Seebad Sellin, Heringsdorf, Ostseebad Ahlbeck (auch Kaiserbad genannt), Seebad Binz, Seebad Zingst…Wer von diesen Orten hört, der sieht vor seinem geistigen Auge charmante Seebäder, die direkt an der schönen Ostsee liegen, meist mit wunderschönen Seebrücken aufwarten und mit regionaler und oft auch kaiserlicher Architektur beeindrucken.

“Ostseeurlaub im Seebad” – das ist für viele Menschen eine Verheißung

Allein das Wort “Seebad” lässt bei vielen Deutschen – allen voran die ehemaligen DDR-Bürger – die Sehnsucht nach dem Meer aufleben. Für viele Menschen sind diese und andere an der Ostsee gelegenen Urlaubsorte mit wunderschönen Kindheitserinnerungen verbunden, Stichwort: Urlaub und Ferienlager. Bis heute zieht es Millionen (ostdeutsche) Urlauber Jahr für Jahr an die charmanten Ostseeorte, die nach der Wende allesamt eine Schönheitskur verpasst bekamen und heute attraktiver denn je sind.

Dass das Attribut “Seebad” aber noch lange keine Garantie für eine gepflegte Umgebung, Ambiente und Atmosphäre ist, zeigt unser persönlicher Erfahrungsbericht, den es deshalb gibt, weil man sich von dem Wort “Seebad” hat verführen und letztlich in die Irre führen ließ.

Alles begann mit der Suche nach einem schönen Ziel für den Sommerurlaub. Mit der VERSPÄTETEN Suche – sollte vielleicht noch ergänzt werden. Denn die Suche nach einem Urlaubsdomizil begann erst im Juni 2021 – da sind alle Eulen eigentlich schon verflogen. Zumindest die am Meer. Plätze an der Ost-Ostsee waren so gut wie gar nicht mehr zu bekommen und wenn dann zu absoluten Mondpreisen (ab ca. 4000,00 EURO aufwärts für eine Familie für circa eine Woche ist in Mecklenburg-Vorpommerns Küstenorten während der Saison preislich keine Seltenheit).

Wellness in Kolberg – das klang gut!

Also wurde nach Alternativen geschaut. Wellness im Seebad Kolberg wurde unter anderem geboten. Schickes Hotel, schicker Ort – zumindest, was die Präsentation im Web anging.

Es wurde gebucht und die Vorfreude war groß. Als dann endlich der Urlaub ran war und wir Kurs auf Kolberg nahmen, sollte die Freude vor Ort einen gewaltigen Dämpfer bekommen. Das Hotel – das Mona Lisa Wellness & Spa –  war zwar in Ordnung (wenn auch in die Jahre gekommen), aber unter einem Wellness- und Spa-Hotel stellt man sich dann doch etwas anderes vor. Zumindest, wenn man deutsche Standards anlegt.

So war der Pool recht klein (aber durchaus sehr gepflegt), was ärgerlich ist, wenn man schwimmen will und -zig andere wollen das auch. Nun – das Problem haben aber viele (Wellness)Hotels, keine Frage! Unschön war, dass die Sauna komplett gesperrt war. An den Corona-Maßnahmen konnte es nicht gelegen haben, denn vor Ort wurde dem Maskenfetisch – zum Glück – wenig gefrönt und so blockwart-mäßig wie mancherorts in Deutschland (“Maske auf!”) ist da niemand drauf. Man konnte völlig frei im Gesicht seiner Wege gehen. Das war ein Pluspunkt. Muss natürlich auch gesagt werden. Aber dennoch schade, wenn man sich auf Wellness freut und dann auf seine geliebten Schwitzbäder verzichten muss.

Eine Erklärung, warum die Sauna zu ist, gab es vom Hotelpersonal nicht. Apropos: Hotelpersonal. Dieses lachte kaum, war auch nicht herzlich und sonderlich freundlich auch nicht. Wo man andernorts schon an der Rezeption mit einem Lächeln begrüßt wird, wurde hier kaum aufgeschaut und man gab sich muffelig.

Lächeln nicht so angesagt?

Nicht besonders serviceorientiert.

Nachdem das Zimmer bezogen und das Hotel weitestgehend unter die Lupe genommen war, stand ein Spaziergang zum Strand an – Vorfreude aufs “Seebad-Feeling”.

Aber nein: Das wollte und sollte sich nicht einstellen! Der Weg zum Strand war zwar gut zu begehen, kam aber etwas unwirtlich daher. Von dem Seebad-Charme, wie man ihn von deutschen Strandzugängen her kennt, keine Spur!

Und je näher man dem Strand dann kam, umso unschöner wurde es. Rechts und links am Wegesrand standen Food- und Kitschbuden, allerdings optisch so liederlich daherkommend, dass man sich auf einem billigen Asia-Markt wähnte. Siehe Bild.

Von dem typischen Ostseeflair, dass man vom Darß über Rügen bis nach Usedom kennt, keine Spur! Und so war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass es am Strand selbst keine Strandkörbe gab. Die Kultsitze sind bekanntlich an der deutschen Ostsee ein Muss für jeden stilvollen Urlauber.

Kurzum: Die ganze Atmosphäre war geprägt von “Billig-Ambiente” – ohne jedes Flair. Leider setzte sich dieser Trend in der Stadt Kolberg fort. Mag es auch ein noch so geschichtsträchtiger Ort sein, er bietet einfach nichts, was die Urlauberseele streichelt. Im Gegenteil: Kommunistische Architektur, wohin das Auge blickt. Natürlich ist das den vielen Jahren unter kommunistischer Herrschaft geschuldet – schön ist so ein Ambiente im Urlaub aber trotzdem nicht…An der Hafenpromenade dominierten erneut billige Tand- und Kitsch-Shops, dass es ein großes Grauen war.

