Mädelstrip, ahoi! Wir packen unsere Koffer und nehmen mit: Die drei besten Freundinnen, schicke Kleider und Prosecco – denn wir gehen auf Frauentour, machen ein paar Tage nur, was uns gefällt. Das tut richtig gut, lenkt vom Alltag ab und macht den Kopf frei. Dabei ist es dann ganz egal, wer Single ist, wer den Mann zu Hause lässt oder wer grade die ersten aufregenden Dates erlebt – denn wenn wir zusammen unterwegs sind, sind wir einfach nur wir.

Museum, Shopping, Kaffeetrinken – nichts, was ein Mann wirklich gerne mitmacht. Frauen sind da viel ausdauernder, laufen sich gerne die Füße platt um so viel wie möglich zu sehen, um so viel wie möglich zu erleben. Städtetrips mit 40 km in drei Tagen sind so gar kein Problem – denn die vollen Speicherkarten und Erinnerungen sind es wert. Mit dabei: Gute Gespräche über Gott und die Welt, viele Lacher über längst vergangene Zeiten und viel Verständnis für Themen, die einer von uns schon lange auf der Seele lagen. Diese endlich einmal los zu werden, auszusprechen, was sich auch bei einem zweistündigen Café-Date nicht ergibt – genau dafür sind solche langen Trips da. Wir fühlen uns ineinander ein, lernen uns noch viel besser kennen und haben endlich wieder das „Wir sind so froh dass wir uns haben“-Gefühl, das eben nur dann aufkommt, wenn wir uns sehr intensiv und lange miteinander unterhalten, wo niemand stören und niemand einfach dazwischen platzen kann.

Ja, manchmal muss das einfach sein. Es gibt Frauengruppen, die treffen sich drei Mal im Jahr an ganz verschiedenen Orten, gehen miteinander wandern oder fliegen kurzerhand nach Rom. Oder aber sie mieten sich in einem Hotel in der Nähe ein, machen Wellness und lassen die Seele baumeln. Ganz unabhängig davon, wo sie sind, sind sie doch zusammen an einem ganz anderen Ort als mal fix auf einen Kaffee irgendwo. Ein solches Ritual einzuführen und fest einzuplanen: Wir fahren ein paar Mal im Jahr zusammen weg – das ist überaus gesund. Denn es stärkt die Freundschaft, befreit die Seele regelmäßig von Ballast und macht einander immer wieder klar: Egal wie stressig alles zwischendurch ist, hier haben wir immer alle Zeit füreinander.

Genau das ist dabei wichtig: Dass keine Nichtigkeiten dazwischenkommen, kein Arbeitstermin wichtiger ist oder gar der Partner sagt „Es wäre aber schöner wenn du hier bliebest.“ Nur so lässt sich das Versprechen immer wieder erneuern, was ein so enger Bund ganz unausgesprochen verinnerlicht hat: Komme was wolle, aber wir halten zusammen wie Pech und Schwefel.

Wohin es dabei geht, ist erst einmal ganz unerheblich, denn es geht um den Ort, wo nur enge Freundinnen zusammen hinkommen. Und dieser ist ganz und gar nicht ortsgebunden. Trotzdem gibt es natürlich ein paar Präferenzen – beispielsweise all jene Trips, die nie ein Mann mitmachen würde. Für manche ist es das Wandern: Beim stetigen Schritt durch die Natur die Gedanken schweifen lassen, aussprechen was einem auf der Seele liegt und beim Gehen hinter sich lassen.

Für andere ist es Wellness: Im Whirlpool kichern, bei der Massage allen Stress wegkneten lassen – und auf dem Zimmer im Bademantel ein Sektchen trinken. Andere wiederum entdecken gerne Städte zusammen, schauen sich schon Monate vorher Reiseführer und Dokumentationen an um dann drei Tage lang nonstop auf Achse zu sein. Tagsüber Sightseeing, abends schlemmen und die Großstadt erleben. Ein paar Drinks in einer fremden Bar nehmen, die Unbeschwertheit erleben, die es nur mit langjährigen Freundinnen gibt.

Andere gehen gemeinsam Ski fahren – als Pistenhasis die Berge runterwedeln, abends Spätzle schlemmen und beim Après Ski den Alltag zu Hause abschütteln. Der Mädelstrip ist die Bühne für all jenes, was die Männer eben nicht gerne mitmachen – dem Körper, dem Geist und der Seele aber eben dennoch gut tut.

