Wie kann es eigentlich sein, dass in Deutschland Millionen Frauen von einer tückischen Krankheit betroffen sind und es über dieses Krankheitsbild so gut wie keine Aufklärung gibt? Eine sehr berechtigte Frage!

Vor allem für das Netzwerk, das sich der Aufklärung in Sachen dieses Krankheitsbildes verschrieben hat.  Es geht um Endometriose, eine Krankheit, die hierzulande ein Schattendasein fristet, was leider auch zu Fehldiagnosen führt.

Das tückische an diesem Leiden ist, dass Endometriose oft schwer von anderen Frauenkrankheiten abzugrenzen ist. Unzählige Frauen müssen deshalb oftmals einen langjährigen Leidensweg durchschreiten. Dieser könnte jedoch vermieden werden, wenn es endlich eine adäquate Aufklärung zu dem Krankheitsbild gibt.

Das ehrenamtlich agierende Netzwerk Endometriose hat deshalb eine bundesweite Petition ins Leben gerufen, um mit den hoffentlich zusammenkommenden 50 000 Unterschriften zu erreichen, dass das Bundesgesundheitsministerium eine Endometriose Aufklärungskampagne startet.

In dem Schreiben heißt es unter anderem:

„Von Endometriose sind in Deutschland Millionen Frauen betroffen. Trotz der hohen Fallzahlen fristet die schwerwiegende Erkrankung jedoch ein Schattendasein. Sowohl die Öffentlichkeit als auch weite Teile der Ärzteschaft sind hinsichtlich des Krankheitsbildes nur unzureichend sensibilisiert. Nun fordert das ehrenamtlich agierende Netzwerk Endometriose das Gesundheitsministerium dazu auf, diesen Umstand zu ändern.

Endometriose ist teils schwer von anderen Frauenerkrankungen und harmlosen Vorgängen im Körper abzugrenzen. Leitsymptom sind starke Unterleibsschmerzen während der Periode. Häufig kommt ein unerfüllter Kinderwunsch hinzu. Verursacht werden diese und weitere Probleme durch eine chronische Wucherung von Gebärmutterschleimhaut ähnlichen Gewebe an Eierstöcken, Eileitern, Darm, Blase oder Bauchfell. Weder die Öffentlichkeit noch der Medizinsektor sind jedoch ausreichend hierüber im Bilde. Oft erfolgen daher Fehldiagnosen oder die Symptome werden als harmlos abgetan. Bis zum korrekten Befund vergehen nicht selten mehrere Jahre. Dieser lange Leidensweg könnte vermieden werden, wenn die breite Masse hinsichtlich der Erkrankung besser aufgeklärt wäre. Das Netzwerk Endometriose hat aus diesem Grund eine Petition an das Bundesministerium für Gesundheit gerichtet.

„Wir bitten Sie mit diesem Schreiben daher konkret darum, eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Endometriose durchzuführen.“ So endet das Schreiben des Netzwerks Endometriose, welches vor Kurzem an das Bundesgesundheitsministerium versandt wurde. Mittlerweile ist das Anliegen dort registriert. Jetzt kann die Petition vier Wochen lang von jedem Bürger mitgezeichnet werden. Sind 50.000 Unterschriften erreicht, muss sich das Ministerium verpflichtend mit der Anforderung auseinandersetzen. „Es sind lediglich 500 Freiwillige erforderlich, die aktiv jeweils 100 Unterschriften sammeln, dann ist das Thema bereits im Bund“, betont die Verfasserin der Petition. Angesichts der Betroffenenzahlen sollte dies aus ihrer Sicht durchaus realistisch sein. Bedeutsam sei es jetzt, dass die Informationen zur Petition ein möglichst breites Publikum erreichen. Unterstützer der Aktion nennt das Netzwerk Endometriose daher gerne auf seiner Webseite. 

Eine flächendeckende Infokampagne würde mehrere Vorteile mit sich bringen. Zu nennen sind insbesondere eine höhere Zahl korrekter Diagnosen in kürzerer Zeit, zielgerichtete Therapien, mehr Verständnis für Betroffene, höhere Investitionen in Forschung und eine Entlastung der Krankenkassen.“

Um einen Einblick in die Folgen der Krankheit zu bekommen und einmal zu erfahren, wie es Betroffenen geht, können Sie sich gern unser Interview hierzu durchlesen.

Wer die Petition zeichnen möchte, sollte sich die ein, zwei Minuten nehmen und sich entsprechend registrieren, wir haben es auch getan und zwar hier

Bildnachweis: pexels.com

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