Bemerkbar macht sich der Ausbruch eines Herpes an den Lippen bei vielen Betroffenen folgendermaßen: Im Bereich der Lippe kribbelt es unangenehm, begleitet von einem Gefühl der Spannung. Danach bilden sich schmerzhafte, nässende und juckende Bläschen. Der Lippenherpes entsteht durch die Herpes-Simplex-Viren.
Die Krankheitserreger werden von dem Großteil aller Menschen in ihnen getragen, allerdings brechen die Bläschen nur bei circa einem Drittel aus. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Immunsystem verschiedene genetische Eigenschaften mitbringt. Bei manchen Menschen kann das Immunsystem also die Viren besser im Griff behalten, als bei anderen.
Was hilft bei Lippenherpes?
Es gibt einige Lösungen, um Lippenherpes zu therapieren. Eine der gängigsten Behandlungsformen ist die Bekämpfung durch Medikamente und Cremes. Der Verlauf des Herpes kann durch Cremes, die virenhemmend wirken, ein wenig verkürzt werden. Die Wirkstoffe in diesen Cremes sind hauptsächlich Penciclovir und Aciclovir. Um die bestmögliche Wirkung zu erzielen, muss die Creme allerdings direkt dann aufgetragen werden, wenn die ersten Symptome sich bereits bemerkbar machen. Die Cremes, die Penciclovir enthalten, können auch dann noch Wirkung zeigen, wenn die Herpesbläschen bereits ausgebildet sind. In der Apotheke können die Cremes ohne Rezept gekauft werden.
Es kann vorkommen, dass die Viren so weit in die Haut vordringen, dass ein besonders schwerer Fall von Herpes vorliegt. Dann sind die genannten Cremes nicht mehr wirksam. Durch den Arzt kann dann Aciclovir in Form von Tabletten verschrieben werden.
Lippenherpes mit alternativen Methoden bekämpfen
Die angewandten Therapien durch Tabletten oder Cremes können durch alternative Methoden der Behandlung noch unterstützt werden. Hier ist zum Beispiel die Melissen-Creme zu nennen, wie eine Studie des Universitätsklinikum Heidelberg gezeigt hat. Die Ausbreitung der Herpes-Viren kann durch die Melisse verhindert werden. Unter den Hausmitteln ist die Pflanze damit einzigartig. Um die Bläschen schneller auszutrocknen, empfiehlt sich die Anwendung von Herpespflastern. So wird auch die weitere Ausbreitung der Viren auf der Wunde verhindert. Sobald das Bläschen offen ist, kann die Heilung durch Pflaster ebenfalls beschleunigt werden. Besonders, wenn es sich um einzelne Bläschen und kleine Bereiche handelt, können die Pflaster eine gute Wirkung entfalten. Handelt es sich allerdings um mehrere Bläschen und einen größeren Bereich, dann ist ihre Anwendung eher schwierig. Bei Frauen sind die Pflaster besonders beliebt, weil das Make-Up über den Pflastern trotzdem aufgetragen werden kann.
Diese Mittel sind nicht empfehlenswert
Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Honig. Zwar werden die Herpes-Bläschen durch den Honig ausgetrocknet, allerdings wird die Wunde nur für kurze Zeit verschlossen. Ebenfalls nicht zuverlässig wird die Propolis-Tinktur. Propolis ist die Bezeichnung für das Kittharz der Bienen. Seine Wirkung ist antimikrobiell. Allerdings hängt immer die jeweilige Qualität von der Wirkungsstärke ab, weshalb die Tinktur nicht zuverlässig ist. Wird Teebaumöl bei Herpes angewendet, wird die Wunde zwar desinfiziert, allerdings kann es sehr oft zu Kontaktallergien führen.
Dies ist bei einer akuten Infektion zu beachten
Wenn die Bläschen aufgekratzt oder angefasst werden können die Viren sich weiter ausbreiten. So kann es zum Beispiel zu einer Infektion des Genitalbereiches oder der Augen führen. Daher ist Hygiene bei einer akuten Infektion mit Herpes überaus wichtig.
Cremes sollten stets mit frischen Wattestäbchen aufgetragen und entnommen werden. Danach muss eine gründliche Wäsche der Hände erfolgen. Durch Küssen kann der Herpes an den Partner übertragen werden. Auch gilt dies für das gemeinsame Nutzen von Gläsern. Außerdem sollten die Bläschen niemals aufgekratzt werden. Besteck, Geschirr, Gläser und Handtücher müssen bei circa 60 Grad gespült beziehungsweise gewaschen werden, damit die Viren beseitigt werden.
Den Ausbruch von Herpes verhindern
Menschen, die dazu neigen, Herpes zu bekommen, sollten sich vor UV-Strahlung entsprechend mit Sonnencreme schützen und Stress so gut es geht vermeiden. In manchen Fällen kann die Aminosäure Lysin die Ausbreitung und Reaktivierung der Viren verhindern. Besonders viel Lysin ist in Eiern, Hähnchenbrust und Hülsenfrüchten enthalten. Ebenfalls ist der Wirkstoff in Form von Tabletten erhältlich. Wissenschaftler sind sich allerdings uneinig, ob hier wirklich genug Lysin enthalten ist, um einen Herpes-Ausbruch zu verhindern.
Bildnachweis: pexels / Oleg Magni