Zunehmend wird Übergewicht zu einem wachsenden Problem in den Industrienationen und die Mediziner warnen vor gesundheitlichen Konsequenzen. Mittlerweile sind in Deutschland mehr als 50 % der Erwachsenen übergewichtig. Dabei ist auch bei Kindern eine steigende Tendenz festzustellen und es werden Entwicklungsstörungen beobachtet, die den Rest des Lebens zu Beeinträchtigungen führen können. Doch sind die Folgen wirklich so einschneidend? Welchen Unterschied gibt es zwischen Übergewicht und Adipositas? Wie kann man das Gewicht wirkungsvoll reduzieren? Dieser Beitrag bietet einen Überblick,

Der Übergang von Übergewicht zu Adipositas

Allgemein bezeichnet Übergewicht ein erhöhtes Körpergewicht durch einen vermehrten Körperfettanteil, der über ein bestimmtes Normalmaß hinausgeht. Es gibt unterschiedliche Größen-Gewicht-Indizes, die bei der Beurteilung des Gewichts herangezogen werden. Oftmals wird der Body-Mass-Index, kurz BMI, als Richtschnur genutzt, der Auskunft darüber gibt, ob ein Mensch unter-, normal- oder übergewichtig ist. Der BMI errechnet sich aus dem Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern). Während ein Wert zwischen 18,5 und 24,9 dem Normalgewicht entspricht, gilt ein BMI zwischen 25 und 29,9 als Anzeichen für Übergewicht.

Bei einem Wert ab 30 wird regelmäßig eine krankhafte Fettleibigkeit diagnostiziert, die weitläufig als Adipositas bekannt ist. Allerdings ist zu bedenken, dass der BMI den Körperbau und die Muskelmasse nicht ausreichend berücksichtigt und daher nur als ein Indiz für Übergewicht herangezogen werden kann. 

Die ersten Anzeichen für ein belastendes Körpergewicht

Übergewicht äußert sich nicht nur durch optisch wahrnehmbare Veränderungen des Körpers, die insbesondere bei Kindern oftmals zu einer unberechtigten Diskriminierung führen können, sondern auch durch eine Leistungseinschränkung. Bei Adipositas gesellen sich regelmäßig Luftnot und übermäßiges Schwitzen zu den Symptomen. Häufig sind ungesundes Essverhalten und Bewegungsmangel die Ursachen für eine Gewichtszunahme. Selten spielen die Faktoren genetische Veranlagung oder langsamer Stoffwechsel eine Schlüsselrolle. Da das Körpergewicht auf den Gelenken lastet, sind Knie- und Rückenschmerzen keine Seltenheit.

Bei Übergewicht besteht ein erhöhter Sauerstoffbedarf und die Lunge muss daher stärker arbeiten. Allerdings sind die Kapazitäten schnell erreicht und es kann zu einer chronischen Unterversorgung mit Sauerstoff kommen. Gerade in der Nacht machen sich die zusätzlichen Kilos durch Atemaussetzer (Schlafapnoe) bemerkbar, die oftmals mit einem Schnarchen einhergehen. Der wenig erholsame Schlaf führt schnell zu einer Tagesschläfrigkeit.

Gravierende Folgeschäden bei Adipositas

Durchaus sind die Beschwerden bei Übergewicht schon bedenklich und es sollte daher eine Gewichtsreduktion in Angriff genommen werden, doch schlagen die Folgeschäden bei Adipositas noch gravierender zu Buche. Exemplarisch sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, Nierensteine, Fettleber und sogar verschiedene Krebsleiden zu nennen. Auffallend ist die Tatsache, dass 90 % der Menschen mit Diabetes auch Adipositas haben. Zudem gehen mit einem höheren Körpergewicht häufig psychische Probleme einher, da die Betroffenen stigmatisiert werden.

Übergewichtige leiden vermehrt unter Depression und Angststörungen, die das Sozialleben empfindlich stören können. Bei einem BMI ab 40 wird von einer Adipositas permagna gesprochen, die die Lebensqualität erheblich einschränkt. Sodann kann selbst langsames Gehen zu einem herausfordernden Unterfangen werden.

Erfolgreiche Behandlung von Übergewicht und Adipositas

Wenn es sich um ein behandlungsbedürftiges Übergewicht handelt, sollte das Ernährungs- und Bewegungsverhalten geändert werden, um das Gewicht zu reduzieren und eine Erhöhung des BMI auszuschließen. Insbesondere wenn Erkrankungen bestehen, die durch das Übergewicht bedingt oder verschlimmert werden, wird von einer Behandlungsbedürftigkeit ausgegangen. Bei Adipositas besteht ein dringender Handlungsbedarf und es sollte eine Anleitung zum Abnehmen herangezogen werden, um die dargestellten Folgeschäden möglichst zu vermeiden. Die Menge an Körperfett wird maßgeblich von der tagtäglichen Ernährung, Bewegung und dem Schlafverhalten beeinflusst. Durchaus ist das Abnehmen mit negativen Begriffen wie Verzicht und Kampf behaftet, doch gibt es Möglichkeiten die Motivation auszubauen oder sogar einen gewissen Spaßfaktor zu entwickeln.

Kleine Umstellungen mit einem großen Effekt

Bei der Ernährung kann mit der verstärkten Aufnahme von Ballaststoffen das Abnehmen vereinfacht werden. Diese Mikroorganismen helfen die gesunden Nährstoffe besser aufzunehmen und reduzieren das Hungergefühl, sodass in der Folge bis zu 22 % weniger Kalorien zu sich genommen werden. Die Aufnahme von frischen und unverarbeiteten Zutaten anstelle von Industrieprodukten kann die Gewichtsreduktion erheblich vereinfachen. Viele Fertigprodukte enthalten Mais, Soja, Getreide und Zucker, die kalorienreich den Organismus belasten. Eine ausreichende Bewegung ist neben der Ernährung ein wichtiger Aspekt beim Abnehmen.

Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, eine bestimmte Sportart exzessiv zu betreiben. Bereits das verstärkte Nutzen von Treppen, kleinere Umwege und ausgedehnte Spaziergänge können einen wichtigen Beitrag leisten. Auch lohnt es sich gedanklich durchzugehen, welche Sportart vielleicht doch Freude bereiten könnte und einfach in Angriff genommen werden sollte.

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