Allerdings ist auch nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Frauen reisen anders als Männer, Frauengruppen reisen anders als Paare. Gute Organisation ist hier das A und O, denn viele Mädels gehen ihre Reisen gerne strukturiert an. Das beginnt schon Monate vorher: Die Suche nach dem richtigen Reiseziel – Afrika, Asien, Amerika, Neuseeland oder doch Europa? – kann dabei genau so viel Zeit in Anspruch nehmen wie die eigentliche Informationsphase über das jeweilige Ziel. Während Europa vor allem nah ist und von allem etwas zu bieten hat, sind ferne Ziele besonders spannend – aber eben auch besonders weit weg. Hierbei zählt vor allem die Zeitfrage, aber auch das Budget gibt gewissermaßen den Ton an.

Dabei ist es immer wieder zu beobachten, dass Frauen in festen Partnerschaften bzw. in der Ehe mehr Geld für Urlaube mit dem Partner ausgeben. Vermutlich würde dieser es auch nicht verstehen, wenn die Frau sich mit den Mädels drei Wochen auf Kuba gönnt, während sie gemeinsam wie immer ins Kleinwalsertal fahren und dort in der kleinen Pension den Schmalspur-Urlaub erleben. Hier kann es entsprechend Reibungspunkte zwischen Singles und Frauen in festen Händen geben – die Grundvoraussetzungen sollten also von Anfang an geklärt sein.

Auch zur Zeitfrage sollte gesagt sein, dass viele nur begrenzt Urlaub vorzuweisen haben, der häufig schon für Fern- oder Familienreisen verplant ist. Deshalb bietet es sich an, Brückentage oder ohnehin lange Wochenenden in diesem Kontext zu verplanen. Diese geschenkten Tage können nach Lust und Laune verbracht werden, während ein „geopferter“ Tag Urlaub manchmal recht schwierig zu rechtfertigen ist.

Ist dann ein Termin und das Ziel gefunden geht es los: Was wollen wir machen, sehen, erleben? Wir schnappen uns Reiseführer und lesen alles über unser Ziel – das steigert die Vorfreude und macht ganz große Lust auf die Reise. Vorfreude ist ohnehin die schönste Freude, sie sorgt dafür, dass wir lange etwas von dem Trip haben – sowohl vorher, als auch nachher, denn durch die aufgebaute Freude, nehmen wir alles auch bewusster wahr.

Etwas zu sehen, über das man schon viel gelesen und gehört hat, verstärkt die Verbindung dazu – das Erlebnis ist viel intensiver, als ohne vorherige Informationsphase. Besonders schön, wenn der Austausch zwischendurch Updates liefert – was haben die anderen gelesen, welche Sehenswürdigkeiten gehören schon auf den Plan oder in welchem Restaurant müssen wir schon jetzt einen Tisch reservieren? Oder aber es werden Wanderkarten gewälzt, Wanderblogs gelesen und Ausschau gehalten, wer einen durch die Berge führen könnte. Der obligatorische Prosecco oder Weißwein, der eine solche Tour von Anfang bis Ende begleitet sorgt zusätzlich für gute Stimmung.

Diese gilt es auch mit in den Urlaub zu nehmen – und das nicht nur mit alkoholischen Getränken. Auch wenn diese durchaus dazugehören dürfen, sind Mädelstrips doch manchmal dazu prädestiniert, für Stunk zu sorgen. Also: Zickereien ausblenden, lieber im Hier und Jetzt leben und den Moment genießen. Das geht besonders dann gut, wenn jede sich ein Stück weit zurücknimmt und sich stets bewusst macht: Das hier ist etwas ganz Besonderes – deshalb schätzen wir es so sehr wert, deswegen ist unsere Freundschaft einfach großartig.

On Tour stellen wir fest, wie sehr uns das gefehlt hat – das zusammen alleine sein, das wir nur das machen, was wir wollen. Dass wir viel kompromissfähiger sind, als mit dem Partner und uns plötzlich für Kunst in Galerien begeistern – oder aber die Liebe zur Bewegung, zur Natur wieder entdecken. Oder uns daran erinnern, wie gute es sich anfühlt, sich mal richtig durchkneten zu lassen. Ja, genau dafür sind Mädelstrips da – für das Wir-Gefühl, für das „wir sind es uns wert“, für die unbezahlbaren Gespräche – und das Gefühl, etwas echt Besonderes miteinander zu teilen. Dass wir erholt, entspannt und völlig ausgeglichen zurück nach Hause kehren, uns auf den Mann und die eigene Wohnung freuen, heißt natürlich nicht, dass wir das nicht bald wieder machen. Denn immer wieder festzustellen: Mädelstrips sind einfach großartig! – das ist immer wieder ein tolles Erlebnis.

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