Uns kam schlagartig die Frage, was wir nun zehn Tage an diesem unwirtlichen Ort tun sollten? Zumal für die nächsten Tage Dauerregen angesagt war. Daraus resultierend beschloss dann der Familienrat: “Hier bleiben wir nicht – wir fahren woanders hin!”.

Ost-Ostsee restlos ausgebucht!

Das gestaltete sich allerdings leichter gesagt als getan, denn sämtliche Ostseeorte an der ostdeutschen Ostsee, die unser nächstes Wunschziel sein sollte, waren restlos ausgebucht. Es war schlichtweg nichts mehr zu haben und schon gar kein Wellnesshotel! Dasselbe in anderen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern: Booking.com – sonst ein wahrer Quell interessanter Unterkünfte – spuckte so gut wie gar nichts aus.

Dann überlegten wir, nach Berlin zu fahren, uns dort in ein schönes Wellnesshotel einzubuchen und auf Sightseeingtour zu gehen. Die Hauptstadt, so versifft sie in vielen, vielen Ecken auch ist, ist (zeit)geschichtlich ja nun mal stets interessant. Dort war über die üblichen Buchungsportale mehr zu finden, auch tolle Wellnesshotels. Also suchten wir ein adäquates Haus aus und riefen vorsichtshalber vor der Buchung dort an, um uns zu erkundigen, ob der Wellnessbereich überhaupt geöffnet ist. War natürlich nicht der Fall, Stichwort Corona! “Anordnung vom Senat” teilte uns die freundliche Rezeptionistin in unserem Wunschhotel mit.

Tja – was blieb nun noch? Erzgebirge und Brandenburg hatten wir zwischenzeitlich via Web auch schon abgegrast.

Vielleicht Prag? Der in die Runde geworfene Vorschlag war gar nicht mal so schlecht. Also wurde nun nach Wellnesshotels in Prag gesucht. Hier war die Ausbeute im Netz groß und auch Erkundigungs-Anrufe, ob die Wellnessbereiche offen sind, wurden positiv beantwortet. Also checkten wir schon 48 Stunden nach unserer Ankunft in Polen wieder aus und fuhren quer durchs Land in die tschechische Hauptstadt. Hier hatten wir uns ein bestimmtes Hotel ausguckt, dass laut booking.com fast 1000 Euro für sieben Nächte inklusive Frühstück und Wellness kosten sollte. Wir steuerten das Haus direkt an und fragten vor Ort nach einem attraktiven Preis.

Preiswerter mit Buchung vor Ort

Und siehe da: Das ging. Lediglich 350 Euro zahlten wir für ein Zimmer im Panorama-Hotel Prag. Wellness, Parkplatz und Frühstück inklusive! Ein wirklich empfehlenswertes Hotel, das zwar auch in die Jahre gekommen ist, aber durch seine gute Lage mit guter Anbindung an die Innenstadt, seiner tollen Aussicht (wenn man wie wir ein Zimmer in den oberen Etagen hat) und seinem Wellnessbereich hoch oben im 27. Stock total punkten kann!

Prag selbst empfing uns mit traumhaftem Wetter, sauberen, gepflegten U-Bahn-Stationen ohne Gesindel und einer wirklich schönen Shoppingatmosphäre, in der #EinMänner und Kopftuchgeschwader Fehlanzeige sind. Von H&M bis Dior findet hier jeder, der shoppen will, ein attraktives Angebot. Und das in einer Atmosphäre, die Sicherheit vermittelt. Im Gegensatz zu Deutschland, wo mit Würzburg, Ravensburg, Berlin-Breitscheidplatz & Co. gefühlt alle zwei Tage ein Hereingeklatschter durchdreht und man nie weiß, wo der nächste Angriff stattfindet.

Entspannt shoppen: Ohne #EinMänner & Messer-Angst!

Mit der neuen Mittelalter-Fracht, die Deutschland aktuell wieder empfängt, wird das sicher nicht besser, so dass man nur jedem raten kann, deutsche Innenstädte und deren Einzelhändler – die sich seit 2015 so gar nicht gegen die Vereinnahmung der Fußgängerzonen durch ausländische Gangs positionieren – zu meiden und lieber einen Shopping-Trip nach Prag zu unternehmen. Oder  in eine andere osteuropäische Stadt. Hier jedenfalls kann man noch bummeln, shoppen und die Stadt bestaunen, ohne Angst haben zu müssen, das nächste Messer- oder Terror-Opfer zu sein.

Mit der detailgetreuen Beschreibung Prager Sehenswürdigkeiten können wir übrigens nicht aufwarten, da wir sooo viel Kultur gar nicht gemacht haben, sondern die Zeit mit Wellness, es uns kulinarisch gut gehen lassen und durch die Stadt bummeln verbracht haben. Die üblichen Hotspots, wie den Wenzelsplatz und die Karlsbrücke haben wir natürlich besucht. Auch eine Bootstour und eine Pferdekutschfahrt standen auf dem Programm. Alles zu empfehlen!

Und: Die nächste Prag-Tour ist schon fest eingeplant – spätestens, wenn Winterklamotten gekauft werden müssen und Weihnachtsmarkt-Besuche anstehen. Letzteres macht man heutzutage besser auf dem Dorf oder in Metropolen, die noch nicht vom bunten “Bereicherungs”-Virus befallen sind. Wir sind gespannt, wie uns Prag im Winter empfängt!

Und Polen? Nö – muss nicht wieder sein! Wenn Ostsee, dann zukünftig wieder “unser Original”: Die Ost-Ostsee!

 

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