Ständig müde und erschöpft? Kaum noch in der Lage, normalen Alltagstätigkeiten wie Staubsaugen nachzugehen? Schon morgens ein Gefühl wie gerädert?
Hinter diesen Symptomen kann sich Vieles verbergen. Von einer akuten Stressüberlastung oder einem sich ankündigenden Burnout über Depressionen, Fatigue oder Long Covid bis hin zu schwerwiegenden Krankheiten wie etwa Schilddrüsenerkrankungen. Da die Symptome schwerer Erschöpfung auf diverse Erkrankungen, von der Befindlichkeitsstörung bis zur seltenen Krankheit, hinweisen können, haben Patienten meist eine langjährige Odyssee von Arzt zu Arzt hinter sich, bis sie eine passgenaue Diagnose – und damit Therapie – erhalten.
Der Arzt als Detektiv
Meist nähert sich der Arzt mit einer Ausschlussdiagnose möglichen Verdachtsdiagnosen. Diese werden dann, soweit möglich, mit Blutbild, bildgebenden Verfahren und weiterer Feindiagnostik verifiziert. Zunächst aber wird der Arzt im Diagnosegespräch erfragen, ob eine akute schwierige Lebensphase vorliegt. Das kann eine Bewerbungs- wie Prüfungsphase ebenso sein wie ein Umzug oder eine Trennung, ein Trauerfall oder ein anderweitiger Verlust. Liegt keines dieser Kriterien vor, wird der Alltag unter die Lupe genommen:
Wer drei Jobs macht, dazu alleinerziehend ist und sich obendrein um die pflegebedürftigen Eltern kümmern muss, hat irgendwann seine letzten Reserven aufgebraucht – auch dann, wenn er es selbst nicht so empfindet, denn der Körper zeigt oftmals Symptome, wenn eigentlich die Psyche unserer Aufmerksamkeit bedarf. Natürlich ist ein stressiger Alltag aber auch körperlich anstrengend, insbesondere, wenn Schlafstörungen dazukommen und der Mensch nachts nicht mehr regenerieren kann.
Wenn dies alles nicht zutrifft, wird der Arzt vermutlich zunächst ein Blutbild anfertigen. Schon das sogenannte kleine Blutbild kann Hinweise darauf geben, ob beispielsweise ein Eisenmangel Ursache für die Dauererschöpfung sein könnte. Dieser liegt bei sehr viel mehr Frauen vor (Stichwort: monatlicher Blut- und damit Eisenverlust), als man im Allgemeinen glaubt. Auch ein Vitamin-B12-Mangel (bei veganer Ernährung) oder allgemein ein Vitaminmangel kann Ursache einer tiefen Erschöpfung sein.
Wenn Stressbelastung und Nährstoffversorgung stimmen, wird der Arzt beginnen, den Patienten wie ein Detektiv auf bestimmte Erkrankungen hin zu untersuchen. Bei extremer Erschöpfung, die dazu führt, dass der normale Alltag nicht mehr zu bewältigen ist, wird oft an das Fatigue-Syndrom gedacht – und an Erkrankungen der Schilddrüse. Insbesondere, wenn sich die Erschöpfung mit weiteren unspezifischen Symptomen wie Hautproblemen, Magen-Darm-Irritationen oder Gelenkschmerzen paart, sollte nicht nur an die Stoffwechselerkrankung Schilddrüsenunterfunktion, sondern auch an die chronisch-entzündliche Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis gedacht werden, bei der es unbehandelt im Verlauf zur völligen Zerstörung der Schilddrüse kommen kann. Da die Symptome mal mehr, mal weniger ausgeprägt sind, neigt man dazu, sie Stress oder einer verschleppten Erkältung zuzuschreiben. Ein Blutbild schafft hier Klarheit.
Diagnose Hashimoto
Die Therapie zielt in erster Linie darauf ab, die Entzündungen, die für die Zerstörung der Schilddrüse verantwortlich sind, zu senken. Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass die Stärkung des Immunsystems zum Therapieerfolg beitragen kann. Es gilt, das überschießende Immunsystem zu beruhigen. Dies kann durch eine antientzündliche Ernährung mit hohem Eiweißanteil unterstützt werden. Als antientzündliche Nahrungsmittel gelten Obst und Gemüse aufgrund ihrer sekundären Pflanzenstoffe, Lebensmittel, die entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren enthalten wie fettreicher Kaltwasserfisch, Algen, Nüsse und Pflanzenöle sowie Getränke mit grünem Tee.
Auch die sogenannten Superfoods stecken voller Entzündungshemmer. Nimmt der Körper aus der Nahrung nicht genügend von diesen Vitalstoffen auf, kann im Zuge der Hashimoto-Therapie auf hochpotente Nahrungsergänzung zurückgegriffen werden, um den Körper bei der Heilung so gut wie möglich zu unterstützen.
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