Die Einnahme von Schmerzmitteln in der Schwangerschaft ist seit jeher umstritten.

Man denke nur daran, was für verheerende Folgen die Einnahme des Schmerzmittels Contergan für viele Frauen, die dieses Medikament in ihrer Schwangerschaft genommen hatten, hatte!

Heutzutage vermeiden es wohl die meisten Frauen, in der Schwangerschaft zu Schmerzmitteln zu greifen. Dennoch ist das Image dieser Medikamente heute wohl ein anderes.

Zumindest, was einige Sorten anbetrifft. Nach Meldungen des Nachrichtenmagazins SPIEGEL, Nummer 14 / 2018 gelten vor allem die Mittel Ibuprofen und Paracetamol als „altbewährt“. Und das offenbar auch in der Schwangerschaft.

Wie gefährlich das sein kann, bildet das Magazin in einem umfassenden Bericht seiner aktuellen Ausgabe ab. Und der hat es in sich!

Denn Forscher beschäftigt derzeit ein beunruhigendes Phänomen. Es gibt Indizien, die darauf hinweisen, dass die Einnahme von Schmerzmitteln während der Schwangerschaft einer Frau Einfluss auf die Fruchtbarkeit bei deren Kind haben könnte.

Im Fokus stehen die eingangs erwähnten Schmerzmittel Ibuprofen und Paracetamol.

Im SPIEGEL ist dazu folgendes zu lesen:

„Und nun mehren sich die Hinweise darauf, dass Schmerzmittel in der frühen Schwangerschaft die spätere Fruchtbarkeit der Kinder mindern könnte, von Mädchen und Jungen. Im Verdacht stehen neben Ibuprofen auch Paracetamol, Acetylsalicsäure und weitere chemisch verwandte Substanzen“

Und weiter heißt es:

„Es gibt Gründe, sich Sorgen zu machen“ sagt der Biologe David Kristensen vom Kopenhagener Universitätsklinikum, der sich seit vielen Jahren mit der Wirkung dieser Schmerzmittel beschäftigt. „Manche Befunde sind alarmierend“

Nun – das scheinen in der Tat sehr alarmierende Anzeichen zu sein! Vor allem, wenn man liest, was die Hauptautorin einer Studie zu diesem Thema, Séverine Mazaud-Guittot von der Universität Rennes, dazu meint, Zitat:

„Der Schaden falle individuell sehr unterschiedlich aus“.

Dazu die Expertin weiter:

„Im schlimmsten Fall sei das embyonale Eierstockgewebe durch das massive Zellsterben „löchrig wie Klöppelspitze geworden“. Zwar habe sich das Gewebe teilweise wieder erholt, wenn man die Ibuprofen-Lösung entfernte, aber in etlichen Fällen bleibe doch ein dauerhafter Schaden.“

Dennoch plädiert Christof Schaefer vom Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum Embryonaltoxikologie der Berliner Charité laut SPIEGEL-Angaben dafür, die „Frauen nicht in Panik zu versetzen“.

Das ist einerseits richtig, andererseits auch wieder nicht. Denn: was Experten bislang zu dem Thema herausgefunden haben, lässt in der Tat beunruhigend aufhorchen. Tückisch ist auch, dass es hierzu noch keine abschließenden Endergebnisse gibt und die Meinungen der medizinischen Experten wohl teilweise auch differieren.

Was aber bedeutet es für einen selbst, wenn man schwanger ist? Wie umgehen mit plötzlich auftretenden Schmerzen? Vor allem sind es ja bei Frauen sehr häufig belastende Kopfschmerzen, die kurzzeitig oder phasenweise auftreten. Manche sind sehr erträglich, andere wiederum gehen – als Migräne – auch mit Übelkeit und Erbrechen einher.

Allerdings sollte man in der Schwangerschaft keineswegs so handeln, wie als Nichtschwangere und gleich zur Tablettenpackung greifen. Eigentlich sollte man überhaupt nicht zu Schmerzmitteln greifen, wenn man ein Kind unter dem Herzen trägt – so extrem sich das vielleicht jetzt für Frauen anhört, die die hier geschilderte Problematik der etwaigen Unfruchtbarkeit des Nachwuchses vielleicht nicht so eng sehen. Und womöglich oft mit tückischen Schmerzen geplagt sind.

Dennoch: Schmerzmittel sollten die absolute Ausnahme in einer Schwangerschaft sein und wenn überhaupt eine Einnahme erfolgt, dann unbedingt nach Rücksprache mit dem Arzt.

Vielmehr sollten schwangere Frauen versuchen, sich in Phasen akuter Schmerzattacken Ruhe zu gönnen, sich hinzulegen und die Pein ohne chemische Mittel in den Griff zu bekommen.

Natürlich sagt sich das leichter, als man es manchmal wirklich umsetzen kann.

Jedoch plädiert auch im SPIEGEL ein Experte dafür, Schmerzen ohne Medikamente zu bekämpfen. Der Neurologe und Chefarzt der Schmerzklinik Kiel, Hartmut Göbel, sagt dazu in dem Magazin:

„An die frische Luft zu gehen helfe bei leichteren Kopfschmerzen, auch regelmäßiger Sport. Und wenn es gar nicht mehr gehe, erklärt der Mediziner, solle man sich, bevor man eine Pille schlucke, erst einmal Ruhe und Entspannung gönnen – und sich dann eben doch mal krankschreiben lassen“.

Insofern: auch wenn es vielleicht sehr schwerfällt – aber den Versuch, Schmerzen auf diese Art in den Griff zu bekommen, ist es wert! In einer Schwangerschaft umso mehr.

Den gesamten SPIEGEL-Beitrag finden Sie (als Bezahlartikel) hier.

Bildnachweis: pexels.com

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