen. Natürlich sind solche Mützen nicht das gleiche wie sein eigenes Haar zu haben, aber sie erfüllen dennoch ihren Zweck. Chemo-Mützen können den Haarausfall optimal kaschieren. Es gibt viele verschieden Modelle, seien es nun Mützen, Tücher oder sonstige Kopfbedeckungen.

Außerdem bringen Chemo-Mützen viele Vorteile. Nicht nur sind sie modisch und angenehm zu tragen, sondern sie sind auch billiger als eine andere Therapie. Darüber hinaus kann jeder seinen Stil zum Ausdruck bringen und ein passendes Modell mit bestimmter Farbe und Material aussuchen. Eine gute Zwischenlösung bis die Haare wieder wachsen! Darüber hinaus können solche Mützen auch nach einer Chemotherapie weiterverwendet werden, und Stirn und Ohren werden im Winter nie mehr frieren müssen.

Haartransplantation

Eine weitere Möglichkeit ist die Haartransplantation. Dabei werden Haare von einer Stelle zu einer anderen am Körper transplantiert. In den meisten Fällen wird diese Möglichkeit genutzt, wenn z. B. Augenbrauen oder Wimpern während einer Chemotherapie ausfallen und für längere Zeit nicht nachwachsen. Eine Haartransplantation erweist sich als wirksam und die transplantierten Haare wachsen auch nach. Außerdem gibt es bei Haartransplantationen die Möglichkeit, jede einzelne Haarfollikel aus der Haut zu nehmen und wieder einzusetzen.

Durch diesen minimalen Eingriff erweist sich die Methode als sehr hautschonend. Darüber hinaus kann auch für jeden Patienten eine sehr individuelle Transplantation durchgeführt werden, die zu personalisierten Ergebnissen führt. Je nach Stelle der Transplantation gibt es auch bei dieser Methode unterschiedliche Vorgehensweisen, denn natürlich kann keine Transplantation der einzelnen Haare vorgenommen werden, wenn es sich um die Kopfhaare handelt. Eine Beratung für Haartransplantation bei einem Experten ist daher der erste Schritt, wenn diese Methode in Betracht gezogen wird. 

Bildnachweis: slavoljubovski via pixabay.com 

 

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