Es war eine traurige Meldung, die aufhorchen ließ und in diesen Tagen, mit Beginn der warmen Jahreszeit, von nicht geringer Bedeutung ist: ein junger Mann wird von einer Zecke gebissen und sitzt bald darauf im Rollstuhl. Und das in einer Situation, in der der Betroffene mit seiner Familie gerade eine Immobilie erworben hat!  So geschehen in Mitteldeutschland, die Leipziger Volkszeitung hat umfangreich über diesen Fall berichtet. Hier ein Auszug, der den Fortgang der Tragödie für den Mann nach dem Zeckenbiss beschreibt:

„Viel mehr als ein Jucken spürte er zunächst nicht. Erst am nächsten Tag fiel ihm eine rötliche Schwellung über dem Fuß auf. Was er noch nicht ahnte: Er hatte sich mit Borreliose infiziert. (…) Sein Hausarzt sah keinen Handlungsbedarf. Als die Fieberschübe und Schmerzen aber immer stärker wurden, suchte Rumberger weitere Ärzte auf. Erst der fünfte führte einen Bluttest durch und verschrieb ihm Antibiotika. „Mir ging es kurzzeitig besser, ich war schon wieder guter Hoffnung.“ Doch die Karenzzeit von zehn bis zwölf Tagen war da schon um mehr als zwei Wochen überschritten, eine Heilung nicht mehr möglich. 

Noch war Rumberger aber mobil. Da war der Kaufvertrag für ein Haus in Seelitz bereits unterschrieben, der familiäre Umzug von Leipzig in das kleine Dorf zwischen Mügeln und Wermsdorf beschlossene Sache.(…)

Eines Morgens dann versagte sein Fuß. Es folgte ein erneuter Ärztemarathon, bei dem ihm mehrere Neurologen bescheinigten, entweder an einer posttraumatischen Belastungsstörung, einer rheumatischen Erkrankung oder schlichter Einbildung zu leiden. „Die meisten haben sich den Fuß nicht mal angeschaut und keiner hat etwas unternommen.“ 

Währenddessen schritt die Erkrankung unaufhaltsam voran, die Borrelien griffen Rumbergers Nervenzellen und Rückenmark an. Erst ein Spezialist aus Nordrhein-Westfalen vermochte eine genaue Diagnose zu stellen. „Er sagte, die Ärzte hätten meinen Mann in den Rollstuhl gebracht“, berichtet Susan Rumberger. 

Inzwischen ist auch sein zweiter Fuß gelähmt. In seiner linken Hand spürt er immer weniger, die Sehkraft auf dem linken Auge ist auf 50 Prozent geschrumpft. Sein aktueller Zustand: inkomplette Querschnittslähmung, Pflegegrad drei, zu 90 Prozent schwerbehindert.“ 

Klar – nicht jeder Zeckenbiss hat solche Folgen, aber fakt ist, dass niemand die fiesen Milben unterschätzen sollte! Gerade jetzt, in den warmen Monaten, lauern Sie häufig in Gräsern, Büschen und Wäldern. Wer sich häufig in solchen Naturgebieten aufhält oder die Kinder dort toben lässt, sollte folgendes tun:

  • in Gebieten, in denen Zecken lauern könnten, die Strümpfe / Socken ÜBER die Hose ziehen, so dass die Gefahr, dass die Milben an diese Hautstellen gelangen, minimiert wird,
  • helle Kleidung ist von Vorteil, weil man auf solchen Teilen die Zecken eher sieht,
  • nach jedem Aufenthalt im Freien abends den Körper kleinerer Kinder (größere können es schon selbst machen) nach Zecken absuchen,
  • die Suche auch an etwas schwerer zugänglichen Körperstellen vornehmen, wie zum Beispiel die Zwischenräume der Zehen oder die Innenseiten der Oberschenkel,
  • die Suche so auch bei sich selbst vornehmen,
  • beim Entdecken einer Zecke sollte die Suche nicht abgebrochen werden, da am Körper noch mehrere Tiere lauern könnten.

Mittlerweile gibt es neben Mückenschutzmitteln in Drogerien auch Sprays und andere Mittel gegen Zecken. Oft sind diese kombiniert und bietet Schutz vor Zecken UND Mücken.

Man sollte sich aber hierfür vor dem Kauf beraten lassen oder sich in der Apotheke, beim Arzt oder im Web auf adäquaten Seiten informieren, zum Beispiel hier.

Fakt ist, dass die Gefahr durch Zecken nicht unterschätzt werden darf und der abendliche Zecken-Check täglich vorgenommen werden sollte. Natürlich ist es manchmal lästig, immer daran zu denken, gerade auch nach feucht-fröhlichen Grillabenden, an denen man zu später Stunde einfach nur noch ins Bett will. In Anbetracht der Tatsache aber, was Zecken anrichten können, ist diese Art Vorsorge dann aber doch nur ein Kinderspiel!

Machen Sie sich das unbedingt bewusst!

Bildnachweis: pexels.com

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